Das schöne am Forum ist, dass man neben allem unterhaltsamen Freizeitgeplauder auch immer wieder
elementare und zweckdienliche, dazu vernünftige Tipps und Hinweise bekommt.
Ich kann Anfängern in Sachen Akkorde spielen, Akkorde verstehen nur wärmstens empfehlen, Hasenbeins Erklärung auszudrucken, das zu machen (ganz elementar mit alle meine Entchen) und zu verstehen:
1) Alle Intervalle -wobei erstmal am wichtigsten ist, am Klavier routiniert mit Halbtonschritt, Ganztonschritt, kleiner Terz, großer Terz, Quarte und Quinte umgehen zu können.
Dabei ist es unbedingt zweckmäßig, die größeren Intervalle nicht in Halbtonschritten abzuzählen, sondern in Ganztonschritten - d.h. kl. Terz = 1 1/2 Ganztonschritte, gr. Terz = 2 Ganztonschritte etc!
2) Die Durtonleiter von allen Tönen aus - das gehört a) eh zum Klavierlernen dazu und b) isses auch pillepalle, denn will man eine Durtonleiter spielen, muß man vom Startton einfach "Alle meine Entchen" spielen, damit hat man dann schon mal die ersten 6 Töne; der 7. Ton ist einfach 1 Halbton unter dem 1 Oktave höher wiederkommenden Grundton.
hat man das wirklich gemacht (die Entchen von jeder Taste aus!) und verstanden, dann kann man auf ein paar Beobachtungen kommen:
a) alle Durtonleitern haben die Tonschritte oder Stufen
ganz-ganz-halb-ganz-ganz ganz-halb
b) Heureka, da ist ja zweimal dasselbe drin:
ganz-ganz-halb taucht zweimal auf, dazwischen ist ein Ganztonschritt. Also besteht jede Durtonleier aus zwei identischen Viertonpäckchen (die Dinger heißen
Tetrachorde)
c-d-e-f und dann g-a-h-c
c) wow, da kann man das in 1. und 2. gelernte vertiefen:
c-c Prime
c-d große Sekunde (Ganztonschritt)
c-e große Terz (zwei Ganztonschritte)
c-f Quarte (zwei Ganztonschritte und ein Halbtonschritt)
und dann von f nach g ein Ganztonschritt
und juhu: g-g, g-a, g-h, g-c ist wieder wie oben
d) dann nummeriert man die Töne einfach:
c=1, d=2, e=3, f=4, g=5, a=6, h=7 - und dann kommt ja wieder c (wäre dann 8, ist aber einfach nur ne Oktave höher wieder die 1 und dieselbe Chose geht von vorn los)
e) wow, mit den Viererpäckchen, wenn geschnallt, kommt man auf alle Durtonleitern:
c-d-e-f//
g-a-h-c = C-Dur
g-a-h-c//d-e-#f-g = G-Dur
d-e-#f-g//
a-h#c-d = D-Dur
und so weiter
Hat man das wirklich verstanden und kann es flüssig umsetzen, ist Umgang mit Akkorden einfach.
das stimmt!!
aber um das sichtbar zu machen, empfehle ich noch eine Vereinfachung (diese wird dazu dienen, die einfachen primären Dreiklang-Kadenzen in jeder Tonart spielen zu können)
Vorübung:
rechter Daumen auf c1
linker Zeigefinger auf a1
1-2-3-4-5-5-
2-2-2-2-5 sind die Entchen und wir wissen, dass die linke Hand den 6. Ton der Tonleiter spielt (klar, Nr.6 ist eins höher als Nr.5)
wenn man dann sieht, dass obendrüber das c wiederkommt und sich an Hasenbeins Erklärung erinnert, dann fehlt nur noch das h1
die Übung selber:
das h, den 7. Ton der Durtonleiter C-Dur, spielen wir jetzt einfach vor dem allerersten c
also:
(
kursiv = linke Hand
h-c-d-e-f-g-
a-g-f-e-d-c-
h-c
also spielen wir die nummerierten Töne:
7-1-2-3-4-5-6-5-4-3-2-1-7-1
wir haben also den 7.Ton, den Leitton, einfach mal vor den ersten Ton gesetzt - und das müssen wir uns merken, denn jetzt fängt das Akkorde bzw. Kadenzenspielen an
a1 = 6 bzw. gr. Sexte über 1
g1 = 5 bzw. Quinte über 1
f1 = 4 bzw. Quarte über 1
e1 = 3 bzw. gr. Terz über 1
d1 = 2 bzw. gr. Sekunde über 1
c1 = 1 bzw. unser Grundton in C-Dur
h = der Leitton zum c1 hin, untendrunter ein Halbtonschritt aufwärts cum Grundton
dieser "Turm" macht es möglich, erst irgendwie mit beiden Händen, dann nur mit der rechten Hand allein (jepp, mit der linken allein bockts auch) die elementare Dreiklangkadenz zu spielen:
5----6----5----5----5
3----4----3----2----3
1----1----1----7----1
oder anders aufgeschrieben:
g----a----g----g----g
e----f----e----d----e
c----c----c----h----c
Voila, damit ist die erste Kadenz gespielt (damit würden sich schon etliche Lieder rudimentär begleiten lassen)
jetzt verkürzen wir das mal:
rechte Hand:
5----6----5----5
3----4----2----3
1----1----7----1
c----f----g----c - das spielt die linke Hand als Bass unten drunter
und das kann man, wenn man die Entchen geschnallt hat, von jedem beliebigen Ton aus spielen. denn es ist überall gleich
der nächste Schritt wäre, sich die oben genannten/gezeigten Akkorde wie aus Bauklötzchen gebaut vorzustellen und dann man ihren Aufbau zu vertauschen (sowas nennt man Umkehrungen):
c--c--h--c
g--a--g--g
e--f--d--e
und
e--f--d--e
c--c--h--c
g--a--g--g
bezogen auf C-Dur haben diese Akkorde Namen und Funktionen:
ceg = C-Dur Dreiklang = Tonika
fac = F-Dur Freiklang = Subdominante
ghd = G-dur Dreiklang = Dominante
........................erst wenn das geht, kommen die von NewOldie erwähnten zusätzlichen Töne wie Septimen hinzu.
das schöne daran: an den Tasten sieht man das viel schneller, wenn man die Entchen drauf hat, als ich hier Zeit zum erklären und tippen verbrauche :):):)