Bach's Inventionen, die VIII.

Ich habe gerade noch mal in die Noten gesehen. Ich glaube, Rosenspieß bezieht sich ganz direkt auf Takt 19, nicht auf Takt 18.

Jetzt war er selbst da :)

Noch ein Hinweis: Mir hat es sehr geholfen, in etwas größeren Bewegungen zu denken. Beispiel: Takt 13 1+ setzt rechts mit Thema ein, endet auf 14 1, dann ein Bogen von dort bis Takt 16 1 und der Ton stößt das Thema wieder an, hier könnte man den Bogen sogar noch weiter spannen (nicht Melodiebogen!), im Prinzip fängt er sogar mit dem Thema schon an. Wenn man innerhalb solcher Bögen noch auf die melodische Struktur achtet, sollten die Hände eigentlich schon fast von selbst wissen, was zu tun ist, vorausgesetzt, man spielt das ein paar Mal einhändig und singt am besten noch mit. Ich hoffe, ich habe das klar genug ausgedrückt.
 
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Das letzte C in der linken Hand in Takt 18 solltest Du mit dem 1. Finger spielen. Dann lass Dich von dem Taktstrich nicht mental aufhalten sondern mache von diesem C bis zum ersten F in der linken Hand Takt 19 nur eine einzige melodische und motorische Abwärtsbewegung.

Grüße Rosenspieß.
Genau so spiele ich bereits :D

@Guendola: Wir haben das Werk im Musik-LK analysiert. Die Struktur begreife ich ganz gut. Nur komme ich eben im besagten Takt 19 immer zum Stehen oder spiele unsauber darüber hinweg. Große Bögen kann man ja nur spielen, wenn man die einzelnen Takte/Phrasen auch richtig spielen kann.
Ich denke, was du sagst, ist so in etwa das, was meine Lehrerin immer mit dem Ausdruck "horizontal" zu umschreiben versucht, im Gegensatz zu "vertikal".

Gruß

marcus
 
Dann kann es noch hilfreich sein, sich das erste E in der lH Takt 19 als Endpunkt der Bewegung zu denken und auch so zu üben. Das erste F zu treffen dürfte ja nicht das Problem sein, eher der sich anschliessende Richtungswechsel. Das E als gedachter Endpunkt der Bewegung "zieht" die Hand dann in die richtige Richtung.
Das ist interessant. Ich glaube, dass könnte der/ein entscheide(r) Ansatz sein. Ich habe schon oft erlebt, dass man im Grunde nur seine "Vorstellung der Phrase" korrigieren muss, damit es klappt. :)

Ich würde als folgende Elemente isoliert üben. 1-Den Lauf vom LH C in Takt 18 bis zum ersten LH F in Takt 19. 2.Die ersten drei Töne LH (G-F-G) in Takt 19. 3.) Die ersten vier Töne LH in Takt 19. Dann versuchen, 1. und 3. aneinanderzufügen.

Wenn's dann immer noch nicht klappt gebe ich auf :p
Dann gebe ich auch auf. Oder zumindest lass ich das Stück dann erstmal liegen.
 
Ich habe die achte Invention heute mal auf einer Kirchenorgel gespielt. Diesmal habe ich mich nur wegen der Begeisterung verspielt, es ist einfach beeindruckend :)

@.markus: Ja, das nennt man wohl "horizontal". Man sollte einfach wissen, wo man herkommt und wo man hinwill, und das erstmal mit jeder Hand separat und dann beide wieder unter einen Hut bringen.
 
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Ich hatte vergessen auf die Frage nach dem langsamen Üben zu antworten:

Spiel einfach langsam. Der Wille zum schneller spielen ist ja da und vermutlich wird es dir genauso gehen wie mir, du wirst ziemlich lange automatisch immer zu schnell spielen, wenn du nicht darauf achtest. Das Tempo kommt von selbst weil die Finger genau wissen werden, was sie zu tun haben.

Zum üben ist das beste Tempo das, bei dem du sicher verhindern kannst, Fehler zu machen.

Vielleicht ist es falsch, aber ich halte es für sinnvoll, gelegentlich auszuprobieren, welches Tempo man schon schafft und auch einfach mal verwegen drauflos zu spielen, bei letzterem dann aber umso mehr auf die Interpretation zu achten, die man sich vorgenommen hat. Takte mit Fehlern sollte man sich dann merken und gleich danach ein paarmal langsam und perfekt spielen, damit sich die Fehler nicht einnisten. Vielleicht liegt es aber auch an diesen Versuchen, daß ich immer noch unsichere Stellen habe.
 
schnelles Üben

Ich hatte vergessen auf die Frage nach dem langsamen Üben zu antworten:

Spiel einfach langsam. Der Wille zum schneller spielen ist ja da und vermutlich wird es dir genauso gehen wie mir, du wirst ziemlich lange automatisch immer zu schnell spielen, wenn du nicht darauf achtest. Das Tempo kommt von selbst weil die Finger genau wissen werden, was sie zu tun haben.

Zum üben ist das beste Tempo das, bei dem du sicher verhindern kannst, Fehler zu machen.

Vielleicht ist es falsch, aber ich halte es für sinnvoll, gelegentlich auszuprobieren, welches Tempo man schon schafft und auch einfach mal verwegen drauflos zu spielen, bei letzterem dann aber umso mehr auf die Interpretation zu achten, die man sich vorgenommen hat. Takte mit Fehlern sollte man sich dann merken und gleich danach ein paarmV maxal langsam und perfekt spielen, damit sich die Fehler nicht einnisten. Vielleicht liegt es aber auch an diesen Versuchen, daß ich immer noch unsichere Stellen habe.

Ich denke mal, dass diese Methode schon fast richtig ist, aber der Fehler liegt darin, dasss du diese 'Stellen, die du sozusagen mit Gewalt schneller spielen willst, zu gross nimmst. Das ausprobieren der V max, ist nur sinnvoll, wenn eine Kontrolle noch gegeben ist. Du merkst dir zwar, wo du Fehler gemacht hast, weisst aber bei der Menge des Materials nicht mehr, warum es passierte. Beim "Anstürmen" an die Geschwindigkeitsbarriere solltest du von winzigen Einheiten zu Grösseren fortschreiten. So entgeht dir weniger, wo sich was Falsches einschleichten könnte, sei es ein ungeschickter Fingersatz, eine minimal schlecht angepasste Bewegung oder - häufiger als man selbst drauf kommt - eine nicht optimale Vorstellung dessen, was da aus dem Klavier an Sound rauskommen sollte.
 
Irgendwo habe ich auch geschrieben, daß ich sie mal auf der Orgel probiert habe und mich vor Begeisterung dauernd verspielt habe. Mit "klingt nicht gut auf der Orgel" kann ich höchstens gemeint haben, daß man dort anders artikulieren müßte und daß meine Spielweise nicht gut auf der Orgel klinge. Das muß aber noch zu Zeiten gewesen sein, wo ich als Orgel lediglich mein Digitalpiano hatte.

Besonders interessant klingt sie übrigens, wenn man ein Manual heller registriert als das andere und dann die linke Hand auf dem hellen Manual spielt :)
 
Hallo,

die Inventio 8 gehörte zu den Inventionen, die ich nie spielen wollte- neben der 1. Liegt vermutlich an der "Abgedroschenheit". Spielt jeder, an allen Ecken zu hören usw. Jetzt habe ich mich aber von meiner Klavierlehrerin überreden lassen, da man ja sooo viel dabei lernen kann.:-)

Bevor ich also heute das Teil im Unterricht "präsentiere", möchte ich es mal hier rein werfen, vielleicht hat jemand einen Kommentar, z.B. in puncto Geschwindigkeit (nicht hauen!) und Schlussakkord... etc...

[mp3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1204055325.mp3"]blablablaa[/mp3]

Danke
Klavirus
 
Hallo, Rosenspieß,

danke für Deinen Kommentar :p und schön, von Dir zu hören, ääh, lesen! Dass die Läufe noch unflüssig sind, merkt man ja erst, wenn man seine Aufnahme anhört! Nach 3 Wochen Arbeit bin ich wohl auch bisschen "betriebsblind".

Jetzt muss ich mir doch mal die Noten holen... aus dem Schrank...
ja, stimmt, so recht betrachtet, kommt 4-1 und links 1-4 recht häufig vor (der liebe Chang würde es als "paralleles Set" bezeichnen *duck*), heute werde ich zwar nicht mehr viel machen können, dann könnte ich es heute Abend vielleicht gar nicht:rolleyes:, aber gleich nach der KS geht's los! Kleiner Scherz, ist zu spät...

Aber morgen geht es gleich wieder an das Vergnügen.

Schön, dass Dir mein Schlussakkord gefällt, was meine Lehrerin wohl dazu sagt- aber ich glaube, ich trau mich nicht... oder doch? Gibts da Vorschriften? Oder ist das genau so zu handhaben wie mit der Geschwindigkeit?

Wissbegierige Grüße
Klavirus
 

Soweit nicht schlecht! Das Tempo finde ich gut, viel schneller würde ich nicht werden.

Ich habe noch ein paar ganz interessante Anregungen bekommen, die ich hier mal wiedergeben will:

Takt 5-7 könnte man stufenweise f, mf und p spielen, wobei in Takt 7 das Thema mit einem Crescendo aus p wieder zurückkommt, gleiches richtung Ende in den Takten 27-29. Dabei muß man auch darauf achten, daß alle drei Stufen ihren eigenen Klang haben, damit es seine Wirkung entfaltet.

Takt 21-23 und 24-26 kann man die Sechzehntel jeweils als Frage und Antwort verstehen, die Achtel passen sich dazu ein. Also die ersten vier etwas kräftiger, die nächsten acht obendrein noch zweistimmig, die unteren Noten als Melodie, die oberen nur für die Harmonie. Tak 21 also fgfb in f, dann cdec mf, crescendo zu e, c wieder leiser, gleiches im nächsten Takt. Man könnte hier auch wieder drei Stufen machen, f, mf und p.

Den Schluß spiele ich fast komplett in f, ritardando auf den letzten beiden Achteln und dann macht nur noch ein voller Akkord Sinn.

Mit der gleichen Energie, die ich eingesetzt hatte, um das Stück einzüben habe ich es momentan auch auf Eis gelegt, sonst wäre hier auch eine komplette Aufnahme von mir. Die kommt aber irgendwann noch. Den Anfang habe ich noch hinbekommen:

[MP3="http://www.guendola-productions.de/invention_8_06anfang.mp3"]jsb i8[/MP3]
 
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Hallo,

noch eine kurze Unterrichtsrückmeldung. Es lief natürlich :( nicht so "gut" wie bei der Aufnahme, wie es halt so ist, zwischen 2 anderen Stücken kann man den Schalter manchmal nicht vollständig umlegen...

Achtel darf ich nicht binden, also nur Stacc. oder Portato. Fingersatz musste ich noch ändern, und zwar in Takt 27: 1434 2434 2434! Ich habs alles mit 1323 gespielt. :confused: Blöd, muss ich doch den 4. Finger nehem, den ich vermeiden wollte, aber ich bin ja folgsam meiner erhabenen Zenmeisterin gegenüber, haha!
Dafür gab es 2 neue Stücke, für den Gegenwert zweier "alter", u.a. des Chatschaturjan "Im Volkston".

immer weiter übend,
Klavirus
 
Achtel darf ich nicht binden, also nur Stacc. oder Portato...

Keine einzige? Ich will deinem Klavierlehrer nichts unterstellen, er vermittelt dir halt genau eine Interpretationsmöglichkeit, was ja zunächst auch nicht falsch ist. Aber jetzt sollte sich dein musikalischer Geist melden und Fragen stellen, z.B. "warum" - nicht um ihn anzuzweifeln sondern um seine Entscheidung zu verstehen.
 
Du hast ja schon recht, aber bevor ich nicht sämtliche Fingersatz-, Artikulations- und sonstige Unsicherheiten aus dem Wege habe, streite ich mich nicht herum.
Da ich ja die Hände zum größten Teil getrennt übe, kann ja jederzeit was geändert werden...
Wenn ich damit soweit fertig bin, nehme ich mir's schon heraus, wie es mir passt.:D Ich kann ja in ein paar Wochen noch eine Aufnahme posten.

Klavirus
 
Du hast ja schon recht, aber bevor ich nicht sämtliche Fingersatz-, Artikulations- und sonstige Unsicherheiten aus dem Wege habe, streite ich mich nicht herum.
Da ich ja die Hände zum größten Teil getrennt übe, kann ja jederzeit was geändert werden...
Wenn ich damit soweit fertig bin, nehme ich mir's schon heraus, wie es mir passt.:D Ich kann ja in ein paar Wochen noch eine Aufnahme posten.

Klavirus

Du sollst ja nicht streiten sondern lernen :)
Einfach fragen, warum alle Achtel stakkato/portato gespielt werden sollen. Der Zweck ist, daß du lernst, wie andere ihre Interpretationen begründen, denn ohne Begründung ist eine Interpretation vielleicht nett anzuhören aber dilletantisch (siehe Diskussionen "was ist Kunst").
 
Hallo,

wie angedroht, nochmal 'ne Aufnahme. Ist alles andere als perfekt, aber ich glaub, dass die Läufe etwas besser sind, dafür haperts an anderen Stellen- das Aufnehmen will ja auch erst mal gelernt sein, ne?:rolleyes:

[mp3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1204929199.mp3"]blablablaa[/mp3]

Ich hab das Stück ja jetzt abgelegt, deswegen werde ich nicht daran weiter arbeiten, sondern an der neuen neuen Nr.9.

Klavirus
 
Lege es nicht zulange weg, du bist doch schon fast auf der Zielgeraden. Vielleicht würde es helfen, regelmäßig Tonleitern zu üben - so, daß links und rechts immer schön gleichmäßig gemeinsam anschlagen, also nicht besonders schnell.

Mit der nächsten Invention bekommst du ja noch mehr Lockerheit in solcher Musik und dann kannst du auch die Dynamik noch dynamischer gestalten ;) (muß aber nicht umbedingt)
 
Hallo,

ja, es ist Zufall, dass die Nr. 9 nach der 8 kommt. Die 8 wollte ich ja eigentlich auch gar nicht (s.o.).

Meine bisherige Reihenfolge: 2, 4, 15, 8 und jetzt 9. Mit der 15 (h-Moll) habe ich ja bedeutend länger "gekämpft", dafür gefällt sie mir auch besser und ich werde sie "behalten" wie auch die 2 (meine Lieblingsinvention).

Ich werde die 8 sicher 'ne Weile weg legen, mal sehen, wie lange!:D Sie ruhe in Frieden... na gut, man kann damit immer mal unbedarfte Zuhörer beeindrucken...

Klavirus
 
Hallo,

wie angedroht, nochmal 'ne Aufnahme. Ist alles andere als perfekt, aber ich glaub, dass die Läufe etwas besser sind, dafür haperts an anderen Stellen- das Aufnehmen will ja auch erst mal gelernt sein, ne?:rolleyes:

[mp3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1204929199.mp3"]blablablaa[/mp3]

Ich hab das Stück ja jetzt abgelegt, deswegen werde ich nicht daran weiter arbeiten, sondern an der neuen neuen Nr.9.

Klavirus
Hallo Virus,

Mir gefällt das Stück gut, wie Du das spielst. Sehr gefühlvoll.
Vielleicht könntest du noch ein bisschen geläufiger spielen, dass es nicht so abgehackt an einigen Stellen klingt.
(Hanon war und ist mir da ne Hilfe^^).
 

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