Wiedereinaussteiger
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OK, das war auch nicht ganz aus sich heraus selbstverständlich.Verstehe nicht ganz was du meinst..?
ich bin aus der streichinstrumentenbranche und bei uns sind die alten deutlich begehrter als die neuen, teurer, und die lacke spielen fuer den klang eine erhebliche rolle. beispielsweise kann schon eine duenne schellackschicht auf dem originallack die alte geige in meinen ohren toeten. eine vormals singende geige singt dann nicht mehr.
Ich vergleiche die Forenqualitäten meiner diversen Hobbys, und hier bei Clavio ist es schon einigermaßen gut, meist freundlich, hilfsbrereit und sittsam, wenn man von gelegentlichen Störmanövern absieht.
Hier nebenan im Osten Dortmunds gibt es eine Meister-Geigenbauerin, die der Mittelpunkt einer kreglen Szene von Hobbymusikern, meist Ärzte, zu sein scheint, Madame Henry. Sie hatte mich mal mit Material zu Versuchen zur Klanggestaltung (Cello- und Bass-Saiten, samt Befestigungsmaterialien) unterstützt. Und ich habe seit kurzer Zeit auch wieder eine alte Violine.
Alles für die good vibrations.
Generell, bezüglich Geigenbau, Klavierbau: dieselben Anstrengungen, die nun wohl zum Wieder-Erzeugen-Können der Qualitäten einer Guarneri, Stradivari führten (ich habe einmal im Leben mal eine echte Guarneri von Nahem gehört... unvergesslich) , sollte man auch mal in die genaueste Erforschung der Möglichkeiten des Klavierklangs legen. Hier ist die spannendste Zeit der Entwicklung nicht das 17. Jahrhundert (wie bei den Cremonenser Violien), sondern die Zeit von 1820 (Wien, Stein, Streicher, Graf etc., Broadwoods Spende an Beethoven) über die Pleyel und Erard der 1830er, 40er Jahre hin zu den Entwicklungen von Henry und Theodor Steinweg bis 1884, als der heutige D-Flügel fertiggestellt war.
Die Erforschung alter Hämmer, alter Saitenmaterialien, und der Verzicht auf alle "Theo"-Kompromisse zur kostengünstigeren Fertigung von Flügeln sollte noch einigen Spielraum bieten für herrlichste, teils jedoch "andere" Klavierklänge, wenn denn man tatsächlich mal gründlich daran arbeiten wollte, einen "anderen" Klang als den immergleichen (pardon: ähnlichen) Steinway-D-Sound zu erzielen.
Eine Empfehlung ist hier auch immer wieder die Sendereihe von Joachim Berendt, "Die Welt ist Klg". SWDR der 1970er Jahre.
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