Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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Den ersten Satz mit den Songs hatte ich nicht geändert, die letzten Zeilen nur ergänzt und Fehler fallen mir auch oft erst später beim nochmaligen Durchlesen auf.

Was mir aber heute Morgen noch einfiel, als ich im Radio die ersten Takte eines vertrauten Songs hörte und erkannte, dass vor dem Üben nach Noten eigentlich das Hören kommt, auch wenn kein Text dabei ist. In den letzten Wochen hörte ich mir wieder und wieder den Soundtrack zu einem Film an, weil ich den eigentlich gut fand und wenn ich mir den jetzt noch x-mal anhören würde, irgendwann würde man ja jede Stelle in der Melodie erkennen, noch bevor man die Noten gesehen hat. Wobei ich selbst in dieser Beziehung eher unmusikalischer reagiere, als Leute, die das in der halben Zeit oder weniger schaffen.
 
Das ist ja hier ein Klavierforum, kein Gesangsforum. Insofern finde ich die Idee, einen Song erstmal zu singen und darüber einzusteigen eigenartig. Ich für meinen Teil spiele bisher Klavierstücke, die allesamt keinen Gesangspart haben.

Sich bei einfachen Songs über die gesungene Melodie in die Klavierbegleitung reinzuhören, mag gehen, aber ich bezweifle, dass beim durchschnittlich begabten Menschen da am Ende das herauskommt, was der Songschreiber da in die Noten geschrieben hat, sobald die Stücke auch nur ein bisschen komplizierter wären. Das mag als improvisierte Begleitung taugen, aber ist das das Ziel?

Ich sehe auch irgendwie keinen Sinn mich über Trial and error an das Original anzunähern, wenn ich über die Noten gleich das Original spielen kann und meine Mühe dann da rein stecke, das Original zu perfektionieren, was schwierig genug ist.
 
Ich sehe auch irgendwie keinen Sinn mich über Trial and error an das Original anzunähern, wenn ich über die Noten gleich das Original spielen kann und meine Mühe dann da rein stecke, das Original zu perfektionieren, was schwierig genug ist.

Eine weit verbreitete, aber leider irrige Annahme: "In den Noten steht alles."
Manchmal steht das Wichtige nicht in den Noten ...

Grüße
Häretiker
 
Ernsthaft? Bei Einstimmigen Liedern oder bei komplexen mehrstimmigen Stücken? Da käm bei mir nie was brauchbares raus...
 
Ernsthaft? Bei Einstimmigen Liedern oder bei komplexen mehrstimmigen Stücken? Da käm bei mir nie was brauchbares raus...

Dann ist das doch eine Idee, was Du üben kannst. Ist zur Zeit auch meine Baustelle. Ich hab bei: Das kann ich gar nicht angefangen und kann inzwischen die ersten Erfolge vorweisen.

Ich habe irgendwie die Vorstellung, je mehr man über die Ohren machen kann um so lebendiger wird die Musik.
 
Ich hab mich einstimmig an Biene Maja versucht. Heilloses Geklimper. Ne, das macht mir keinen Spaß, da les ich lieber die Noten, spiel Biene Maja fehlerfrei vom Blatt und freu mich drüber.
Zur Zeit spiel ich den Chopin Walzer a-moll, allein die Vorstellung, den nach dem Gehör nachzuspielen... Der ist mir schon mit Noten schwer genug.
 

Sich bei einfachen Songs über die gesungene Melodie in die Klavierbegleitung reinzuhören, mag gehen, aber ich bezweifle, dass beim durchschnittlich begabten Menschen da am Ende das herauskommt, was der Songschreiber da in die Noten geschrieben hat, sobald die Stücke auch nur ein bisschen komplizierter wären.
Ich habe nicht behauptet, dass ich ohne Noten üben würde, nur dass ich nicht mit Noten beginne. Ohne Noten würde ich bisher beim Üben schwerlich auskommen, vielleicht schaffe ich das in späteren Jahren einmal, bisher ist noch nicht einmal daran zu denken.

Nun sitze ich an einer melancholischen Ballade, die es in unterschiedlichen Coverversionen gibt. Von einer waren die Noten zu finden, doch die passen unverändert nur auf die erste und letzte Strophe von der Version, die ich übe. Was dazwischen lag musste geringfügig angepasst werden. Wer viel Erfahrung hat, hätte das vielleicht in 10 Minuten erledigt, nur ich habe daran 3 Tage gesessen. Hören, mitsingen und probieren, dann notieren und üben. Da alle Interpreten selten mehr als eine Gitarre als Begleitung verwenden, kann man sich wohl bei der Umsetzung mit Piano nur auf die Melodie und seine eigenen Empfindungen verlassen.

Ob nun klassische Musik oder einfache Songs, irgendwie lässt sich wohl alles auswendig lernen, falls nicht zu lang. Hört sich möglicherweise viel an, ist es aber nicht. Machte mir anfänglich so meine Gedanken, ob Auswendiglernen der richtige Weg ist. Heute denke ich nun, allein in der Kindheit und Jugend bleiben so viele Melodien ganz ohne bewusstes Lernen hängen, dass man diese auch noch nach Jahrzehnten zumindest teilweise abrufen kann und es sich um die Tausend oder mehr handeln könnte. Einige weitere zusätzlich bewusst auswendig lernen, sollte da den Kohl eigentlich nicht fetter machen.
Und dann denke ich, es wird wohl das als Ohrwurm bezeichnet, was sich von allein kriechend den Weg ins Langzeitgedächtnis sucht, wo es dann noch über das Lesen von Noten mit Fingersätzen und Tasten verknüpft werden kann. Also warum nicht zuerst das lernen, was im Langzeitgedächtnis am schnellsten hängen bleibt, danach dann mit Notenblatt, wie man es per Tasten umsetzt?

Gut, ich sehe ein, mit klassischer Musik dürfte es sich nicht ganz so einfach verhalten. Stelle ich mir auch schwieriger vor. Dennoch, statt Verse und Strophen gibt es halt Motive, Phrasen und andere Gliederungen und ich würde meinen, dass man diese ebenso auswendig lernen kann. In dem im anderen Post erwähnten Soundtrakt waren z.B. einsetzende Strudel von Glückseligkeit fühlbar, die Noten dafür hätte ich mir selbstverständlich besorgen müssen. Da aber für mich bisher vom Schwierigkeitsgrad nicht spielbar und genügend andere Titel warten, beließ ich es dabei.
 
Ich hab mich einstimmig an Biene Maja versucht. Heilloses Geklimper.

Herzlichen Glückwunsch, Du hast eine wichtige Baustelle entdeckt! :-)

Das Nachspielen von Melodien aus dem Gehör und das Ausstatten mit Harmonien ist lernbar. Und wichtig, zumindest für mich. Ich habe oft Musik im Kopf und will sie umsetzen. Da mein Brain-to-Printer-Interface noch nicht funktioniert, muss ich halt das Gespielte anpassen an das, was ich innerlich höre.

Grüße
Häretiker
 
Dass das lernbar ist, ist eine tolle Nachricht, ich bin schier verzweifelt an der Tatsache, dass ich nach einem Jahr Klavierspiel nicht in der Lage bin, so einfache Melodien nachzuspielen ohne dass jeder zweite Ton falsch ist. Ich grüble, ob ich das damals mit der Querflöte konnte, ich weiß es nicht. Allerdings fließt da bislang nicht viel Zeit rein, zu 95% spiele ich nach Noten.

Was meinst Du mit dem Ausstatten mit Harmonien?
 
Harmonien heraushören, verstehen, spielen (z.B. Begleitung in der linken Hand zur Melodie in der rechten).
Die Reihenfolge ist nicht fest. Bei mir war (und ist es oft noch) zum Teil so: Harmonien probieren, hören, probieren, hören (joa, klingt besser), irgend wann mal verstehen (oder auch nicht, je nach Stück).

Tipp: Workshop Akkorde

Und zum Nachspielen von Melodien könntest Du auch das Heraushören von Intervallen trainieren.
Auch dafür gibt es einen Workshop
 
Ich fand das irgendwie lesenswert, auch was die Gegenmaßnahmen anbelangt.
Begriffsverwendung
[...]denn er bohrt sich in das Gehör und ist daraus schwer zu vertreiben

Gedächtnisforschung
Störende Ohrwürmer, die sich nicht oder nur sehr schwer „ausschalten“ lassen, sind Gegenstand der Gedächtnisforschung. [...]

Hier hat sich gezeigt, dass einfaches Kauen von Kaugummi diese motorischen Programme ausreichend aktivieren kann, um Ohrwürmer zu vertreiben.

Voraussetzungen
Ohrwürmer können aus sämtlichen Genres der Musikwelt stammen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ohrwurm
 

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