C. Bechstein 124 Elegance (2006) - ein paar Fragen

Das nenne ich mal einen elegante Riss im Doppelsteg ! Vielleicht auch deshalb der Zusat "Elegance " ? ;-) Dürfte bei so einem jungen Klavier eigentlich nicht vorkommen, es sei denn trockene Heizungsluft war schuld. Wenn das öfters passiert ohne Fremdeinwirkung, wäre es ein Konstruktionsfehler. In der Tat fragwürdig, dort einen Schnitt zu kleben, der reißen kann, wenn doch rein theoretisch aus einem Stück ein Steg gebaut werden könnte.
 
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Das sind Ausschnitte aus dem dritten Bild aus #52. Im roten Kreis ändert sich die Maserung genau da, wo der Riss ist. Für mich sind das eindeutig zwei unterschiedliche Stücke Holz. Beim ersten Ausschnitt ist es deutlicher zu erkennen. Beim zweiten hat der rechte Teil oben fast keine sichtbare Maserung. Auch die Richtung der Jahresringe ändert sich.

Vor allem sehe ich da die dämlichen verchromten Stegstifte, bei denen es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich diese Oberflächenlegierung zerlegt, aber noch mehr sehe ich da weiches Holz im Steg, bei dem die Stegstifte bereits ein ovales Loch im Steg hinterlassen.

Hat mein oller Imperial auch, im Bass, weswegen da gar nichts mehr angefasst wird und Bösendorfer klar gesagt hat, dass sie Arbeiten daran nicht durchführen werden, wenn nicht entweder der Stimmstock erneuert wird oder man mit ziemlichem Krampf die unteren und mittleren Diskantsaiten nur so erneuert, dass die Basssaiten so verbaut bleiben wie sie sind.

Im Ernst, was für ein Holz wird da verbaut, wenn mein >130 Jahre alter Steinway D dort keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigt und die Stegstifte noch bombenfest sitzen?
 
Rotbuche sehe ich dort, zumindest in der sich ablösenden oberen Schicht. Diese Holzart ist einfach zu erkennen.
 
Aber noch mehr sehe ich da weiches Holz im Steg, bei dem die Stegstifte bereits ein ovales Loch im Steg hinterlassen.
Bin mir nicht ganz sicher: Was da wie brutal ovale Löcher aussieht, könnte auch nur Schattenwurf sein, passt recht genau dazu, wie auch die Saiten ihren Schatten werfen. Müsste man also nochmal mit anderem Blickwinkel und anderer Beleuchtung ran ... Dass der Steg bei einem fast neuen Marken-Klavier so grottenschlecht sein soll, ist ja kaum vorstellbar - wobei allerdings auch die offensichtliche Anstückelei eigentlich etwas Unvorstellbar es ist ...
 
Ich behaupte nach nochmaligem Bildstudium, dass sich "nur" eine aufgeleimte Schicht gelöst hat, die Stifte tief und wahrscheinlich auch relativ fest im darunterliegenden Material verankert sind. Bewegt haben sich diese, keine Frage, sonst hätte sich das Holzteil nicht verschoben.

Die schwarzen "Halbmonde" dürften doch keine Schatten sein. Zwar war mein erster Gedanke, weil sie nämlich auch an den rechten drei obenliegenden Nägeln zu sehen sind und dort gibt es keinen Grund, das Buchenteil hat sich ja gelöst und mit der Belastung bewegt. Jedoch passt die Richtung des vermuteten Schattens in der unteren Reihe nicht zum Glanzpunkt des Lichts auf den Stiften.

Wäre das mein Klavier würde mich der Zustand zwar auch stören, aber ich würde daran nichts machen solange es keine klanglich nachteiligen Effekte gibt.

Bildschirmfoto 2025-01-12 um 10.11.45.png
 
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Wäre das mein Klavier würde mich der Zustand zwar auch stören, aber ich würde daran nichts machen solange es keine klanglich nachteiligen Effekte gibt.

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Wenn das Stegdoppel sich ablöst, merkt man sehr schnell sehr starke Klangeinbußen.
Zugegeben, im Baßbereich weiß ich es nicht aus eigener Erfahrung, aber im Diskant kann man normalerweise hören, daß der Steg defekt ist, noch bevor man das Klavier öffnet und es sieht. Die Töne sind dann einfach tot.
 

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