Mein Eindruck ist, dass im Rahmen des Tonalen bereits alles mal da gewesen ist.
Es scheint immer wieder Raum für was Neues (in begrenztem Rahmen) zu geben. Immer mal wieder eine neue Filmmusik im Klassik-Stil, von der man nicht Gefühl hat, so etwas schon mal gehört zu haben, und ähnliches...
Ich glaube auch nicht mehr so richtig an die Entwicklung neuer bahnbrechender Musikstile.
Ich auch nicht so recht. Bis irgendwann dann wieder mal was kommt, an das so noch niemand gedacht hat, wer weiß...
Auch der Tod der Popmusik, die ja der Inbegriff aktueller tonaler Musik ist, liegt in nicht allzu weiter Ferne.
Wie definierst Du "Tod"? Aussterben wird sie wohl niemals - weil es immer Hörer geben wird, die genau diese Art der Musik anspricht, die solche Musik konsumieren wollen, im Radio, in der eigenen Anlage, im Smartphone oder ähnliches...
Mich persönlich wundert, wie auch nach Jahrzehnten noch echte neue Kracher (nach meiner Definition = Qualität = polyphonisch und polyrhythmisch angehaucht, besonders originell und besonders große Schaffenshöhe) produziert werden (auch wenn ich mit 99% aller neuen Arbeiten nichts anfangen bzw. ihnen nichts abgewinnen kann).
Für Musik allgemein gilt: sicher, es gibt schon wirklich eine Menge davon. Höchst qualitative klassische Stücke, und auch (im Rahmen ihres Genres) ebenso qualitative Popstücke...
Aber das ist ja genau das... es gibt so viel und auch sehr gute Musik, dass man es als Otto Normalverbraucher fast gar nicht schafft, alle Musik zu sichten, und noch viel weniger, alle Musik täglich zu hören... wieviel Prozent meiner Musiksammlung höre ich täglich? 0,1 Prozent...? Weil gar nicht die Zeit dazu da ist...
Die tonale Musik stirbt deswegen nicht, bloss weil es nur wenig neue gute Sachen gibt... sie wird im Endeffekt sogar immer besser... weil mit der Zeit immer mehr schlechte alte Sachen den Weg allen Irdischen gehen, und durch die Besseren ersetzt werden (in Playlists im Radio etc.).
My two Cents...