Burgmüller Op.100 Tempo

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13. März 2021
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Guten Tag!

Aktuell spiele und erarbeite ich mir diverse Burgmüller Etüden. Ich habe hier eine Ausgabe der Noten von "Edition Peters". Zuletzt habe ich Op.100 No. 9 (La Chasse) gespielt und im Moment lerne ich Op.100 No. 12 (Adieu).

Ich bin ehrlich gesagt über das vorgesehene Tempo irritiert. Bei No. 9 steht dort 132 mit punktiertem Viertel und bei No. 12 184 mit Viertelnote. Wie ich bei einigen Videos auf Youtube sehe spielen viele Leute das anscheinend auch auf so einem Tempo.
Ich empfinde diese Tempos für die Stücke aber schon als ziemlich schnell. Meinem Empfingen nach klingt die Musik dann total gehetzt. In vielen Aufnahmen fehlt mir dann auch die Dynamik und die Betonungen. Selbst wenn die drin wären hat es irgendwie gar keine Zeit mehr zu klingen.

Empfinde das nur ich so? Hab' ich ein falsches Empfinden für die Geschwindigkeit in der Stücke gespielt werden sollten? Wenn ich das so schnell spiele habe ich irgendwie keine Freude mehr am Klang der Stücke.

Noch ein Punkt: Beide Stücke haben nochmal einen ruhigeren Zwischenteil. Hier würde ich am liebsten das Tempo sogar noch weiter drosseln.
Mein Lehrer sagt, ich soll das so machen, wenn es mir gefällt. Wie steht ihr dazu?
 
Ich empfinde die bei den Stücken angegebenen Tempi auch als zu schnell und finde die Stücke klingen gehetzt. In meiner Wiener Urtext Ausgabe gibt es zu jedem Stück einen Erklärungtext mit möglichen Zusatzübungen und jeweils eine empfohlene Tempoangabe, die finde ich auch deutlich passender.
Für Nr.9 ist das empfohlene Tempo z.B.: punktierte Viertel 108 und bei Nr.12: Viertel 126.
 
Wie ich bei einigen Videos auf Youtube sehe spielen viele Leute das anscheinend auch auf so einem Tempo.
Ich empfinde diese Tempos für die Stücke aber schon als ziemlich schnell.

Ich habe auch schon einige Stücke aus dem Opus 100 geübt. Dann sind diese netten kleinen Stücke auf meinem Digital Piano auch noch als Audiofiles eingespielt. In einem Höllentempo. Und ich habe ebenso, wie du bemerkt, das diese Stücke bei Youtube und auf Instagram sehr flott ausgeführt werden.
Mir haben ein paar Kontakte, die ich darauf angesprochen habe, zurückgeschrieben, das sie das Ganze sportlich sehen und großen Spaß dran haben sie so schnell zu spielen. Was mich aber als Anfänger nicht stören sollte, weil ich sie irgendwann mal auch schneller spielen werden kann. Das soll wohl Mut machen und einen nicht frustrieren.

Mein Lehrer sagt wie deiner: nimm dein Tempo!
 
Also was mich ja mal reizen würde, wäre die op 109 nr 2 -schöne Übung um die Finger zu lockern....aber wie ich mich kenne, würd ich des wahrscheinlich im Glissando spielen :005:
 
Ich orientiere mich an den italienischen Anweisungen. Wenn da "Allegro moderato" oder "Andantino" steht, dann spiele ich kein Vivace. Wenn bei der Jagd aber "Allegro vivace" steht, dann wird das auch so gespielt.
 
Wenn "Die Jagd" nicht gehetzt klingen darf, was dann?
Wenn man das so schnell spielt klingt es aber nicht nach "ich hetze was bei der Jagd" sondern eher als müsste ich schnell auf die Toilette und will fertig werden. Zumindest in meinen Ohren.

Was für'n Bullshit. Wenn du es nicht so schnell spielen kannst, wie es der Charakter des Stücks erfordert, ist es wohl zu schwer für dich. Dann solltest du dir besser ein Stück empfehlen lassen, was deinen Fähigkeiten entspricht.

Vielleicht geht es nicht immer darum, was man technisch spielen kann, sondern auch noch klanglich ansprechend findet. Aber ja, was Allegro Vivace ist sollte man jetzt vielleicht nicht Largo spielen. Da kann dann wohl auch nicht mehr die Rede davon sein, dass das in den Interpretationsspielraum fällt.

Ich orientiere mich an den italienischen Anweisungen. Wenn da "Allegro moderato" oder "Andantino" steht, dann spiele ich kein Vivace. Wenn bei der Jagd aber "Allegro vivace" steht, dann wird das auch so gespielt.
Ich sehe das Grundsätzlich auch so. Aber wie soll ich damit umgehen, wenn mir das hohe Tempo bei dem Stück nicht zusagt. Es einfach nicht spielen oder es "ertragen" und spielen obwohl es dann keine Freude macht?

Um es vielleicht nochmal zu betonen: Bei meiner Ursprünglichen Frage ging es nicht darum, ob man das technisch spielen kann oder nicht. Ich hatte mich nur gefragt, ob es vielleicht auch andere gibt, die das Tempo als etwas straff empfinden oder was bei mir falsch läuft wenn mir das irgendwie "zu schnell" klingt. :008:


EDIT: Ich habe jetzt gerade nochmal die jeweiligen Tempobezeichnungen angesehen und mit dem vorgeschlagenen Metronomwerten verglichen. Habe dann das Metronom auf die Werte gestellt die man so in einschlägigen Tabellen findet und das entspricht tatsächlich eher dem Tempo das ich spiele.

Oder habe ich jetzt einfach nur falsch geschaut? La Candeur steht drin mit Allegro moderato, Metronom 152 mit einem Viertel auf den Schlag. Ich hätte das jetzt eher bei 110-120 eingeordnet.. So schnell spiele ich das auch in etwa..
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Angaben auf den Metronomen sind fast immer zu schnell.
Wie kann das sein? :denken:

Ich bin vielleicht doch zu doof zum schauen. In unterschiedlichen Quellen stehen auch wieder andere Werte (wobei zumindest einige die gleichen Werte angeben). Überfordert mich gerade ein wenig.

Bisher habe ich Stücke oft in nach der Tempobezeichnung gespielt, aber halt nach dem Empfinden das da für mich gepasst hat und/oder je nachdem wie auch das Notenbild aussah (lebhaft heißt halt nicht in Zeitlupe). Wenn es dann zu schnell oder langsam war hat mich mein Lehrer entsprechend korrigiert. Oft entspricht das Tempo auch dem, was ich bei anderen Aufnahmen so höre. Nur beim Burgmüller (und auch Czerny übrigens) war ich doch ein wenig irritiert..

Bei Sonatinen habe ich da bisher keine Probleme gehabt.
 
Vielleicht geht es nicht immer darum, was man technisch spielen kann, sondern auch noch klanglich ansprechend findet. Aber ja, was Allegro Vivace ist sollte man jetzt vielleicht nicht Largo spielen. Da kann dann wohl auch nicht mehr die Rede davon sein, dass das in den Interpretationsspielraum fällt.

Exakt. Ich setze meine Tempi nach Gehör, nämlich so daß das Tempo dem Charakter der Spielanweisung entspricht. Dann muß ich nur darauf achten, daß ich im Laufe des Stückes nicht zu schnell werde und es irgendwann nach "Spieluhr" klingt.
 
Die Metronomangaben der Etüden-Komponisten sind oft SEHR schnell (Czerny!!).
Solange der Charakter der Stücke (wenn es nicht nur Sportgeräte sind) erhalten bleibt, sind langsamere Tempo als die angegebenen kein Problem.
 

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