Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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Ich verstehe eben nicht weshalb im 2./3. Unterrichtsjahr eine Clementi-Sonatine (Henle-Stufe 3) oder auch eine Beethoven-Sonate Op. 49 Nr 2 (Henle-Stufe 3) als erstes größeres Stück geeignet ist, die Elise (Henle-Stufe 3 ) aber nicht.
Ach, ich glaube, man kann die Elise bestimmt schon spielen im 2. Jahr, je nach persönlichem Fortschritt. Das Problem ist eher, dass viele die schon nach 3 Monaten spielen, weil die ersten Takte ja so unfassbar einfach sind. Und dann hört man das auf diversen Youtube Kanälen so oft total vermurkst, dass man den Leuten raten möchte, es lieber nicht zu versuchen, bis sie 10 Jahre spielen. Wenn dann mal jemand ernsthaft die Elise im Konzert spielt, dann fangen die Leute gar an zu lachen, weil das Stück so verramscht wird. (Siehe Video von Lisitsia). Ich hab die Elise bis heute nicht gespielt, weil mir das Stück irgendwie zu den Ohren rauskommt. Das passiert mit den beiden anderen Stücken eher nicht, die sind dagegen ja quasi fast unbekannt, die spielt man also selber auch unvoreingenommen.

Dass ein Stück zu schwer ist für einen persönlich, kommt immer wieder vor. Das sollte auf keinen Fall immer so sein, aber ich würde nicht drauf verzichten wollen, ab und an ein solches Stück zu spielen und dann halt zu vermurksen.
 
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Damit meine ich, dass ich die Sonaten so furchtbar eingeübt habe, dass ich sie bis heute nicht schön spielen kann.
Ob das nicht im Grunde für alle Stücke gilt, die man gerade einübt? Ich kann alle Stücke von früher natürlich jetzt viel schöner spielen. Vielleicht tut man sich so gesehen mit Repertoirepflege (auch seiner aktuellen Schwächen) gar nicht so einen großen Gefallen und lernt die Stücke ein Jahr später einfach wieder neu, bevor man sie ins Repertoire aufnimmt? :denken:
 
Ich bin gespannt, ob es mir mit Op. 17, 2 von Chopin auch so gehen wird. Das habe ich jetzt seit dem KL-Wechsel nicht mehr gespielt. Rückblickend war es natürlich viel zu schwer für mich, vor allem in musikalischer Hinsicht. Ich habe es sein lassen, weil es einfach zu grottig klang und ich wusste, dass ich es nicht besser hinbekommen werde mit meine aktuellen Fähigkeiten.

Ich mache alles nach Bauch und Motivation, Auswahl der Stücke (daraus resultiert für mich Repertoirepflege, Harmonielehre, Etüden usw.) In Ab- und Rücksprache mit KL und auch manchmal hier im Archiv oder spezifischen Fragestellungen.

Bis jetzt ist es so, dass ich Stücke, die ich "früher" gelernt hatte, nach ein wenig Einarbeitung durchgängig besser spielen kann. Z.B. Kürzlich nahm ich mir wieder den Schuhmannwalzer vor und entdeckte tatsächlich zwei falsch eingeübte Stellen, die ich aber leicht korrigieren konnte.
Und wie Ralph schrieb, möchte ich auch nicht darauf verzichten, ein zu schweres Stück, in das ich mich verliebt habe, in Arbeit zu nehmen. Spätestens bei einer Aufnahme, von der ich denke, sie sei passabel und klingt dann schockierenderweise nicht wirklich so, ist es Zeit, das betr. Stück ruhen zu lassen.:blöd:
 
Ich bekomme mal wieder was nicht hin😯:

Stephen Heller Op 47, 25 Etudes

Ich stotterte mir dort kräftig einen ab und komme schon seit Wochen nicht weiter.

Meine KL sagt:
In Akkorden denken und auch zwischendurch mal in Akkoden spielen. In Akkorden spielen funktioniert zwar besser, bringt mich mit dem Übungsstück auch nicht weiter.

Mein Eindruck ist: Bei der Notation sieht alles gleich aus, ich verliere nach kurzem Wegschauen zu den Tasten die Orientierung zur nächsten Note.

Habt ihr einen Tip für mich?🙏

 
Auswendig lernen, dann hat sich das Problem erledigt. ;)

Du hast jetzt alle 25 Etüden reingestellt - vielleicht geht es um ein paar konkrete Stellen, bzw. was genau ist das Problem?

Wenn es um die Orientierung auf dem Notenblatt geht, könntest du dir die Takte farbig unterschiedlich markieren, um die Stelle schnell wiederzufinden.
 
Bei der Frage häng ich mich mal mit dran. Das ging mir mein meinem letzten Chopin Stück so h-moll Walzer, den ich mal wieder aufgewärmt hatte. Das sieht alles gleich aus und auf Seite 2 bin ich verzweifelt, bei jedem kurzen Blick auf die Tasten hab ich den passenden Takt auf dem Blatt nicht wieder gefunden. Am Ende war es eine Mischung aus Wissen, wo man auf der Seite gerade ist, weil man es doch oft genug mitgelesen hat, eine gute Portion auswendig können, Markierung der Stellen wo man wieder in die Noten guckt und eine Menge Tasten blind treffen beim Blick in die Noten. So richtig glücklich bin ich mit dem Mittelteil nicht geworden, obwohl das Stück an sich gar nicht schwer ist. Hab's dann so halbgar beiseite gelegt, nachdem ich da im Verhältnis zur Schwierigkeit ziemlich unverhältnismäßig lange dran gesessen habe.
 
Ja, sorry. Gleich das erste Stück.
Die ersten 4 Takte gehen recht gut. Ab Takt 5 geht das Gestottere los...
Farben? Echt?🤔
 
Ich würde es auch auswendig lernen. Sieht so aus, als müsste es leicht zu merken sein, wenn man auf die Systematik achtet.
 
Wenn dir das Schwarzweißmuster zu eintönig ist, um dich schnell zu orientieren, warum nicht? Drei oder vier gut unterscheidbare Textmarker sollten reichen. Probiere es aus!

Wenn du immer an den selben Stellen auf die Tasten schaust, kannst du dir auch die Noten markieren, die du brauchst, wenn du wieder zurück auf die Noten schaust.
 
Hinsetzen und die Akkorde herausschreiben ... eventuel auch in den Noten Akkordschrift ergänzen*.
Das geht natürlich auch mit Farben ... aber das wäre nicht so meins (das muss aber jeder für sich selbst rausfinden).

Stellen markieren, an denen du auf die Tasten schaust, kann auch helfen ... wenn das immer die selben sind.

Ein bisschen musikalische Analyse hat mir auch schon bei vielen Stücken geholfen, die ich rein optisch sehr unübersichtlich und daher schwer zugänglich fand.
Ich spiele allerdings insgesamt recht wenig nach Noten ... meist spiele ich die Stücke auswendig.
Ich kann das empfehlen, da es zumindest mich dazu zwang, die Stücke für mich zu gliedern ... einfach um mir diesen Wust an Noten nicht 1:1 merken zu müssen.

*) Noch als Tipp am Rande: Markierungen und Beschriftungen, Notizen macht man besser auf einer Kopie ... dann hat man einfach länger was vom Original (einige meiner Originale sehen mittlerweile aus wie Sau).
 
In Akkorden denken und auch zwischendurch mal in Akkoden spielen.
Wäre spontan auch mein Tipp gewesen.
In Akkorden spielen funktioniert zwar besser, bringt mich mit dem Übungsstück auch nicht weiter.
Dann denkst Du vermutlich noch nicht in Akkorden. Bei solchen Stücken ist es gut, wenn man sich erst mal die Harmonien und Kadenzen einprägt und die dazugehörigen Phrasen (sind ja immer nahezu gleich und werden im Verlauf nur etwas weiter entwickelt). Hilfreich ist sich das auch aufzuschreiben; dabei lernt man sehr effektiv und kann gut memorisieren. Einmal kapiert braucht man die Noten kaum noch sondern hört die nächsten Takt einfach vor.
Also ja: Auswendig lernen aber nicht jede Note sondern Akkorde (auch deren Funktionen), Aufbau und Struktur.
 
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Das mit den Harmonien einprägen höre ich immer wieder. Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht so recht was genau ich da machen soll...
 
Nimm Dir nen Zettel und schreibe alle Harmonien auf, die Du erkennst. Präge Dir die Reihenfolge und die spätere Entwicklung ein. Wenn Du nicht weiter weißt mache das mit Deiner KL zusammen.
Worum es bei dem Stück eigentlich geht (die Weiterentwicklung einer einfachen Anfangskadenz) wirst Du so am besten ergründen können. Das Stück ist eher eine musikalische Übung als eine technische.
 
Es hilft meist, wenn man in etwa weiß, was man spielt. Passagen dieser Art finden sich oft auch in größeren Stücken und es lohnt sich, so etwas exemplarisch gut zu üben.
Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht so recht was genau ich da machen soll...
Mal als Anfang (ich bin aber kein Harmonielehreprofi): Es beginnt mit C-G7-G7-C (also sehr normal) und das zweimal, damit sind die ersten 4 Takte erledigt. Dann C-G und in dem Takt mit cresc. fällt auf, dass da zum ersten Mal ein a vorkommt, es muss sich ja auch mal was ändern. Könnte F-Dur werden, aber er geht ins Moll: d-moll und a-moll, die Parallelen zu F-Dur und C-Dur. Und schon im nächsten Takt diese beiden: F und C. Dann bei piano a-moll und nun wieder eine optische Änderung, das fis, also D7 als die doppelte Dominante von C. Und dann in den nächsten beiden Takten genau der Beginn, nur eine Quinte transponiert: G-D7-D7-G statt C-G7-G7-C. Schon ist fast die Hälfte geschafft. Dann noch mal diese Kombination G-D7-D7-G und drei Takte in der rechten Hand dasselbe Schema immer einen Ganztonschritt tiefer. Da ist ein gis, also wohl E-Dur im Spiel, dann ist A-Dur nicht weit, dann wieder D7, G7 und dann dieser Abwärtslauf, der beim Lesen sicher weniger Mühe macht. In Kombination mit so einem Hintergrund würde ich mir aber die Zeit nehmen, dieses Stück auch nur mit Blick in die Noten zu spielen.
 
Puhh, da wird mir ja ganz schwindelig... 🤯

Ich muss zugeben das ich ein Theorie-Muffel bin. 🤫 Mit Harmonien etc. habe ich mich noch nie beschäftigt.
 
Das war nicht meine Absicht.
Man muss es auch nicht übertreiben mit der Theorie. Aber die Kombination der Akkorde hier ist wirklich ziemlich grundlegend.
Mit Harmonien etc. habe ich mich noch nie beschäftigt.
Lass Dich nicht abschrecken, vielleicht wird dieses Stück ja der Einstieg.
 
Mit Harmonien etc. habe ich mich noch nie beschäftigt.
Dann fange an damit! Da ist viel mehr Musikalität als Theorie drin.
Gute Einstiege:
muisklehre.at (gut strukturiert, progressiver Aufbau)
oder was ich für den Anfang noch besser finde, audiovisuell:
Workshop Akkorde (wirklich sehr einfach und mit musikalischem Ansatz, für Dein obiges Stück bereits ausreichend)

Und viel wichtiger: Spreche Deine KL darauf an. Sowas gehört zu gutem Unterricht! Erkennen und Verwenden von Tonika und Dominante, über so was solltest Du längst Bescheid wissen. Es spricht wirklich nicht für Deine KL, dass Du Dich mit sowas noch nie beschäftigt hast. Ohne das macht diese Heller Übung überhaupt keinen Sinn.
 
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