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Ich habe mir einen leckeren weißen Sauvignon ins Glas getan und bei deutlich angenehmeren klimatischen Bedingungen in der Wohnung im Vergleich zu den letzten Nächten durchaus meinen Spaß gehabt beim Lauschen. Und ich habe weder das Bedürfnis, dieses Wohlgefühl analytisch zu zergliedern noch irgendetwas zerreden zu wollen. Mit etwas mehr Gelassenheit käme so mancher angenehmer durchs Leben... .Ich muss jetzt mal gestehen, dass ich "Chill-out" noch auf den letzten Drücker in die Überschrift gepackt habe, weil es gestern so heiß war, und ich einen zusätzlichen Anreiz schaffen wollte, dass Ihr harten Clavio-Hasen meinen Post auch lest/hört, wenn Ihr Euch nach dem gestrigen schweißtreibenden Arbeitstag mit einem wohlverdienten Aperol-Spritz auf die Lounge-Garnitur Eures klimatisierten Musikzimmers fallen lasst . Offenbar hat es gewirkt. Prost!
Seit bestimmt fünfzehn bis zwanzig Jahren pflegt man im alltäglichen Sprachgebrauch entweder Spannung abzubauen, runter zu kommen - oder eben zu chillen. Sich abkühlen eben, oder was auch immer. In diesem Kontext finde ich eher den unmotivierten Gebrauch von Fäkalausdrücken als den Fadentitel unangemessen. Zu meiner Schulzeit gab es den einen oder anderen Lehrer, der uns mit der Mahnung, immer eine deutschsprachige Wendung auszugraben, wohl in sprachlicher Hinsicht sensibilisieren wollte. Irgendwann wurde das zu einem erzieherischen Ritual, das man seinerzeit als genauso nervend und unnatürlich empfand wie heute ein von außen verordnetes Gendern. Irgendwann verliert man vor lauter Einschränkungen und Dirigismen die Lust, überhaupt noch mit anderen zu kommunizieren, weil man permanent Angst haben muss, jemanden wieder gekränkt, beleidigt, in seinen Gefühlen verletzt oder was auch immer zu haben.Also den Thementitel find ich schon erst einmal absolut Scheiße - "Chilli out" können wir koa deutsch ned ?????
LG von Rheinkultur