Vielen lieben Dank für die weiteren zum Nachdenken und Experimentieren anregenden Kommentare!
Was steht da noch auf dem Plan?
Überraschung! :p
Und: hast Du an Lockerheit geübt, das sieht lockerer aus in Ellbogen und Schulter.
An ein paar Stellen ist mir noch etwas aufgefallen, wo Schulter und Ellbogen blockieren, das war bei Oktaven und bei schnellen Läufen besonders aufwärts rechts im forte. Um 11.20 herum bei den Punktierten siehts links etwas fest aus. Auch bei sehr ausdrucksvoellen Stellen ziehst Du die Schulter manchmal noch etwas hoch.
Wow! Auf 11:20 hat mein Lehrer genau dasselbe gesagt, und das mit der Schulter ist so ein altes Problem, das sich langsam bessert, aber immer mal wieder durchkommt. Deshalb bin ich immer dankbar, dran erinnert zu werden!
Var. 4 steht mir die Mittelstimme zu sehr im Vordergrund, da geht es Sturkopf Beethoven doch sehr um die Aussenstimmen, oder?
Ja, finde ich auch!!
Var. 16 geht mir die Triolenbewegung verloren (sind auch recht unregelmässig, oder) beim risoluto vorher wirst Du schneller, willst Du das angesichts der auskomponierten Steigerung (16tel?)
Oje, die Triolen sind alles andere als Triolen auf der Aufnahme! Ich muss gut darauf hören. Beim risoluto (bei mir (Henle) steht glaube ich "agitato" oder "stretta" in Var. 15 wollte ich ein bisschen anziehen, aber nicht zu sehr).
Var. 20 (21) die mit sf bezeichneten Staccatoachtel sind mir nicht betont (lang?) genug, klingen in 21 äh, lieblich?
Noch ein guter Tipp! Lieblich sollen die auf keinen Fall klingen (aber auch nicht harsch). Ich habe mal den Ausdruck "calculated roughness" für diese beiden Variationen (und die analogen 10&11) gehört - ein Widerspruch, der deren Charakter gut trifft, finde ich.
Ja, aber ich fands nicht besonders hilfreich (muss wohl nochmal anschauen). Ich fand es äußerst unkonstruktiv, wie sie mit dem armen Kerl umgegangen ist.
Mir hat's auch sehr gut gefallen! Und im Gegensatz zu anderen fehlen mir gar nicht so sehr die Kontraste, sondern etwas auf dem ersten Blick Gegenteiliges: die Homogenität.
Das ist denke ich etwas ganz wichtiges, trotz Streben nach Kontrasten nicht den großen Bogen zu verlieren, so dass (schlimmstenfalls) das Stück in 33 Einzelsätze zerfällt.
Du setzt am Ende vieler Variationen eine kleine Fermate, atmtest quasi einmal durch, das würde ich selber nicht machen. Auch wenn das Stück natürlich sehr gut gliederbar ist, es bleibt immer noch ein Stück (die Variationssätze in den Sonaten sind ja auch als Gesamtheit aufzufassen, auch wenn man es nicht direkt vergleichen kann). Vielleicht kannst du mal versuchen, vom Denken her, nicht zu sehr die einzelnen Variationen vor Augen zu haben, sondern das Stück als Ganzes, die Übergänge fließender zu gestalten und eine Dramatik, einen Bogen über die ganzen Variationen zu ziehen.
Werde ich versuchen, danke für den guten Tipp!
Vielleicht kannst du generell mal versuchen, etwas weniger Pedal zu benutzen, vor allem in den ersten Variationen wird es etwas knackiger und zeigt auch etwas besser deine super gespielten Sechzehntel. Und die Sforzati könnten etwas deutlicher sein!
Also die Pedalverwendung ist teilweise der Versuch, mit der extrem trockenen Raumakustik umzugehen, und minimale Unregelmäßigkeiten hauen dann auch nicht ganz so durch, wie wenn es ganz trocken ist. In einem anderen Raum werde ich versuchen, weniger Pedal zu nhemen... Sforzati -> Zustimmung!
Zu guter Letzt noch etwas zum Tempo...das Stück muss ja keineswegs immer im gleichen Tempo sein, allerdings würde ich versuchen keine abrupten Wechsel zu machen, am besten sollten sie so fließend und an Stellen gelegt werden, dass man sie kaum wahrnimmt. Beim Übergang von 3 zu 4 ist mir übrigens aufgefallen, dass du durch die größeren Notenwerte etwas schneller wirst, achte mal drauf. :p
Bisher versuche ich nicht, ein einheitliches Grundtempo zu nehmen. Ich kenne keine Einspielung, die Var. 1-3 im selben Tempo wie das Thema spielt. Die meisten ziehen viel mehr an als ich das (mangels Können) tue. Oder z.B., Variation 6 (die mit den Triolen-sforzati), die klingt sehr schleppend, wenn man ein Grundtempo des Themas um die Viertel=80-85 annimmt.
Ich möchte nur eine kleine Beobachtung mitteilen, die mich selbst überrascht hat: Das Thema hat mich am wenigsten überzeugt :confused:
Die Darstellung des Themas ist mit das Wichtigste. Ich habe schon einiges probiert, aber hab' auch noch nicht zu "meiner" Version gefunden...
Ich weiß nicht, ob das an der Akustik liegt, aber es klingt relativ "weich".
Hmmm, ich halte mich etwas zurück, weil es früher meinem Lehrer mal zu hart klang (er hat aber immer wieder betont, dass es trotzdem ein klares forte sein muss, nur eben nicht harsch).
Das d2 auf der 1. im 2.Takt spielst du auch für meinen Geschmack zu lang. Es gibt solche Töne, die denke ich mir immer als "Sprungbrett" zum nächsten. Das wäre für mich genau so ein Fall. Vielleicht käme dann auch die Synkope stärker raus.
Ich wollte es nicht zu "spitz" spielen, aber jetzt ist es wohl zu lang...an ein Sprungbrett zur Synkope kann ich bei diesen Tönen auch denken!
Nochmal danke und liebe Grüße,
pianovirus