Also ich denke es kommt darauf an, wo man Unterricht hat. Als ich hier in Trier an der Städtischen Musikschule war, hat meine Lehrerin immer nur daneben gesessen und zugehört, mal zwischendurch was gesagt, und am Ende dann gesagt ich solls mir nochmal anschauen (wenn's technisch noch nicht sicher war) und zu Ende war die Stunde. Jetzt bin ich am Konservatorium in Luxemburg, ... Das ist natürlich eine viel ernstere Unterrichtsweise. ....
Ich wollte damit sagen, dass es sehr darauf ankommt, wo man unterrichtet wird. An Schulen mit hohem Niveau gibt dir kein Lehrer Unterricht "nur so zum Spaß um ein bisschen zu klimpern". Da wird versucht, das beste aus dir rauszuholen.
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Genau das kann es natürlich auch sein, dass es - ähnlich wie bei den Unterschieden Hauptschule/Realschule/ Gymnasium da bei den Musikinstitutionen ähnliche Grundeinstellungen gibt. Zumindest trifft das den Kern meiner Frage.
Hacon: Dass Deine Lehrerin die leichtere Technik wählt, mit der Du den Walzer dann nicht im Originaltempo spielen könntest, ist auch so ein Beispiel für das, was ich meine. Auch wenn Du nicht Musik studieren willst, sollte sie nicht Dir alles beibringen, was Dein Potential hergibt, warum von vornherein "reduzieren auf das einfache"? In Deinem Fall kann es ja sein, dass Ihr Euch darauf geeinigt habt, was ok wäre, aber wenn das nicht ausdrücklich gewünscht wird?
Ist es wirklich ok, vorzugehen nach dem Motto "Du brauchst nicht mehr, also zeige ich Dir auch nicht mehr, damit es nicht unnötig viel wird für Dich" im Sinner von Hauptschüler lernt nur ein Gedicht lesen, Realschüler lernt es lesen und muss es auswendig vortragen können, und Gymnasiast muss es zudem interpretieren können(vorausgesetzt alle hätten ähnliches Auffassungsvermögen und Interesse usw)?
Vor allem: das Verhältnis Lehrer/Schüler ist doch so ungleich. Natürlich weiß der Lehrer in der Regel viel viel mehr und kann viel besser beurteilen, was gerade dran ist und was man aktuell zurückstellen sollte, also momentan zu viel wäre. Ich finde es extrem verunsichernd, wenn sich der Eindruck einschleicht, dass der Unterricht nicht optimal an den Fähigkeiten und Wünschen ausgerichtet ist, sondern auf "projizierte Bedürfnisse".