Die Einführung der SI-Einheiten geschah in allgemeinem Konsens (allerdings denken auch heute noch viele Autobesitzer in PS statt in kW), und sie hat natürlich keinen rein sprachlichen, sondern einen wissenschaftlichen Hintergrund, denn es geht ja nicht um Namen, sondern um Rechen-Einheiten und Vereinheitlichung physikalischer Größen und Formeln. Einen Standard ändert macht man doch nicht im Alleingang, wenn man nicht als Sonderling dastehen will, oder? Der Einführung der SI-Einheiten sind lange Diskussionen und Einigungen vorausgegangen, und sie geschah nicht ohne Not. Bei der Änderung der Notennamen sehe ich die Not nicht, und es lohnt sich einfach nicht, weil die scheinbare Erleichterung so viel überflüssiges Umdrucken von Büchern erfordern würde, daß kein Nutzen einen solchen Aufwand wettmachen würde.
Bitte noch einmal klarmachen, worum es geht: sich merken zu müssen, daß im Englischen B heißt, was im Deutschen H heißt. Wenn man schon das als unüberwindbare Schwierigkeit empfindet...
Außerdem, lieber Stuemperle: Es ist doch albern, einen englischen Text zu verlinken, in dem die h-moll-Messe "Mass in b-minor" heißt. Genauso albern wäre, wenn ich jetzt das deutsche Wikipedia-Pendant verlinkte oder etliche andere deutschsprachige Webseiten. Natürlich heißt die Messe im Englischen so, wie sollte sie dort sonst heißen? Daß sie im Rest der Welt so hieße, ist natürlich nicht wahr, denn England und Amerika sind nicht der Rest der Welt. In Frankreich steht Beethovens Fünfte in "ut mineur" (dort ist das B ein "si bémol") und in Italien in "do minore" (dort ist das B ein "si bemolle"). Es benutzen mehr Sprachen (it., frz., span., russ., griech.) die Solmisationssilben statt alphabetischer Notennamen, auch wenn das Englische in Pop und Jazz bei Akkordbenennungen Praxis ist. Die Kommission (Vorsitz Stuemperle?), die sich in langen Diskussionen die Köpfe einhaut, um sich zu streiten, welche Bezeichnungen denn nun für alle gelten sollen, würde ich fragen: Habt Ihr wirklich nichts Sinnvolleres zu tun?
Aber selbst wenn man das für sinnvoll hält, ist es doch absurd, es im Alleingang auch zu vollziehen und seine Schüler ein Deutsch zu lehren, das bisher noch eindeutig falsch ist.