diese Generation der Pianisten " Laut und schnell"

In gewisser Weise doch schon.... der eine nur halt besser, der andere schlechter....
 
In gewisser Weise doch schon.... der eine nur halt besser, der andere schlechter....
das stimmt für Wettbewerbe, die auf Deinem Qualitätsniveau stattfinden.
Allerdings trifft man aber mehrere Klassen darunter sehr viel, das in meinen Augen den Ausdruck "Kunst" nicht verdient. Ebenso wenig, wie die Ausführenden den Ausdruck "Künstler" verdienen. Es sei denn, man bezeichnet sie als Lebenskünstler.
Wer hat gesagt: "Kunst kommt von Können, nicht von Wollen. Sonst würde es Wunst heißen". :-D
 
ich stelle jetzt mal einen Vergleich zu sportlichen Wettbewerben her. Nehmen wir mal ein Tennis-Turnier.
[...]
Die Wettbewerbe verschiedener Richtungen (ob Sport oder Musik) sind durchaus vergleichbar.

Stichwort "Pferde" ist schon gefallen. Mein Vorschlag: Drei Arten von Wettbewerben.

Nr. 1, angelehnt an Dressurprüfungen: Alle Teilnehmer spielen dasselbe Stück. Ziel ist: Möglichst schön und möglichst fehlerfrei. Zur Objektivierung richten mehrere Richter getrennt voneinander, die an verschiedenen Ecken der Bühne platziert sind. Jede Phrase des Stücks bekommt eine Einzelnote, es werden auch einige Gesamtnoten vergeben (Gesamteindruck, Technik, Losgelassenheit und Gehorsam, Sitz und Einwirkung, die mit einem Faktor x multipliziert werden). Zum Schluss werden die Punkte zusammenaddiert, wer die meisten Punkte hat, hat gewonnen.

Nr. 2, angelehnt an Springprüfungen A (Richtverfahren nach Fehlern und Zeit): Alle spielen das gleiche Stück, wer es mit den wenigsten Fehlern (Strafpunkten) in der kürzesten Zeit absolviert, hat gewonnen. Es gibt eine Erlaubte Zeit, deren Überschreiten ebenfalls mit Strafpunkten geahndet wird. Wer die Höchstzeit (doppelte erlaubte Zeit) überschreitet, wird disqualifiziert. Ebenso führt ein Sturz von der Klavierbank zum Ausschluss.

Nr. 3, angelehnt an Springprüfungen B (Richtverfahren nach Zeit): Alle spielen das gleiche Stück so schnell sie können. Evtl. Fehler ergeben Strafsekunden. Gewonnen hat der Schnellste.



:lol::lol::lol:
 
das stimmt für Wettbewerbe, die auf Deinem Qualitätsniveau stattfinden.
Allerdings trifft man aber mehrere Klassen darunter sehr viel, das in meinen Augen den Ausdruck "Kunst" nicht verdient. Ebenso wenig, wie die Ausführenden den Ausdruck "Künstler" verdienen. Es sei denn, man bezeichnet sie als Lebenskünstler.
Wer hat gesagt: "Kunst kommt von Können, nicht von Wollen. Sonst würde es Wunst heißen". :-D

In den Musikschulen werden schon die allermeisten "Künstler" genannt, auch wenn sie gerade 9 töne spielen können... Hauptsache im Frack vor der Omma auftreten ;)
 
Bela Bartok sagte: Wettbewerbe sind für Pferde, nicht für Künstler!:-D:-D:-D

najaa - da könnten böswillige, nichtsnutzige Kreaturen natürlich entgegenhalten:

"Diese Aussage passt zu einigen seiner Kompositionen."

( Ich selbst würde nat. nie so weit gehen, denn sicherlich hat er auch 1, 2 zackige und melodische Sachen komponiert, wie ich kürzlich sah. )

Doch ein anderer Punkt scheint nicht stimmig: Liszt, Thalberg, Gottschalk, Scarlatti und Händel waren keine Pferde. :-D Denn auf den Genannten kann man ja nicht reiten. :-D

Außerdem denke ich, Bartok würde sich bestimmt auch freuen, wenn z.B. "Für Kinder" als gerechter Anti-Virtuosen-Wettbewerb ausgetragen würde, wie ich bereits weiter vorn innovativ und kreativ vorgeschlagen hatte.

Könnt ich mir jedenfalls vorstellen.

LG, Olli!
 
Der einzige wirklich interessante Wettbewerb würde entstehen, wenn die Teilnehmer 3-7 Tage ( je nach Schwierigkeitsgrad) ein nicht vorher vorbereitetes Stück genannt bekommen und dieses dann der kurzen Vorbereitungszeit spielen sollen.
Am Besten bewertet die Jury noch per "Blind Audition", sie darf also auf keinen Fall während des Vortrages wissen, wer gerade spielt.

@Stilblüte könne man die Kontakte nicht besser in einem Umfeld des Miteinander anstatt des Gegeneinanders knüpfen.
Für die Preisgelder dieser inflationären Wettbewerbe finden sich Sponsoren. Vielleicht sollte Steinway, Bechstein oder andere große Unternehmen Siemens, Adidas etc. . einfach mal sinnvoll Geld in die Promotion stecken und Musikwochen ausrichten, über die Genres hinaus!!
So könnten zwar Vorauswahlen weltweit getroffen werden, aber man hält z.B. 50 Plätze für die NewYorker, Berliner oder was weiß ich Musikwoche bereit, sponsert die besten Begleitorchester.
z.B Berliner Musikwoche - Philarmoniker, Staatskapelle etc. - Daniel Barenboim noch dazu.
Am Ende vergibt das Publikum einen Preis, der hätte wirklich Wert!
In so einem Fall würde sich kein Mensch mehr für einen eigentlich unbedeutenden Van Cliburn Wettbewerb interessieren.
 
@eifler
Tut mir leid, aber auch nach mehrmaligem Lesen verstehe ich nicht, was du mir eigentlich sagen willst. Es gibt längst Wettbewerbe mit weltweiten Vorauswahlen, wo ist da jetzt der Unterschied?

Ich kenne einen der Gewinner des v.C., der macht grad große Karriere und spielt da, wo's Spaß macht.
 
Eben keinen Wettbewerb@ Stilblüte sondern eine Konzertwoche bei der in einer Vorauswahl eben nur die glücklichen Nachwuchmusiker ausgewählt werden, am Besten durch eine Blind Audition!, um Schummelei auszuschleßen - die dann mit den besten Orchestern auftreten dürfen.

Wieso nicht direkt versuchen, dort aufzutreten, wo es Spaß macht;-)


Der 50. Liszt, Bach,Chopin -in verschiedenen Ländern jedes Jahr - Wettbewerb interessiert keinen. Der einzige Sinn dieser Wettbewerbe ist doch die kostenlose Werbung für die jeweiligen Klavierlehrer und die jeweiligen Jurymitglieder.

Was deinen Bekannten angeht, so warten wir doch erst einmal ab, wie es in 5 Jahren ist, wenn der nächste Gewinner durch die Arena getrieben wird.

Vielleicht liegt dann der Hinterhausener "Dieter Bohlen" Wettbewerbsgewinner ganz vorne.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Man muss aber auch sagen dass gerade Wettbewerbe zeigen wer wirklich nervenstark ist. Dies braucht es ja unbedingt in diesem Beruf!
 

Man muss aber auch sagen dass gerade Wettbewerbe zeigen wer wirklich nervenstark ist. Dies braucht es ja unbedingt in diesem Beruf!
genau! Wobei wieder die Parallele zum Sport bemüht werden könnte.
Ich werde nie den Zehnkampf bei den olympischen Spielen 1988 in Seoul vergessen, als Jürgen Hingsen gleich bei der ersten Disziplin drei Fehlstarts hingelegt hat und damit zur Lachnummer der Olympiade geworden ist. Ich habe die deutschen Zehnkämpfer persönlich kennen lernen dürfen und gerade Jürgen war immer gut aufgelegt, für jeden Spaß zu haben und wenn ich mich neben ihm aufgebaut habe, hätte ich allein in seinem Schatten in einem Drei-Mann-Zelt campen können. Aber wenn er den Namen Daley Thompson hörte, gingen die Nerven mit ihm durch.
 
Stichwort "Pferde" ist schon gefallen. Mein Vorschlag: Drei Arten von Wettbewerben.

Nr. 1, angelehnt an Dressurprüfungen: Alle Teilnehmer spielen dasselbe Stück. Ziel ist: Möglichst schön und möglichst fehlerfrei. Zur Objektivierung richten mehrere Richter getrennt voneinander, die an verschiedenen Ecken der Bühne platziert sind. Jede Phrase des Stücks bekommt eine Einzelnote, es werden auch einige Gesamtnoten vergeben (Gesamteindruck, Technik, Losgelassenheit und Gehorsam, Sitz und Einwirkung, die mit einem Faktor x multipliziert werden). Zum Schluss werden die Punkte zusammenaddiert, wer die meisten Punkte hat, hat gewonnen.

Nr. 2, angelehnt an Springprüfungen A (Richtverfahren nach Fehlern und Zeit): Alle spielen das gleiche Stück, wer es mit den wenigsten Fehlern (Strafpunkten) in der kürzesten Zeit absolviert, hat gewonnen. Es gibt eine Erlaubte Zeit, deren Überschreiten ebenfalls mit Strafpunkten geahndet wird. Wer die Höchstzeit (doppelte erlaubte Zeit) überschreitet, wird disqualifiziert. Ebenso führt ein Sturz von der Klavierbank zum Ausschluss.

Nr. 3, angelehnt an Springprüfungen B (Richtverfahren nach Zeit): Alle spielen das gleiche Stück so schnell sie können. Evtl. Fehler ergeben Strafsekunden. Gewonnen hat der Schnellste.



:lol::lol::lol:

Nr.2 was ist wenn der Pianist das Bein bricht ?????? wird da auch ein Sichtschutz aufgebaut ? und der Rest:heilig::schweigen:
 
Eben keinen Wettbewerb@ Stilblüte sondern eine Konzertwoche bei der in einer Vorauswahl eben nur die glücklichen Nachwuchmusiker ausgewählt werden, am Besten durch eine Blind Audition!, um Schummelei auszuschleßen - die dann mit den besten Orchestern auftreten dürfen.
Das ist genau das gleiche wie ein Wettbewerb, nämlich ein Probespiel.

Der 50. Liszt, Bach,Chopin -in verschiedenen Ländern jedes Jahr - Wettbewerb interessiert keinen. Der einzige Sinn dieser Wettbewerbe ist doch die kostenlose Werbung für die jeweiligen Klavierlehrer und die jeweiligen Jurymitglieder.

Was deinen Bekannten angeht, so warten wir doch erst einmal ab, wie es in 5 Jahren ist, wenn der nächste Gewinner durch die Arena getrieben wird.
Nun. Zwischen Bach- und Chopinwettbewerb liegen schon Unterschiede. Zumal es jeweils mehrere mit unterschiedlicher Bedeutung gibt.
Es gab übrigens schon weitere Gewinner beim v.C., hat der Karriere keinen Abbruch getan.
 
Der Klavierlehrer ackert gewöhnlich mit den Schülern Wochen und Monate, um sie für Jugend musiziert zu trimmen.
Jugend Musiziert sehe ich als eine Sport-Veranstaltung wo es darum geht, wer am schnellsten läuft oder am weitesten wirft. Erfolge erzielen eher Handwerker als Künstler.

Musik die zum Konsum hergestellt wird, bringt wenigstens Geld (Eurovision Song Contest.) Es gibt viele Leute, die Tapeten streichen und nur wenige Maler die auf einer Leinwand was zustande bringen.
 
Bei den Halbfinalisten? Du meinst aber nicht die verbliebene deutsche?
 
Na ja ist jetzt die Frage ob der Rumäne gewinnt, dessen akktives Musikleben anscheinend nur aus Wettbewerben zu bestehen scheint, ob die deutsche Teilnehmerin fürs Finale gesetzt ist. Die anderen 2 habe ich mir noch nicht angeschaut.
Eigentlich ist das aber doch " South Korean Open".
SK 21 Teilnehmer
J 11 Teilnehmer

Sind das vielleicht meistens Auffüllmasse? Ach ich bin gerade in Deutschland...

und hier noch die Teilnehmer Aachen

http://www.prixamadeocompetition.com/deutsch/

Ich habe jetzt nur 2 Wettbewerbe genannt, auf wie vielen Planeten wollen diese Leute alle ihr Leben als Pianist bestreiten.

Ach noch Rom

http://www.chopinroma.it/eng/piano-competitions/international-piano-competition-rome.php

und da gibt es auch noch San Marino. etc etc etc nur jetzt im September/Oktober.

Wieviel verdient man eigentlich als Juror? all dieser " most prestigious " Wettbewerbe @ Destenny :konfus:



Sorry wenn ich das als Musikhörer nicht ernst nehmen kann. Vielleicht war das auch noch zu Zeiten der 1. Plätze einer Martha Argerich noch anders.
Aber ich vertrete einfach die vielleicht gewagte These, wahre Klasse setzt sich ohne diese Wettbewerbe durch. Wer diese Wettbewerbe heute benötigt ist schon 2. Liga und austauschbar.
Mit reichen als Zuhörer 5 -10 lebende Klaviervirtuosen aus.
Argerich, Schiff,Kissin, Barenboim Nr 5 -10 kann sich jeder selber aussuchen, hängt wahrscheinlich auch vom Musikstück ab.
Das ist wie beim Schach, Großmeister nennen sich viele, aber eigentlich sind nur die 5 Besten interessant.Sie können wirklich vom Schachspiel leben.


Der Rest kann ja Klavierlehrer sein.

@henessy dir ist schon bewusst, dass diese drei Fehlstarts im 1. Wettbewerb des 10 Kampfes ein sehr starkes Geschmäckle haben. So wie Jùrgen Hingsen startete, konnte man schon den Eindruck gewinnen, dass er unbedingt rausfliegen wollte.

Musik sollte absolut gar nicht von Nervenstärke abhängig sein oder irgendetwas damit zu tun haben.Die Besten setzten sich hin, genießen ihren Auftritt.
 
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@Troubadix da musste ich doch erst einmal googlen, ist mir aber nicht peinlich, gibt so viele Gewinner, wobei sich die Frage stellt, wenn er ( Trifonov) so gut ist, " unbegreifliches Talent" Süddeutsche Zeitung - ob er diesen Wettbewerb benötigte oder dieser Wettbewerb ihn.

Die Blechkatze - sorry Blechacz schaue ich später nach-;)

Ach er ist im Moment Philosophiestudent, da scheint die Karriere ja nicht voll zu laufen.

wie wäre es mit Anna Vinnitskaya

Wir können jetzt mit Namen um uns schmeißen, bringt eigentlich nicht viel...

Wer sich von diesen in 20 Jahren durchgesetzt hat und z.B einen Barenboim ersetzt müssen wir abwarten.
 

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