Ich habe mal eine sehr gute Aufnahme mit einem der Klavierkonzerte gehört. Dort wird die Wiederholung tatsächlich zu einem sehr berührenden Element, das wirkt und etwas Tolles erschafft. Hier in kleinem Rahmen funktioniert das evtl nicht ganz so.
berührendes Element und Rahmen. Wir sind die Betrachter und wir sind alle vorkonfiguriert und vorbeurteilt und eingefahren und picken mit Augenzwickern das heraus was wir sehen können wollen.
Man kann diese vertrackte Konstellation, dieses Codierung -> Code -> Aufschlüsselungsversuch nicht genug berücksichtigen.
(Wir sind ein Samtsack Einzelschicksale. Ein Sammelsurium von Geklimper. Unterschiedlichste Schlüssel in jenem Futteral.
Und ständig streiten wir uns wer, warum und wie, viel besser, legitimer in welches Schloss passt, und verurteilen die Bärte der anderen bloß weil sie anders geschnitten.)
Ich finde beispielsweise Rilke unfassbar scheiße. Warum? Ka. Gibt nichts mir wesensfremderes. Es ist für mich der Inbegriff der Unnatur und des künstlich Erzwungenen was genau das Gegenteil scheinen mag.
Andere, vielleicht gar nicht mal berühmte Dichter rühren einen. Würde ich das hier preisgeben, würde man Zetern und Schreien und "wie kann man nur, der man selbst keinen einen Satz grade hervorbringt über Rainer lästern... )
Und das ist mMn auch hier das Hauptproblem fast jeder Diskussion. Der eine kann nur "Rilke lesen", der nächste "Poe" und jeder will Recht kriegen.
Was mir hier IMMER fehlt ist mal sagen zu dürfen: "Ja das find ich geil. Das berührt mich. Da geht mir einer ab. Da krieg ich Gänsehaut. Da schießen mir die Tränen in die Augen." Ich glaube bei vielen hier klappt das schon gar nicht mehr, ohne dass sie sich vorher durch tausende Abhandlungen gewälzt haben ob Gänsehaut bei diesem oder jenem Typ schicklich ist.
Ja, klingt platt. Aber ich glaube daran, dass es Hasenbeins´ in der Welt gibt die einen Glass hören und sich vielleicht nicht mal dagegen wehren können (müssen) das irgendwie zu rechtfertigen und legitimieren.
Klar wird man älter, klar mitunter reifer und die Ideen komplexer. Die innere Welt dreht sich anders als die äußere. Aber gerade deshalb kann und darf ich nicht das Maß aller Dinge sein.
Ich hoffe, eigentlich bete ich schon, dass "Kunst" durch diese ganzen toten Korallenriffe verknosterter eingefahrener Gedanken wie eine Adrenalinspritzen ins Herz dringt und selbst der hoch dotierteste Professor für "Sex wird überbewertet" (wenn er das liest, er wird sich erkennen) von einer Freundin in eine Ausstellung mitgeschliffen wird, und dann durch seine scheiß pergamentne Phalanx flennend vor einer Schöpfung, eines ihm unbekannten Künstlers steht.
Auf die Robotik! Sköne Oken. Cheers. Oh Sie auch hier ...