mick
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Kontrapunkt ist deshalb so wichtig, weil die Harmonielehre zwar die vertikale Struktur der Musik leidlich erklären kann, aber nicht die horizontalen Abläufe zwischen den Stimmen. Wie geht man mit Dissonanzen um, welche Stimmführung ist sanglich und somit "logisch", welche Auswirkungen hat das auf harmonische Progressionen etc. - diese Fragestellungen lassen sich nur anhand des Kontrapunktes schlüssig erklären. Natürlich nicht isoliert - Harmonik und Kontrapunkt sind ja keine klar voneinander abgegrenzten Wissenschaften. Aber wer die Regeln des 1:1-Kontrapunktes nicht verstanden hat, wird weder die Oktavregel verstehen (bestenfalls plump auswendig lernen) noch viele Prinzipien des vierstimmigen Satzes. Und er wird vielleicht nur schwer erklären können, warum die dritte Note links in KV 333 g' ist und nicht das auf den ersten Blick näher liegende f'.
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