Am Anfang war das Nichts... (Spätberufener)

MarcelM

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28. Apr. 2022
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Moin moin,

erstmal ich freue mich Euch alle Kennenzulernen! :001: Nachdem ich hier glaube seit gut 7 Monaten mitlese :) Leider habe ich außer meiner KL niemand in meinem Umfeld mit dem ich mich austauschen kann.
Ich hoffe ich bin hier nicht falsch mit meinen Anfängerfragen.
Kurz zu mir (32 Jahre alt, Vater, genetisch definitiv nicht musikalisch begabt :002: ) habe vor knapp 7 Monaten mit dem Klavierspielen begonnen. Ich wollte es schon immer, hatte aber nie die Zeit, jetzt ist es für mich Entspannung Nachts im Silent Modus wenn Frau, Kind und Hund schlafen zu üben oder tagsüber immer mal ein paar Minuten zwischen Meetings.
Die ersten Monate mit der Skoove App, habe dann aber ziemlich schnell gemerkt die richtigen Noten/Tasten zur richtigen Zeit zu treffen ist etwas anderes als dafür zu sorgen dass es auch gut klingt. Daher habe ich seit 4-5 Monaten eine Klavierlehrerin.
- Ich habe mit der Skoove App viele einfache Stücke geübt, jetzt mit KL allerdings wenige komplexe, aktuell "kann" ich:
- Die Brecher (Aaron)
- Menuett in G #114 (Bach)
- Gymnopédie #1 (Satie)
- Praeludium in C (Bach)
- und halt so Pop Songs aus der Skoove App (Codlplay, James Bond...)
- aktuell üben wir:
- Halle des Berg Königs (nur der Anfang, Grieg)
- Mondscheinsonate 1. Satz (Beethoven)

Jetzt werden viele vmtl. die Hände über den Kopf zusammenschlagen, weil einzelne Stücke nichts für Anfänger sind, aber :002::
- ich glaube ohne solch bekannte Stücke hätte ich nie die Motivation halten können jeden Tag/Nacht mindestens 1 Stunde zu üben und
- ohne so bekannte Melodien, zu denen man die Melodie im Schlaf im Kopf hat, fällt mir das üben unfassbar schwierig, weil zumindest ich beim Üben so langsam spiele das die Melodie kaum noch erkennbar ist. Habe ich die Melodie allerdings im Kopf fällt mir das üben vielfach einfacher.

Zu meinen Fragen:
- Ist es bei euch auch so, ist es normal, dass Ihr Stücke wie Gymnopédie #1 notentechnisch relativ "zügig" spielen könnt, bei mir z.B. für Gymnopédie #1 nach 2-3 Wochen aber was den Klang, Lautstärke, Tempo, Intonation etc. angeht, arbeite ich Monate (!) (aktuell immer noch seit 3 Monaten) an dem Stück bis das wenn ich es aufnehme halbwegs so klingt wie Videos auf Youtube? Meine KL hakt die Stücke immer recht schnell ab und meint das reicht für meinen aktuellen Stand, für mich ist das aber irgendwie unbefriedigend. Oder darf man sich als Anfänger nicht mit "Profis" auf Youtube vergleichen? Wieviel Zeit sollte man am Anfang für ein Stück aufwenden? Brauch ich zu lang oder bin ich zu schnell?
- Jedes mal wenn ich ein Stück übe und durchspielen kann, kann ich es automatisch auswendig, im Forum lese ich aber viel, dass das nicht gut ist (Sightreading etc.), andererseits kann ich konzentrationstechnisch nicht an der Intonation etc. der Stücke arbeiten wenn ich sie nicht 100% auswendig kann
- Ist es bei euch auch so/normal, das auch wenn ich die 5 Stücke oben auswendig kann und regelmäßig (langsam mit Gehirn nicht Muskelgedächtnis) Spiele um sie im Kopf zu behalten, immer mal wieder vollkommen zufällig mir mitten im Stück 1-2 Noten fehlen, wie wenn ein Buch aus einem Bücherregal fällt? Wenn ich die Stelle dann wieder 3-10 Mal langsam durchspiele, ist das Buch wieder da :001:
- Ah, es gibt zwar den Anfänger Stücke Thread, aber zu vielen Stücken fehlt mir die Melodie im Kopf was das Lernen (für mich) unfassbar schwer macht, falls Ihr zufällig den selben Weg wie ich gegangen seit, falls Ihr Stücke im Kopf habt (mit sehr einprägsamer Melodie) die für mich Anfänger passen würden, schreibt sie gerne in den Thread, vielen Dank! :)

Oh Gott soviel Text, ich hoffe ich verstoße gegen keine Foren Regeln und nerve niemanden. Wenn doch, tut es mir leid! :)
LG Marcel
 
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Hallo Marcel,
Herzlich willkommen bei clavio!
Zu dir: du lernst nach der Aaron Klavierschule? Die Stücke daraus, da würde ich sagen ein bis zwei Wochen maximal. Aber Bach und Beethoven: lass das erstmal lieber liegen. Gibt so schöne Anfängerliteratur. Daran kannst du dann die basics (wie spiele ich gleichmäßig, wie bekomme ich eine Melodie lauter wenn zeitgleich mehr Töne angeschlagen werden etc) lernen. Bei der Mondscheinsonate kommt dann schon wirklich viel zusammen. Auch Bachs Anna Magdalena Notenbuch ist nicht so extrem einfach, das Menuett ist zB bei der Russischen Klavierschule eines der letzten Stücke.
Zum automatisch Auswendig lernen: sobald deine Stücke komplexer werden, bist du dieses Problem los.
 
Willkommen :-)
Oder darf man sich als Anfänger nicht mit "Profis" auf Youtube vergleichen?
Richtig!!! Das Niveau wirst Du selbst bei einfachen Stücken wohl niemals erreichen. Braucht es aber auch nicht, um annehmbar Musik zu machen. Dein Anspruch an guten Klang ist richtig und wichtig aber muss auch an die Realitäten angepasst sein.
Die gute Nachricht: Auch wenn Du unbefriedigende Stücke jetzt erst mal weglegst, wirst Du die später mit fortschreitendem Lernerfolg trotzdem besser entsprechend Deinem Klangwillen spielen können.
 
Hallo Marcel! Willkommen im Forum. Du bist hier absolut richtig.
Zunächst einmal: Du hast ein cooles Profilbild 👍.


- Ist es bei euch auch so/normal, das auch wenn ich die 5 Stücke oben auswendig kann und regelmäßig (langsam mit Gehirn nicht Muskelgedächtnis) Spiele um sie im Kopf zu behalten, immer mal wieder vollkommen zufällig mir mitten im Stück 1-2 Noten fehlen, wie wenn ein Buch aus einem Bücherregal fällt? Wenn ich die Stelle dann wieder 3-10 Mal langsam durchspiele, ist das Buch wieder da :001:

Für den Anfang ist es "normal", aber, so denke ich, nicht erstrebenswert.
Warum? Du hast geschrieben, dass Du relativ zügig ein Stück auswendig spielst. Das funktioniert bei Dir vermutlich so, dass der Bewegungsablauf (Motorik) eingeübt und gespeichert wird. Das heißt aber auch, dass es Dir schwer fallen wird, Noten direkt zu entziffern und danach zu spielen. Vermutlich läuft das Notenlesen in Kombination mit der Tastatur nicht flüssig.
Meiner Meinung nach wäre es wichtig, nicht nur die Bewegungsmuster einzustudieren, sondern zu begreifen, welche Noten ich da überhaupt spiele. Das wäre für dich ein sehr herausfordender, aber absolut lohnender Prozess. Das kann ggf. etwas dauern...

Klavierspielen wird nie langweilig 😉
 
Hallo Marcel,
Herzlich willkommen bei clavio!
Zu dir: du lernst nach der Aaron Klavierschule? Die Stücke daraus, da würde ich sagen ein bis zwei Wochen maximal. Aber Bach und Beethoven: lass das erstmal lieber liegen. Gibt so schöne Anfängerliteratur. Daran kannst du dann die basics (wie spiele ich gleichmäßig, wie bekomme ich eine Melodie lauter wenn zeitgleich mehr Töne angeschlagen werden etc) lernen. Bei der Mondscheinsonate kommt dann schon wirklich viel zusammen. Auch Bachs Anna Magdalena Notenbuch ist nicht so extrem einfach, das Menuett ist zB bei der Russischen Klavierschule eines der letzten Stücke.
Zum automatisch Auswendig lernen: sobald deine Stücke komplexer werden, bist du dieses Problem los.
Das ist ehrlich gesagt auch etwas wo ich mir sehr unsicher bin. Ich hatte damals bei 3 KL Probestunde und habe dann die genommen, wo es menschlich am ehesten gepasst hat und die auch einem Laien und Informatiker wie mir am besten Musiktheorie verständlich erklären konnte. Allerdings folgen wir keiner wirklichen Klavierschule, weder Aaron noch russische oder so. Wir haben am Anfang halt die simplen Skoove Titel gemacht und jetzt die komplexeren Stücke von Satie, Bach etc. Also wir arbeiten die Stücke schon durch, also die Akkorde, Theorie dahinter etc. aber wir haben keine klassische Klavierschule. Ist das falsch?
 
Willkommen :-)

Richtig!!! Das Niveau wirst Du selbst bei einfachen Stücken wohl niemals erreichen. Braucht es aber auch nicht, um annehmbar Musik zu machen. Dein Anspruch an guten Klang ist richtig und wichtig aber muss auch an die Realitäten angepasst sein.
Die gute Nachricht: Auch wenn Du unbefriedigende Stücke jetzt erst mal weglegst, wirst Du die später mit fortschreitendem Lernerfolg trotzdem besser entsprechend Deinem Klangwillen spielen können.
Du machst mir Hoffnung! :001:
 
Hallo Marcel! Willkommen im Forum. Du bist hier absolut richtig.
Zunächst einmal: Du hast ein cooles Profilbild 👍.




Für den Anfang ist es "normal", aber, so denke ich, nicht erstrebenswert.
Warum? Du hast geschrieben, dass Du relativ zügig ein Stück auswendig spielst. Das funktioniert bei Dir vermutlich so, dass der Bewegungsablauf (Motorik) eingeübt und gespeichert wird. Das heißt aber auch, dass es Dir schwer fallen wird, Noten direkt zu entziffern und danach zu spielen. Vermutlich läuft das Notenlesen in Kombination mit der Tastatur nicht flüssig.
Meiner Meinung nach wäre es wichtig, nicht nur die Bewegungsmuster einzustudieren, sondern zu begreifen, welche Noten ich da überhaupt spiele. Das wäre für dich ein sehr herausfordender, aber absolut lohnender Prozess. Das kann ggf. etwas dauern...

Klavierspielen wird nie langweilig 😉
Danke, ja das ist mein kleiner Sohnemann, früh übt sich, der hat das Klavier auch schon für sich entdeckt, zumindest zum Krach machen. :002:

Ja das mit dem Notenlesen ist bei mir auch unfassbar langsam. Ich übe inzwischen z.B. mit so einer Website, das ist ganz praktisch in allen Lebenslagen am Handy, es zeigt dir eine Note an und du musst sie erkennen: https://klavier-noten-lernen.de/index.php?get_note=Bb&easy=#sheet-music-training
Aber wirklich Fortschritte in der Geschwindigkeit des Notenlesens merke ich nicht. Ist das ein Skill der einfach mit der Zeit kommt oder kann man das systematischer trainieren, wie mit der Website? Was ist da Deine Erfahrung?
Bei meiner KL ist das absurd, egal welche Noten und wie komplex ich Ihr hinlege, sie kann sie direkt in Echtzeit lesen und "runterspielen". :009:
 
Aber wirklich Fortschritte in der Geschwindigkeit des Notenlesens merke ich nicht. Ist das ein Skill der einfach mit der Zeit kommt oder kann man das systematischer trainieren, wie mit der Website? Was ist da Deine Erfahrung?
Tatsächlich heißt hier das Zauberwort: üben. Du musst dafür allerdings Geduld mitbringen.
Mein Tipp: Lerne erstmal eine Handvoll (also wirklich 5 Töne) und weite es dann aus. Vor allem sage Dir die Töne auch laut vor. Aber frag einfach mal Deine Klavierlehrerin, wie man am besten Notenlesen lernt.
 
Tatsächlich heißt hier das Zauberwort: üben. Du musst dafür allerdings Geduld mitbringen.
Mein Tipp: Lerne erstmal eine Handvoll (also wirklich 5 Töne) und weite es dann aus. Vor allem sage Dir die Töne auch laut vor. Aber frag einfach mal Deine Klavierlehrerin, wie man am besten Notenlesen lernt.
Ja meine KL meint immer das kommt mit der Zeit, andererseits schreibt sie auf dem Notenblatt immer an die Noten mit Hilfslinie den Namen. 😅 dann weiter fleißig üben, danke für die Tipps! ☺️
 
Hallo Marcel,

aber zu vielen Stücken fehlt mir die Melodie im Kopf was das Lernen (für mich) unfassbar schwer macht,
Wozu gibts YouTube und dieses Forum? Beides zusammen macht aus jedem Neugierigen in Nullkommanichts einen Experten für Klavierstücke aller Art.
Wann immer ich hier von einem Stück lese, das ich noch nicht kenne, hör ich mir das sofort an (besonders die Stücke, die mir bei meinem Niveau in Reichweite scheinen). So habe ich in kurzer Zeit so viele tolle Stücke kennengelernt!

Bei komplexeren Stücken, die nicht gerade zu den Klassik-Gassenhauern gehören, wirst du die Melodie anfangs oft nicht im Kopf haben, sondern erst, wenn du das Stück geübt hast. Manche Stücke (Melodien) haben mich anfangs gar nicht so angesprochen, bis ich sie durchs Üben schätzen gelernt habe.

Viel Spass bei der Entdeckungsreise durchs musikalische Klavieruniversum!
 

Gymnopédie #1 ...Klang, Lautstärke, Tempo, Intonation etc.
Drei von diesen vier Eigenschaften finden in der Gymnopédie #1 gar nicht statt.
automatisch auswendig, im Forum lese ich aber viel, dass das nicht gut ist
Was soll daran schlecht sein? Du müsstest Dich ja dann dazu zwingen, sinnloser Weise in die Noten zu schauen. (Es sei denn, Du hast Fehler eingeübt.)
falls Ihr Stücke im Kopf habt (mit sehr einprägsamer Melodie)
Tue Deiner KL einen Gefallen: sei nicht so perfektionistisch und lass dich auf Stücke ein, die Du nicht kennst.

Das klingt jetzt alles nicht nett, ist aber wirklich nicht böse gemeint! Peace!
 
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Grüß dich und willkommen im Forum!

- ist es normal, dass Ihr Stücke ... notentechnisch relativ "zügig" spielen könnt, ... aber was den Klang, Lautstärke, Tempo, Intonation etc. angeht, arbeite ich Monate
Ja, wenn man an einem persönlich schwierigen Stück übt, ist das normal. Ganz am Anfang würde ich auf solche Stücke aber verzichten und mehr "in die Breite" lernen, als konzentriert auf die wenigen Punkte eines einzelnen Stücks. Dann schaffst du dir eine größere Basis und lernst bald schneller und effektiver.

Meine KL hakt die Stücke immer recht schnell ab und meint das reicht für meinen aktuellen Stand, für mich ist das aber irgendwie unbefriedigend. Oder darf man sich als Anfänger nicht mit "Profis" auf Youtube vergleichen? Wieviel Zeit sollte man am Anfang für ein Stück aufwenden? Brauch ich zu lang oder bin ich zu schnell?
Deine KL sieht es wohl ebenso. Sie möchte dir vieles Verschiedene zeigen, statt an einzelnen Schwierigkeiten zu feilen, die du später in einem Bruchteil der Zeit bewältigen würdest. Und erst dann würden sie auch gut klingen, da dir jetzt einfach noch der Überblick fehlt, die Souveränität.
Du darfst dich natürlich mit Profis vergleichen, das ist eine gute Methode, um eigene Schwächen aufzudecken. Klanglich in diese Regionen wirst du erst vordringen, sobald du dich einem Stück von oben nähern kannst, anstatt von unten, d.h. sobald du die erforderliche Technik beherrschst und über die musikalische Erfahrung verfügst, um die Musik zu verstehen und zu interpretieren. Das dauert lange Zeit, ist aber ein herrliches Ziel (Je näher man diesem Ziel kommt, desto weiter scheint es weg zu sein, komisch).
Je einfacher übrigens das Stück, desto früher kann man von oben drauf gucken. Am Anfang, also nach ein paar Monaten, würde ich für ein Stück nicht mehr als eine oder zwei Wochen aufwenden. Stattdessen lieber mehr Stücke.

- Jedes mal wenn ich ein Stück übe und durchspielen kann, kann ich es automatisch auswendig, im Forum lese ich aber viel, dass das nicht gut ist (Sightreading etc.), andererseits kann ich konzentrationstechnisch nicht an der Intonation etc. der Stücke arbeiten wenn ich sie nicht 100% auswendig kann
Notenlesen ist essentiell. Wenn du das noch nicht gut kannst, ist das einfach eine Fähigkeit, die mit auf dem Stundenplan steht und sich mit der Zeit verbessert. Auswendiglernen ist normal und schadet nicht, beides sind Fähigkeiten, die benötigt werden und ihre Berechtigung haben. Mach dir darüber keinen Kopf, wenn du derzeit auf diese Weise besser lernst, mach es so. Daß du wirklich alles auswendig kannst, klingt für mich eher danach, daß du zu wenig verschiedene Stücke spielst. Einfach mehr Stücke, dann gibt sich das mit dem Auswendigen von selbst :005:.

- Ist es bei euch auch so/normal, das auch wenn ich die 5 Stücke oben auswendig kann und regelmäßig (langsam mit Gehirn nicht Muskelgedächtnis) Spiele um sie im Kopf zu behalten, immer mal wieder vollkommen zufällig mir mitten im Stück 1-2 Noten fehlen, wie wenn ein Buch aus einem Bücherregal fällt? Wenn ich die Stelle dann wieder 3-10 Mal langsam durchspiele, ist das Buch wieder da :001:
Wenn du ein Stück auswendig lernst, ohne die musikalischen Vorgänge mit abzuspeichern, kann das wohl passieren. Dann ist das Stück in den Muskeln, aber nicht "verstanden". Kommt man raus, wars das. Sobald du auf einem Niveau bist, wo du die Musik mitverfolgst, also Harmonien, Kadenzen usw., und dir das selbst erklären kannst, lernst du das mit auswendig. Dann kommt man eigentlich nicht mehr raus, bzw. spielt nach einem Verspieler einfach weiter.
Oder einfach nicht genug geübt.

Also wir arbeiten die Stücke schon durch, also die Akkorde, Theorie dahinter etc. aber wir haben keine klassische Klavierschule. Ist das falsch?
Nein, finde ich gut.

Aber wirklich Fortschritte in der Geschwindigkeit des Notenlesens merke ich nicht. Ist das ein Skill der einfach mit der Zeit kommt oder kann man das systematischer trainieren
Das ist reine Übungssache und wird mit der Zeit automatisch besser. Wenn du die Grundlagen hast, kannst du das aber auch gezielt trainieren, z.B. indem du ein Notenheft nimmst und die Stücke darin der Reihe nach durchspielst. Ist das Heft durch, nimm das nächste. Noten fressen. Die Stücke nicht mehr als ein- oder zweimal wiederholen, sondern gleich weiter, du sollst sie nicht lernen, sondern runterspielen. Damit das funktioniert, müssen die Stücke leicht sein, also unter deinem eigentlichen Übeniveau.
 
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Hallo Felix. Herzlich willkommen! Das ist ein toller Threadtitel „Am Anfang war das Nichts“. So ähnlich wie "Ancient civilisations had no concept of zero." Das habe ich glaube in meiner ersten Programmierklasse zum ersten Mal gehört. 🙂

Kommt mir alles sehr bekannt vor, was Du da schreibst. Bis auf das Auswendiglernen. Das fällt mir schwer. Ich hänge immer noch sehr an den Noten, aber es wird besser. Umgekehrt wird es bei Dir sein, weil Du anscheinend viel schneller auswendig lernst als ich. Es kommt alles mit der Zeit. Jetzt kann ich mir die Stücke tatsächlich schon viel schneller merken als am Anfang. Und Du wirst mit der Zeit die Noten schneller und besser lesen als am Anfang und das dann zusätzlich zum auswendig Spielen können.

Im Grunde genommen sind Noten ja nichts weiter als Source Code (da Du Informatiker bist, wirst Du das verstehen). Es kommt auf das an, was rauskommt. Der Source Code selbst ist eigentlich unwichtig, weil man ihn zum Schluss gar nicht mehr sieht. Aber richtig muss er sein, sonst kommt eben nichts dabei raus oder nur Quatsch. 😎

Noten mit Hilfslinien kann ich immer noch nicht richtig lesen, wenn es mehr als zwei Hilfslinien sind, da muss ich jedes Mal überlegen. Also es ist nichts Besonderes, wenn Deine KL Dir da die Notennamen hinschreibt. Ich mache das selbst auch noch hin und wieder.

Meine Klavierlehrerin benutzt übrigens auch keine Schule, sondern sucht die Stücke passend zu meinem Niveau aus. Das finde ich ganz normal.

Insofern: Ich sehe, dass alles ganz normal bei Dir läuft und sehr vielversprechend. Deshalb wünsche ich Dir einfach mal weiterhin viel Spaß. 😊
 
andererseits schreibt sie auf dem Notenblatt immer an die Noten mit Hilfslinie den Namen.
warum macht sie das? Wenn das jemand tun muss, dann nur Du! Wichtig für den Lernprozess ist ja das Erarbeiten der Tonnamen und die Zuordnung.
Auswendigspielen ist genauso gut wie vom Blatt spielen. Ich würde da nix bewerten!
Natürlich muss man sich darum kümmern, besser lesen zu können. Das kommt mit der Zeit.
Auch die musikalische Gestaltung ist nicht etwas, das man sofort kann, das muss man sich durch viel Hören, Ausprobieren und Üben beibringen. es geht darum, dass Dein Spielapparat lernt, die Töne genau so zu spielen, wie Du das möchtest. Das braucht Zeit!
Ein Instrument zu lernen ist etwas, bei dem man ein Leben lang arbeiten kann und sich immer noch verbessert...
Ich übe auch immer noch. ;-)
 
Das Notenlesen trainiert man NUR über ständiges Dechiffrieren. Also einmal denken und dann die Namen über die Noten schreiben ist für das Lernen kontraproduktiv (oder in einacher Sprache ausgedrückt: Scheiße). Daß Schüler diesen „bequemen“, aber untauglichen Weg gehen wollen, ist verständlich. Wenn ein Lehrer dies tut, halte ich das für eine fragwürdige Methodik (KACKKLAVIERLEHRER). Er sollte vielmehr dem Schüler erklären, warum dieses Vorgehen unsinnig ist. Natürlich sind fünf Hilfslinien nicht so ohne weiteres auf Anhieb zu erfassen. Aber wenn man sich klarmacht, daß Intervalle ausschließlich auf Linien (bzw.) in Zwischenräumen nur Terzen, Quinten, Septimen etc. (2n+1) sein können, sollte auch das keine Hexerei sein. Gegebenenfalls einmal die Hilfslinien abzählen, sich den melodischen und harmonischen Verlauf klarmachen. Dann sollte es klappen. Wenn nicht: Triangel ist auch ein schönes Instrument!
 
Möglichst viele Stücke (und zu schwere) mehr schlecht als recht zu spielen, wird Dir langfristig die Motivation rauben, schätze ich. Denn so spielst Du immer anspruchslos. Einfachere Sachen gut zu spielen gibt Erfolgserlebnisse. Wobei 'einfach' nicht heißen muss, das das Stück nach einer Woche sitzt; es muss nur in etwa Deinem Stand entsprechen. Dabei ruhig radikal nur das auswählen, was Du wirklich magst.

Bin selbst Spät-, allerdings Wiedereinsteiger. Kann prima damit leben, dass ich kein Lang Lang mehr werde. Das C-Präludium aber (zB) versuche ich, nicht schlechter als er zu spielen.

Über Notenlesen, kleine Aussetzer etc. brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen, das gibt sich mit der Zeit. Auch Konzertpianisten müssen dauernd üben...
 
Also einmal denken und dann die Namen über die Noten schreiben ist für das Lernen kontraproduktiv (oder in einacher Sprache ausgedrückt: Scheiße). (KACKKLAVIERLEHRER).
Also, das ist doch schon etwas unter der Gürtellinie. Natürlich darf man als Lehrer/in nicht alle Notennamen hinschreiben, aber bei Anfängern mal einzelne Notennamen hinschreiben, wenn viele Hilfslinien im Spiel sind, ist völlig ok.

Edit: Mir fehlt hier im Forum manchmal etwas der Respekt vor dem Beruf des KL. Meistens liegen die Probleme beim Schüler und nicht beim KL. Ein Problem ist natürlich, dass sich jeder Klavierlehrer/in nennen darf, ohne irgendwas vorweisen zu müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meistens liegen die Probleme beim Schüler und nicht beim KL.
Da gebe ich Dir vollkommen Recht. Und daß man es sich als Schüler es erst einmal bequem haben will, ist ebenfalls verständlich. Aber wenn der Klavierlehrer die Lernfaulheit des Schülers auch noch unterstützt anstatt ihn zum Lernen anzuleiten, dann hat er während seines Studiums die Veranstaltungen zur Didaktik offensichtlich geschwänzt. Ich bleibe dabei: KKL!!!
 
Wozu gibts YouTube und dieses Forum? Beides zusammen macht aus jedem Neugierigen in Nullkommanichts einen Experten für Klavierstücke aller Art.
Wann immer ich hier von einem Stück lese, das ich noch nicht kenne, hör ich mir das sofort an (besonders die Stücke, die mir bei meinem Niveau in Reichweite scheinen). So habe ich in kurzer Zeit so viele tolle Stücke kennengelernt!
Willkommen im Forum! 🎉
Ich möchte mich denjenigen anschließen, die Deine Erfahrungen mit der KL bisher total ok finden: vermutlich holt sie Dich erst mal da ab, wo Du stehst, bei den Stücken von der App und Deinen Wünschen, die Du im Ohr hast.
Dann wird sie Dir peu à peu Neues zeigen und Dein Klavierstücke-Universum erweitern. Du wirst mit der Zeit merken, was alles doch noch nicht so geht, wie es sollte, und von ganz allein leichtere Stücke wünschen, damit Du sie befriedigender gestalten kannst. Der Weg ist das Ziel und mit Vertrauen und Geduld wird sich das alles entwickeln.
Auch mit dem Hören: je mehr Klaviermusik Du hörst, umso mehr Stücke werden Dir ins Ohr gehen. Mach Dir doch eine YouTube Playlist mit den Anfänger-Hits und hör Dir die immer wieder an. Auch neue Stücke parallel zum Üben immer wieder anhören hilft.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Spaß dabei!
 

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