Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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Kurze Frage: Wie sind Akkordsymbole zu interpretieren? Ich weiß sie zu deuten, sie stehen halt für einen bestimmten Akkord. Aber über den folgenden Noten stehen keine Akkordsymbole, wahrscheinlich weil sich nichts ändert. Aber: Solange halten oder neu anschlagen, ggf. umlegen, darf man das nur auf den Haupt-/Nebenschlägen, oder kann man das stets selbst entscheiden?

Selbst wenn in normaler Klavierliteratur keine Akkordsymbole üblich sind, tät mich das mal interessieren, da ich das in theoretischer Literatur zum Beispiel oft darauf stoße und durchaus Spaß daran habe, mir zur gegebenen Melodie eine Begleitung dazuzimmern. Zwei Strategien hab ich schon probiert: Nur die Note(n) unter dem Akkordsymbol mit diesem unterlegen, und den Akkord halten bis zum nächsten Akkordsymbol. Beides nutzt sich schnell ab, wirkt bald langweilig.
 
Das Akkord-Symbol steht jeweils am Anfang. Du kannst einen Blockakkord mehrmals anschlagen, z.B. jede halbe Note (also im 4/4 auf 1 und 3). In der Klassik werden Akkorde oft als Alberti-Bass gespielt.

Du kannst den Akkord auch als anders geformtes Arpeggio auflösen.
Probiere mal im 4/4 Takt:
Grundton (Viertel) - Terz + Quinte (Viertel) - Oktave (Viertel) - Pause (Viertel)
also bei C:
c - e/g - c' - pause ...
Wenn etwas kollidiert, z.B. LH/RH (z.B. die Oktave), dann kannst Du alternativ auch spielen:
Grundton (Viertel) - Terz + Quinte (Halbe Note) - Pause (Viertel)
also bei C:
c - e/g - pause ...

In YT findest Du eine Menge LH Styles, teilweise recht komplex.
Beispiel:


View: https://www.youtube.com/watch?v=QcirPr31Gi0
 
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Kurze Frage: Wie sind Akkordsymbole zu interpretieren? [...] tät mich das mal interessieren, da ich das in theoretischer Literatur zum Beispiel oft darauf stoße und durchaus Spaß daran habe, mir zur gegebenen Melodie eine Begleitung dazuzimmern.
Bitte entschuldige, dass ich dein Zitat so verkürzt habe. Was ich dazu sagen will ist, dass man das pauschal wohl nicht beantworten kann, sondern dazu wissen muss, in welchem Kontext die Akkordsymbole stehen. Bei einem am Klavier gespielten Popsong o.ä. können da zum Beispiel die Erklärungen von @ehenkes oft das sein, was gemeint ist, bzw. das was du als Antwort suchst.

In "theoretischer Literatur" sagen Akkorde unter einer Melodie aber oft nicht aus, dass man dazu jetzt eine Begleitung erfinden sollte (*), sondern stellen oft (**) dar, welche Harmonien (und damit welche harmonischen Funktionen - also Dominante, Tonika, Tonikaparelle, Subdominante, etc.) sich "unter" der Melodie befinden und sind damit dann auch wichtig um die Melodie selbst zu verstehen (ist ein Ton der Melodie denn gerade Grundton, Terz, Leitton, Durchgangsnote, etc.; moduliert oder kadenziert die Musik hier gerade, und wenn ja auf welchem Weg, etc.). Ich befürchte, das alles verwirrt dich jetzt mehr als dass es dir hilft - worauf ich aber hinauswill: deine Frage lässt sich schwer ohne den Kontext beantworten, in dem die Akkorde auftauchen, bzw. ohne zu wissen, was du unter "theoretischer Literatur" verstehst.

Wenn du jetzt an dieser Stelle ausschließlich spanische Dörfer vor dir siehst, dann verstehen wir wohl einfach unterschiedliche Dinge unter "theoretischer Literatur" und meine Antwort ist vermutlich hinfällig. :-D
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(*) Man kann natürlich trotzdem eine Begleitung dazu erfinden. Die Begleitung ist dann aber sehr stark von der Epoche abhängig, in der die Melodie zu verorten ist. Eine Barockmelodie braucht eine andere Begleitung (einen anderen Kontrapunkt) als z.B. eine spätromantische Melodie oder eben ein Popsong.

(**) Auch da muss man den Kontext kennne. Die Sachen, die ich beschreibe, sind auch nicht in jeder Art von theoretischer Literatur so zutreffend.
 
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deine Frage lässt sich schwer ohne den Kontext beantworten, in dem die Akkorde auftauchen, bzw. ohne zu wissen, was du unter "theoretischer Literatur" verstehst.
Ich meine in dem Fall Literatur, die Bereiche der Musik theoretisch abhandelt und an konkreten Beispielen aus allen Epochen erläutert; auch manche (Pop-)Songbooks und Websites wie notenschleuder.de verwenden Akkordsymbole. Ohne dass ich jetzt selbst den genauen Kontext kenne, getraue ich mich dann einfach diese Akkordsymbole frei zu interpretieren. Dabei sollte ich mich, angenommen, lediglich an einige intuitive "Grundregeln" halten, wie dass off-beat keine Akkorde gewechselt oder neu angeschlagen werden; dass generell keine Akkorde implizit gewechselt werden, also ohne dass es aus den Akkordsymbolen hervorgeht, allenfalls sich auf Haupt- und Nebenschlag die Umkehrung ändert, damit die jeweilige Melodienote die höchste ist (ganz strikt à la vierstimmiger Satz muss es aber vielleicht auch nicht sein?). Die Vorschläge von @ehenkes legen nahe, dass ich mich nicht an die Metrik der Oberstimme halten muss. Wenn ich so verfahre, mache ich doch nichts falsch, das heißt, bürste die Musik nicht gegen den Strich?


(**) Auch da muss man den Kontext kennne. Die Sachen, die ich beschreibe, sind auch nicht in jeder Art von theoretischer Literatur so zutreffend.
Literatur, die nur Akkordsymbole lediglich zur Erläuterung der Harmonie verwendet, ist mir noch nicht untergekommen (wobei es bisher halt auch nur ein paar Bücher sind). Hierzu eignen sich Funktionskürzel eh besser, würd ich mal meinen, die natürlich zusätzlich zu Akkordsymbolen gedruckt werden können.
 
oder kann man das stets selbst entscheiden?
Ja, denn Du schreibst ja selbst:
Songbooks und Websites wie notenschleuder.de verwenden Akkordsymbole.
Und nehme Dir doch einfach einen passenden Song von der Notenschleuder, suche über die Bildersuche nach Beispielen von Notenblättern mit Basslinie und Du wirst erstaunt sein, welche Varianten Du finden wirst. Oder Du suchst Dich dumm und dämlich und findest keine Beispiele, was ebenso häufig passieren könnte, dann fängst Du an nach Gehör zu experimentieren. Und höre Dir die Songs wieder und wieder an, braucht nicht vom Klavier zu sein, sondern einfach nur wie sie von anderen gesungen und begleitet wurden.
Bin da zwar auch noch nicht wirklich gut drinne, andere sind hier wesentlich besser und weiter. Theorie soll und muss auch etwas sein, aber halt nicht nur. Hören, probieren und etwas Theorie dazu sollte sich ergänzen.
 
Ich meine in dem Fall Literatur, die Bereiche der Musik theoretisch abhandelt und an konkreten Beispielen aus allen Epochen erläutert; auch manche (Pop-)Songbooks und Websites wie notenschleuder.de verwenden Akkordsymbole. Ohne dass ich jetzt selbst den genauen Kontext kenne, getraue ich mich dann einfach diese Akkordsymbole frei zu interpretieren. Dabei sollte ich mich, angenommen, lediglich an einige intuitive "Grundregeln" halten, wie dass off-beat keine Akkorde gewechselt oder neu angeschlagen werden;
Okay, wir meinen mit theoretischer Literatur wirklich wohl verschiedene Sachen. Dann kannst du das meiste von meinem obigen Beitrag vorerst mal überlesen...
Begleitakkorde können allerdings auch off-beat angeschlagen werden - das passt zwar nicht in jedem Fall und Kontext, aber so entstehen in vielen Fällen überhaupt erst spannende rhythmische Strukturen. Vor allem müssen Begleitakkorde nicht immer als ganzes angeschlagen werden, sondern können auf vielzählige Weise gebrochen werden, wie auch ehenkes schreibt.

Die Vorschläge von @ehenkes legen nahe, dass ich mich nicht an die Metrik der Oberstimme halten muss. Wenn ich so verfahre, mache ich doch nichts falsch, das heißt, bürste die Musik nicht gegen den Strich?
Nein, damit machst du nix falsch. Der Rhythmus der Melodiestimme ist unabhängig vom Rhythmus der Begleitung. Beide Stimmen können zwar den gleichen Rhythmus haben (das ist in einem Choral oft der Fall), aber in der Regel ist der Rhythmus unterschiedlich. In manchen Fällen können sogar auf einen einzigen (oder sogar gar keinen) Melodieton mehrere Akkordwechsel kommen (in Popsongs oft z.B. gegen Ende eines Verses, wo die Melodie pausiert, aber die Harmonien dann in der Pause wechseln).
 
Hallo zusammen!

Ich bin 34 Jahre alt, Piano-Anfänger, habe jetzt knapp 50 Übungsstunden auf der Uhr, allerdings spiele ich seit vielen, vielen Jahren alle möglichen anderen Instrumente, darunter Gitarre, Bass und Schlagzeug, jeweils mit jahrelanger Banderfahrung, Unterricht usw. Ich bin also ein Piano-Neuling, aber kein Musik-Neuling. Allerdings hat sich das immer auf Cover- und Tribute Bands beschränkt. Also Nachspielen von Songs, die es schon vorher gab.

Wie schafft man es nun, vom nach Noten spielen und Auswendiglernen dahin zu kommen, dass ich mich einfach ans Klavier setzen und losjammen kann?

Es kommt mir derzeit so vor, als besteht das ganze Klavierspielen (Gitarre ähnlich, aber Bass und Schlagzeug zB ganz anders, da kann ich mir ganz einfach eigene Grooves ausdenken) nur aus einem einzigen Auswendiglernen, von Stück zu Stück zu Stück. Aber das will ich gar nicht. Es langweilt mich sogar, immer nur Stücke nachzuspielen und auswendig zu lernen.

Ich will dahin kommen, dass ich selber Musik machen kann, dass ich mich ans Klavier setzen und spielen kann, was immer mir grad in den Sinn kommt oder wonach ich mich fühle - wie am Schlagzeug, da gelingt mir das. Ist das am Klavier dann die Profi-Stufe und bis dahin muss ich einfach durchhalten und tausende von Stücken spielen und auswendig lernen? Oder wie kann ich den Prozess beschleunigen, um an diesen Punkt zu gelangen, ohne mich durch unzählige Songs und Notenbücher schuften zu müssen? Mach ich vielleicht irgendwas falsch?

Danke euch!

das tastenk!nd
 
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Beim Klavier ist das mit dem Improvisieren ein bisschen komplexer!
2 Hände mit ev. unterschiedlichen Aufgaben, ...
Am besten zunächst einfache Harmonien mit der Linken üben (Bluesschema in allen Tonarten. Harmoniefolgen aus Popsongs, ...
Dann die verschiedenen Leitern vor allem mit Rechts und dann mehr und mehr!
 
Nein! Du musst es einfach nur machen. Überlege Dir einen groovigen Bass (so wie am Bass) und dann spielst Du ihn einfach. Anfangs musst Du natürlich noch viel suchen und probieren. Genau so mit irgend welchen Licks in der rechten Hand.
Musiktheorie hilft! Tipp für "klavierbezogene" Grundlagentheorie, die genau darauf hinausläuft, was Du machen willst:
Klick, klick, klick

Ansonsten gibt es unzählige Tutorials für diverse Jazz-, Blues-, Popstandards....
Gib bsplw. nur mal "II V I Piano" in Youtube ein und Du wirst erschlagen.

Auch das Spielen ausnotierter (Pop-)Stücke hilft. An den Arrangements kann man viel lernen.
 
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LH u. RH sollten zusammen passen. Du kannst z.B. bei C-Dur beginnen und Dir zu jedem Ton passende Akkorde aussuchen. Dann kannst Du verschiedene Harmoniefolgen testen, z.B. die berühmte Pop-Formel C-Am-F-G-... als Turnaround. Du kannst auch durch den Quintenzirkel "fallen", etc.

Hier ist auch ein Beispiel mit Vierer-Akkorden, wie sie im Jazz üblich sind: LH: Dm7 - G7 - CM7 RH: f weglassen. Nimm das Video als Einstieg. Im Umfeld findest Du viele Ideen.


View: https://www.youtube.com/watch?v=Yr_BqKnfHpA
 
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Ich danke euch! Irgendwie hätte ich da ja auch selber drauf kommen können, aber manchmal ist das eben so mit dem Wald und den Bäumen undso. Momentan arbeite ich mir die Alfred's Klavierschule für Erwachsene durch und habe gestern mit dem zweiten Heft angefangen. Das erste fand ich ziemlich einfach - wobei mein Anspruch der war oder ist, dass ich jedes Stück so spielen kann, dass es sich flüssig und rund anhört. Ich habe genau 3 Stücke übersprungen, weil ich sie in der vereinfachten Variante grausig fand. :-D Aber vermutlich hat mir eben auch meine ganze Vorerfahrung an den anderen Instrumenten etwas weitergeholfen, sodass es deshalb recht einfach war.

Der Einstieg ins zweite Heft geht ebenso gut von der Hand - aber meine Sorge war ja eben die, wie ich jetzt darüber hinaus komme, einfach nur das spielen zu können, was in den Heften steht.

Schlussendlich hab ich mich nun quasi - auch wenn mir das besonders schwer fällt - für die Geduld entschieden... und werde die Alfred-Hefte (das zweite und dritte müssen noch sein) zuerst mal fertig durcharbeiten. Die vermitteln so viel Theorie und auch Harmonielehre usw., dass ich dann eigentlich ganz gut aufgestellt sein müsste.

Danach geh ich zu Jazz und Blues über - der eigentliche Grund für mich, wieso ich mit dem Klavier angefangen habe. Die Idee mit dem Bluesschema in allen Tonarten find ich toll! Ich habe zwar auch von Martha Mier das "Jazz, Rags & Blues 1" Heft, was ich echt cool finde, und wovon ich auch jetzt schon hier und da mal ein Stück einstreue. Aber ich meine, so ein richtiges Jazz und Blues Theorie-Heft muss nach dem 3. Alfred noch irgendwie sein. Ich bin penibel und will das Instrument vernünftig beherrschen, mit ner guten Technik und wissen, was ich da tue.

So. Und DANN komm ich meinem Ziel vermutlich schon deutlich näher. :super:
 
Ich experimentiere seit einiger Zeit mit dem Quintfall. :-)

Ob das auch für Jazz/Blues tauglich ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
 

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