Bach Stücke

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Romantiker

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30. Mai 2009
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Hi,

in meinem Programm für JuMu befindet sich auch ein Stück von bach und zwar der erste satz aus dessen zweiter partita. ich muss gestehen, dass das mein ersstes richtiges stück von bach ist (habe zwei kleine pralüdien und die invention nr.1 am anfang meines unterrichts mal gespielt).
aber dieser satz hat es mir nun sehr angetan, auch wenn ich es seeehr schwierig finde bach zu spielen, ist es trotzdem irgendwie eine große freude und eine schöne erfahrung. besonders den andante teil(quasi der mittelteil) gefällt mir sehr, weil er so lyrisch, poetischund philosophisch ist.(da soll noch mal jemand sagen barockmusik sei nicht gefühlvoll.

es kommt mir so vor, als würde ich den zauber von bachs musik eben erst entdecken.
kann mir jemand stücke von ihm empfehlen, die diesem satz (und auch der allemande, die möchte ich auch spielen) im ausdruck ähnlich sind.
denn ich würde in zukunft sehr gerne mehr bach spielen (gerade weil es eine ziemliche herausforderung für meine finger ist..;) )
 
hat denn keiner einen vorschlag ??
 
Hallo Romantiker,

Es gibt:

Sechs Partiten
Sechs Englische Suiten
Sechs französische Suiten

Die Französische Ouvertüre
Das Italienische Konzert

Die Goldbergvariationen
Die (Klavier)Toccaten

Einzelwerke wie die Chromatische Fantasie samt Fuge

Die beiden Bände des Wohltemperierten Klaviers
Die Inventionen

Der Bach'sche Klavierkosmos ist gewaltig :p:p:p

Ich würde an Deiner Stelle diese Liste von oben nach unten durchhören, da findest Du bestimmt etwas, was Dir gefällt.
 
Und von dem Pianisten Andras Schiff gibt es das gesamte Bachsche Tastenwerk auf 12 CDs bei DECCA ... super gespielt und toll aufgenommen. Für wenig Geld. Mal googeln ...

LG Hyp
 
Lieber Romantiker,

auch ich weiß genau, wovon du sprichst - ich habe mich nicht ohne Grund hier im Forum "Partita" genannt. Früher, ganz früher, als kleines klavierspielendes Kind, hatte ich keinen Zugang zu Bach, ich habe ihn einfach nicht gefühlt. Das hat sich bei mir verändert erstens durch einen Lehrerwechsel und zweitens dadurch, dass ich die Suiten entdeckt habe und genau dort beginnt mein Ratschlag für dich:

Hör und schau dir die Suiten von ihm an! Ich finde viele davon absolut genial geschrieben, jede Note ist am richtigen Platz und die Sätze passen hintereinander wie ein perfekt geschriebenes Gedicht. Man hat durch die verschiedenen Sätze nicht so lange Stücke, die sich aber in ihrem Charakter doch unterscheiden, allein schon durch die verschiedenen Charaktere der Tanzsätze. Trotzdem hat man die Aufgabe, sie zu einem Gesamtwerk, zu einer Suite zu verbinden.

Wenn du nur ein oder zwei Sätze daraus spielen möchtest, ist es ja auch ok (ich persönlich fände es zu schade, ich brauche dann immer gleich die ganze Suite, auch um eben alle Stücke in ihrem Kontext zu haben - eine weitere Sache, die ich erst viel später begriffen habe, dass sich Stücke in einem Zyklus auch gegenseitig beeinflussen, wenn man sie alle spielt und dass ein einzelnes daraus nie dasselbe ist, als wenn man es als Teil eines Zyklus spielt! - aber sicherlich ist es denkbar, einfach hier und dort mal einen Satz rauszusuchen).

Auch wenn es an sich nicht möglich ist zu verallgemeinern, so werden die frz. Suiten allgemein vom Schwierigkeitsgrad her am leichtesten, danach die englischen und dann die Partiten empfunden. Sicherlich gibt es Ausnahmen, z.B. finde ich die Gigue aus der 5. frz. Suite schwerer als die aus der 1. Partita. Ich persönlich finde die 5.frz. wunderschön, sie ist meine Lieblingssuite von den französischen. Wenn du von Moll-Stücken fasziniert bist, etwas mehr Melancholie brauchst als dieses liebevolle, zufriedene G-Dur, dann schau dir die Mollsuiten an, es gibt echt Perlen von Bach...

Herzliche Grüße von der Partita
 
Lieber Wunschstern,

(...) irgendetwas berührt mein Innerstes (...)

dieses "Irgendwas" ist diese unglaublich wunderbare Musik.
Diese Worte kann ich sowas von nachvollziehen!!
Bach schafft es immer wieder, mich diese tiefe innere Verbindung zur Musik spüren zu lassen, so unverfälscht, so klar und ohne Fragen, ohne Stress, ohne Druck. Daher habe ich auch mit meinem Bach-Stück begonnen in meiner Aufnahmeprüfung (und bevor ich in den Raum gegangen bin zur Prüfung, habe ich die Aria von den Goldbergs gehört - sie hat mich optimal innerlich darauf vorbereitet!)

Herzliche Grüße,
Partita
 
Oh ja...

Bach ist toll. Ich konnte ihn aber erst beim selber Spielen wirklich schätzen lernen. Man muss sich schon einhören, bis man mit der Polyphonie klarkommt. Beim Üben finde ich klasse, dass man jedesmal Klänge im Zusammenspiel der Stimmen entdeckt, die vorher noch nicht da waren. Bach ist so vielseitig und vielschichtig.

Meine "Entdeckung" Bach liegt leider auch noch nicht sehr weit zurück, deswegen habe ich (neben dem obligtorischen 1. Präludium und der 1. Invention) bis jetzt nur das Capriccio aus der 2. Partita BWV826 (also deine!) in C-moll gespielt. Diese Freude! Diese Anmut! Das Wilde... hach... ich könnte immer weiter schwärmen ;)

Gruß,
Maya
 
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Hallo Romantiker,

Hallo Romantiker!
Ich habe seit 6 Jahren ein ganz liebe Schülerin. Vor drei Jahren bekam sie ihre "Popkrise", das heißt, sie hat nur noch dieses Popzeug (Robbie Williams, Yan Thiersen u. a.) gespielt. Ich habe sie ganz lieb an die Hand genommen und sie durch dieses Tal begleitet. Damals sagte sie mjir den Satz: "Bach nervt". Das brachte mich auf die Idee, mit einem Chor, den ich leite, ein Konzert mit den schönsten Sätzen aus Bachs Kantatenwerk zu machen. Das waren dann Stücke wie die Einganschöre der Kantaten BWV 6, BWV 37 BWW 29, die Chroralbearbeitung aus BWV 144 und 147 u. v. a. Das Konzert habe ich als Gesprächskonzert gemacht und war als solches ein toller Erfolg. Diese Schülerin spielt nun Beethoven op. 110. Es hilft also nur Geduld und nochmals Geduld.
 

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