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Da ich leider gerade keine Zeit habe ausführlich zu antworten, nur kurz ein weiteres ergänzendes Beispiel:...war das so?
mein Ratschlag: nachlesen (ja, das kann man, und man wird fündig) wo fanden die Uraufführungen von Wagners romantischen Opern und Musikdramen statt und warum war das so? wie war das mit Uraufführungen von Berlioz Opern? wo fanden die berühmten "Skandal-Uraufführungen" von Promethee und Sacre du Printimps statt und warum nicht in der Heimat ihrer beiden großen Komponisten? oh Himmel, ein 1a tonaler Reisser in b-Moll von Tschaikowski, wo war die Uraufführung?
Beethovens "Schlacht um Wellington" vs. Sinfonien/Klavierkonzerte.
Wikipedia sagt hierzu: "Das Werk wurde vom Publikum begeistert aufgenommen, anders als viele von Beethovens Sinfonien oder Instrumentalkonzerten."
(siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Wellingtons_Sieg )
Man hat also eher den Eindruck, dass sich Beethoven hier verbogen hat, um etwas zu schaffen, was dem Publikum gefällt und Geld bringt.
Weitere Beispiele dieser Art finden sich auch in den Werken Mozarts und Haydns.
Ergo: Das was uns heute gefällt, hat dem Publikum damals oft eher nicht gefallen. Wohl auch, weil es für die damaligen Ohren zu ungewohnt war. Wenn ich mich recht entsinne, hat J.S. Bach den Stil seiner Söhne (v.a. auch J. C. Bach) auch nicht gemocht (das habe ich mal irgendwo gelesen, aber habe nun keine belastbare Quelle hierfür). Und wenn man sich "erst in die barocke Klangwelt vergräbt", sich dann vorstellt nichts anderes zu kennen, und anschließend Werke von Mozart, Haydn, Beethoven, C.P.E. Bach, ... hört, klingen diese erstmal extrem grotesk. Besondere Grotesken wären hier z.B.:
View: https://www.youtube.com/watch?v=dkQcePslMsU
View: https://www.youtube.com/watch?v=HS7nD38ekaU
Wer ausschließlich den kontinuierlichen Fluss barocker Musik mit seinem relativ schnellen harmonischen Tempo gewohnt ist, für den ist diese Musik mit ihrem reduzierten Satz und schnellen Stimmungswechseln absolut grotesk.
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