Alle Klaviere zu niedrig um die Pedale zu verwenden, was macht ihr?

jope

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7. Apr. 2025
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Hallo alle! Ich bin recht groß (fast 2m) und habe sehr lange Beine, insbesondere eben auch sehr lange Unterschenkel.
Das bedeutet dass bei eigentlich allen Flügeln, meine Knie nicht unter das Klavier passen ausser ich neige die Knie recht weit nach außen.
Aber das macht es wiederum sehr schwer die Pedale entspannt und ohne Krampf zu verwenden, insbesondere beide Pedale gleichzeitig.
Ich habe erst vor kurzem begonnen etwas ernster zu lernen und zu spielen und habe vorher nur etwas auf e-Pianos rumgeklimpert wo das
natürlich kein Problem war.

Hat irgendjemand sonst die gleichen Probleme und wie geht ihr damit um?
 
Da ist wohl Kreativität gefragt: das Klavier auf die gewünschte Höhe aufbocken und sich dann einen „Pedalumsetzer“ bauen (lassen). Für Kinder gibt es so etwas in umgekehrter Form …
 
Mein Gedanke dazu ist, dass ich eigentlich vermeiden will ein Klavier anzupassen weil man sich das ja sonst, wenn es nicht das eigene ist, selten aussuchen kann: in Übungsräumen, Unterrichtsräumen, bei Konzerten muss ich ja mit den Flügeln wie sie dort vorhanden sind irgendwie umgehen können.
Was mich also interessiert ist wie andere, die das gleiche Problem haben, damit umgehen, ob sie Tricks oder sonst Ideen haben, die mir noch nicht in den Sinn gekommen sind.

Für mich persönlich ist das rechte Pedal schon eine Challenge, aber es geht irgendwie, wirklich problematisch wird es wenn ich gleichzeitig das rechte und linke Pedal verwenden möchte und vom Mittelpedal noch dazu möchte ich gar nicht reden, weil es so schwer ist mit den nach aussen gekippten Knien den Fuß entsprechend zu verschieben.

Um ehrlich zu sein kenne ich niemanden persönlich der (oder die?) das gleiche Problem hat, bei einigen größeren Spielern ist es knapp aber gerade noch machbar, etwas indem sie etwas vom Klavier wegrücken (was bei mir deshalb auch nicht geht weil meine Arme im Verhältnis zu den Beinen eher kurz geraten sind).

Bin ich der einzige? :)
 
Da das Bein nur ein Gelenk hat und in der Länge nicht verändert werden kann, bleiben dir rein von der Geometrie her nur wenige Optionen.
Außer Untersetzern für das Instrument und Beine seitlich kippen fällt mir auch nichts Schnelles ein.

Der Pedalumsetzer, den @Cheval blanc schon erwähnt hat, könnte auch so konstruiert werden, dass die Pedale dort montiert werden werden, wo du üblicherweise deine Füße hast, wenn du die Pedale nicht verwendest. Das könnte ein recht breites Gestell werden, aber dafür sparst du dir das Aufbocken. Dieses Gestell kannst du dann auch für andere Instrumente verwenden, wobei du ein paar Stellschrauben einbauen musst, damit du es an die jeweiligen Instrumente anpassen kannst.

Ich bin 1,90 groß und bei den meisten Instrumenten geht es sich knapp aus. Wir haben wohl leicht andere Proportionen.
 
Eine biologische / medizynische Alternative wäre, sich chirurgisch ca. 5cm aus beiden Unterschenkeln herausschneiden zu lassen. Da sind neben den Hauptknochen (Schienbein, Tibia) auch noch die feinen zweiten Knochen (Wadenbein, Fibula) mitbetroffen ...

Ansonsten bliebe zumindest am Flügel, ca. 5cm längere Beine aufzublocken, und dementsprechend auch die Pedalerie herunterblocken zu lassen, mitsamt längeren Betätigungsstangen und Schrägabstützungen.
Das taugt dann allerdings unterwegs an anderen Instrumenten nicht.

Von einem sehr erfolgreichen Ragtime-Pianisten (Tom Turpin) war um 1900 bekannt, dass der mit zwei & zwei Holzklötzen an Stricken durchs nächtliche New Orleans streifte, um das jeweilige Klavier hochzubocken - er war per seiner Wohlhabenheit (und Gefräßigkeit) so furchtbar dick geworden, dass am Klavier sein gewaltiger Bauch klemmte, also spielte er aufgebockt im Stehen.

Habe gerade zum Flügelchen gepeilt. Dessen Lyra steht mir auch etwas weit vom Boden ab, gemessen, ca. 28mm, aber mitzurechnen die flachen Holzlamellen ca. 3mm, auf denen die Flügelrollen stehen. Also bei diesem Modell 25mm generelle "Luft", die die Pedalerie bis zum Fußboden herunter könnte ...
Es gibt sogenannte "Caster", tassenförmige Flügelbein-Untersetzer mit Dämpfungsfunktion - mit Castern allerdings ist die Lyra dann noch nicht abgesenkt.

Und oder vielleicht mal in einem großen Klavierladen paar Flügel durchmessen, ob deren Klaviaturböden allüberall gleichermaßen zu tief stünden, oder ob sich einer fände, der auch einem Zweimetermann zugute käme. Ich habe am Konzerterchen kein Problem..., bin aber nur 183 lang. Mein Klaviaturboden steht auf Höhe 622mm ...
Er dürfte für mich allerdings schon nicht mehr niedriger sein, denn es streift bereits. Mit längeren Unterschenkeln bekäme auch ich am Konzerter (uraltem D) ein Problem.
 
Bei mir sind es 615mm bis zur Unterkante (so, wie der Flügel jetzt steht, inklusive Piattinos). Ich habe die Knie beim Spielen aber auch nicht vollständig unter den Tasten.
 
Schau dir mal Slim Gaillard an, der ist auch recht groß:
 
Eine biologische / medizynische Alternative wäre, sich chirurgisch ca. 5cm aus beiden Unterschenkeln herausschneiden zu lassen. Da sind neben den Hauptknochen (Schienbein, Tibia) auch noch die feinen zweiten Knochen (Wadenbein, Fibula) mitbetroffen ...
Das ist die beste Methode. Sie wurde benannt seit ihrem Erstverwender: Olivia Jones. Dem waren seine Beine auch zu lang - heute nicht mehr.

Was tut man nicht alles für einen tollen Klaviersound.

CW
 

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