15-jähriger Pianist unterschreibt bei Deutsche Grammophon

Sagen wir mal so: sie machen sich halt "verdächtig", weil sie nur ein Element sehr stark in den Vordergrund rücken.
...ich frage mich gerade, welches andere Element man denn bei der Hummelflugbearbeitung hervorheben sollte... gibt es da eines? Das Stückchen ist eine fetzige Zirkusnummer, ein Encore - nicht mehr, nicht weniger. Und die Wirkungssbsicht so eines Stücks ist nicht Tiefsinn oder romantische Schwelgerei, sondern 2-3 Minütchen Glanz und Glitzer (dankenswerterweise für den Spieler / die Spielerin noch nicht ultraschwierig - vgl. den sicher integren Wilhelm Backhaus: "La Campanella muss verfügbar sein [nach einem Konzert]").
Es ist nicht ungewöhnlich, dass solche Stücke für Zugaben verwendet werden - und das macht jeder, der auch solche Stücke spielen kann. Eine Prise Zirkus gehört dazu, und daran ist nichts verwerfliches. Ebenso sagen Zugaben nichts über Geschmack und auch nichts über die Qualität eines Konzertabends etc. aus.
 
Franz Liszt
Schon im Winter 1847 schrieb der 35-jährige aus dem polnischen Woronince an Karl Alexander, den Erbprinzen von Weimar: „Der Moment ist gekommen, da ich die Puppe meines Virtuosentums aufbrechen und meine Gedanken dem freien Flug überlassen kann.“
damit meinte Liszt, dass er aufhören wollte, als Virtuose herumzureisen - um zu komponieren und zu dirigieren, was er dann ab 1848 auch gemacht hatte (z.B. in Weimar) - - - dennoch hatte er das Konzertieren nie ganz aufgegeben, und wo er auftrat, da war der Saal voll. Gerade was Liszt betrifft, so ist das stichelnde Bonmot vom letzten Konzert, dem immer noch ein allerletztes folgte, nicht ganz unbekannt.

was PR Arbeit, Werbung, Internetpräsenz etc betrifft: dass das künstliche Werbe-Image die Wirklichkeit nicht realistisch darstellt, dürfte uns allen doch bekannt sein ;)
 
...ich frage mich gerade, welches andere Element man denn bei der Hummelflugbearbeitung hervorheben sollte... gibt es da eines? Das Stückchen ist eine fetzige Zirkusnummer, ein Encore - nicht mehr, nicht weniger. Und die Wirkungssbsicht so eines Stücks ist nicht Tiefsinn oder romantische Schwelgerei, sondern 2-3 Minütchen Glanz und Glitzer (dankenswerterweise für den Spieler / die Spielerin noch nicht ultraschwierig - vgl. den sicher integren Wilhelm Backhaus: "La Campanella muss verfügbar sein [nach einem Konzert]").
Es ist nicht ungewöhnlich, dass solche Stücke für Zugaben verwendet werden - und das macht jeder, der auch solche Stücke spielen kann. Eine Prise Zirkus gehört dazu, und daran ist nichts verwerfliches. Ebenso sagen Zugaben nichts über Geschmack und auch nichts über die Qualität eines Konzertabends etc. aus.

Beim ueben heute nachmittag, ich hatte die Tueren offen draussen 27 grad an der Sonne hatte sich eine dicke fette Hummel auf den Fluegel gesetzt, mir kann sofort die Hummelflugbearbeitung in den Sinn, ich scheute die Hummel weg mein Hund hinterher er haette sie gefressen wenn ich ihm nicht zurueckgepfiffen haette, ich konnte wahrhaftig keine Virtuositaet der Hummel feststellen ich hoerte ihr zu es toente eher wie ein Helikopter kurz vor dem Absturz , moeglicherweisse ist sie auch erst aus dem Winterschlaft erwacht. Also die Hummelflugbearbeitung darf langsam gespielt werden , Vespen sind schneller
 
...im März sind die Insekten oft noch etwas retardiert, besonders in Russland (Rimski-Korsakow), wo es etwas kälter als in Gallien ist (((wo sind eigentlich die Smileys???)))
...dann wäre da noch zu überlegen, welche Tempoangabe im Original vorgesehen ist; des weiteren wäre zu überlegen, ob man mittels langsamen Tremoli oder Trillern das brummen der Hummeln lautmalerisch imitieren könnte, oder ob dazu nicht eher raschere Figuren geeignet sind...

mal krass gesagt: eine langsame Hummelflug-Transkription ist... eher uninteressant

herzliche Grüße,
Rolf
 
mal krass gesagt: eine langsame Hummelflug-Transkription ist... eher uninteressant


Rolf ! Warum hast Du dies gesagt, bist ein Spielverderber ich wollte doch alle hier beruhigen, gruenes Smileys diese sind wohl jetzt in Japan und muessen die Atomkraftwerke Besitzer beruhigen , besser die sind nicht hier sonst wuerde es noch heisser auf dem Forum

Cordialement

Destenay
 

Du scheinst diese Bearbeitung ja sehr gut zu kennen (ich zwar auch, aber das tut nichts zur Sache) - bitte erklär mir doch, was an dieser Bearbeitung, welche Fräulein Wang wirklich anständig spielt, über den sonstigen Horizont von glitzernden Zugabestücken hinausgeht. Was solche Zugaben - und davon gibt es einige! - bedeuten und wozu sie da sind, hab ich kurz zusammengefasst; aber Ergänzungen interessieren mich durchaus.
 

- Wir haben so viele Talente und gute Musiker, die nicht so eine Technik besitzen aber dafuer eine Tiefe, dort ist Foerderung und Anerkennung angesagt.

- " hoere nicht auf den Applauss der Masse, hoere auf den Kuenstler " scheint in der heutigen Zeit besonders angebracht zu sein.

- Denken wir etwas mehr an unsere Musiker und zeigen denen Anerkennung und unterstuetzen diese wo es moeglich ist, es ist ein Teil unserer Verantwortung der europaeischen Kultur gegenueber. Wir brauchen keine Rennfahrer am Klavier sondern Tiefsinn.


Destenay Du sprichst mir aus der Seele !! Danke!

Lg Benuda
 
@ Destenay und Benuda: ja danke euch ebenfalls für die jeweiligen Beiträge. Auch mir sprechen sie aus der Seele.

@ Rolf: bevor wir zwei uns nun wieder in die Wolle bekommen bezüglich des "richtigen" Tempos, möchte ich ausdrücklich betonen, dass ich nichts, aber auch rein gar nichts gegen deine Sichtweise einzuwenden habe. Eben, weil es DEINE Sichtweise ist. Und die akzeptiere ich. Wenn mein Empfinden und Verständnis davon abweichen, bedeutet das in keinem Fall, dass ich von irgendjemandem verlange, dass er dies teilt.
Abgesehen davon sprechen wir aneinander vorbei: Tempo und Musikalität schließen sich doch nicht aus. Wäre ja völlig absurd.

Für mich gilt die einfache Formel: wo Noten geschrieben stehen, da ist Musik. Wenn ich eine Zirkusnummer sehen will, dann gehe ich genau dorthin, wo so etwas geboten wird: in den Zirkus. Nicht ins Konzert. Mich beeindruckt es überhaupt nicht, wenn jemand durch besonderes manuelles Geschick ein Stück in besonders hohem Tempo spielen kann. Das lässt mich so kalt, wie jedes andere Angeben auch, sei es mit schnellen Autos, mit dickem Geldbeutel oder (fragwürdiger) Prominenz. Im Gegenteil, ich finde es eher befremdlich, wenn reife (?) Künstler es nötig haben, durch "Zirkusnummern" ihr Publikum zu beeindrucken. Das imponiert mir nicht.
Sollte es Kompositionen geben, die nachweislich nur zum Zweck des Eindruckmachens enstanden sind, dann interessiert mich auch diese "Musik" nicht. Aber wo steht geschrieben, dass eben jener Hummelflug solche niederen Zwecke erfüllen soll? ;)

LG, Sesam
 
Für mich gilt die einfache Formel: wo Noten geschrieben stehen, da ist Musik. Wenn ich eine Zirkusnummer sehen will, dann gehe ich genau dorthin, wo so etwas geboten wird: in den Zirkus. Nicht ins Konzert. Mich beeindruckt es überhaupt nicht, wenn jemand durch besonderes manuelles Geschick ein Stück in besonders hohem Tempo spielen kann. Das lässt mich so kalt, wie jedes andere Angeben auch, sei es mit schnellen Autos, mit dickem Geldbeutel oder (fragwürdiger) Prominenz. Im Gegenteil, ich finde es eher befremdlich, wenn reife (?) Künstler es nötig haben, durch "Zirkusnummern" ihr Publikum zu beeindrucken. Das imponiert mir nicht.
Sollte es Kompositionen geben, die nachweislich nur zum Zweck des Eindruckmachens enstanden sind, dann interessiert mich auch diese "Musik" nicht. Aber wo steht geschrieben, dass eben jener Hummelflug solche niederen Zwecke erfüllen soll? ;)

Sesam, Dir müssen Zugaben nicht gefallen, und wenn Du in einem Konzert bist, dann kannst Du unbeschadet nach dem letzten Programmstück aufstehen, raus- und heimgehen.

Was ich aber nicht begreife, ist die Art und Weise, in welcher Du allerlei Interpreten von Cortot bis Katsaris abqualifizierst - die allesamt machen nämlich sowas: eben auch effektvolle Zugaben spielen.

Und noch weniger vermag ich nachzuvollziehen, dass Du Komponsitionen von Chopin, Liszt, Rachmaninov u.v.a. in den Bereich dumpfsinniger Protzerei manövrieren möchtest. Ganz offenbar fehlt Dir einer der elementaren Zugänge zur Musik und zum Musizieren: die Spielfreude. Das ist nicht der einzige, Gott bewahrer, sondern nur einer von den wesentlichen. Niemand, weder Elly Ney noch Marya Yudina, weder Arrau noch Backhaus hat auf Zugaben solcher Art verzichtet. Sind das nun etwa alles dumpfsinnige Angeber?

Und zuletzt: die Frage, welche tiefsinnigen Dimensionen eine Klavierbearbeitung eines virtuos-lautmalerischen Orchesterszenchens aus der Oper "das Märchen vom Zaren Saltan" haben soll, ist immer noch offen.
 

Was ich aber nicht begreife, ist die Art und Weise, in welcher Du allerlei Interpreten von Cortot bis Katsaris abqualifizierst - die allesamt machen nämlich sowas: eben auch effektvolle Zugaben spielen.

So, so... wen qualifiziere ich weshalb ab?

Und zuletzt: die Frage, welche tiefsinnigen Dimensionen eine Klavierbearbeitung eines virtuos-lautmalerischen Orchesterszenchens aus der Oper "das Märchen vom Zaren Saltan" haben soll, ist immer noch offen.

Wo habe ich denn etwas von "tiefsinnig" geschrieben? Bitte hier keine billigen rhetorischen Mittel, nein, nein, nein, so nicht.

Niemand, weder Elly Ney noch Marya Yudina, weder Arrau noch Backhaus hat auf Zugaben solcher Art verzichtet. Sind das nun etwa alles dumpfsinnige Angeber?

Nein, das sind sicher keine dumpfsinnigen Angeber. Warum, das darfst du dir zur Strafe selbst beantworten, weil es dir offenbar sehr schwer fällt, auf persönliche Angriffe zu verzichten:

Ganz offenbar fehlt Dir einer der elementaren Zugänge zur Musik und zum Musizieren: die Spielfreude.

Nein, nein, nein, so auch nicht.

Ansonsten sind wir uns soweit einig. Uneinigkeit besteht -wie ich das sehe- nur dort, wo krampfhaft Missverständnisse erzeugt werden. Darauf habe ich keine Lust. Und Zeit habe ich dafür auch nicht. Spielt und hört ein jeder so und das, wie und was ihn glücklich macht.

LG, Sesam
 
So, so... wen qualifiziere ich weshalb ab?
voila:
Wenn ich eine Zirkusnummer sehen will, dann gehe ich genau dorthin, wo so etwas geboten wird: in den Zirkus. Nicht ins Konzert. Mich beeindruckt es überhaupt nicht, wenn jemand durch besonderes manuelles Geschick ein Stück in besonders hohem Tempo spielen kann. Das lässt mich so kalt, wie jedes andere Angeben auch, sei es mit schnellen Autos, mit dickem Geldbeutel oder (fragwürdiger) Prominenz. Im Gegenteil, ich finde es eher befremdlich, wenn reife (?) Künstler es nötig haben, durch "Zirkusnummern" ihr Publikum zu beeindrucken. Das imponiert mir nicht.
Sollte es Kompositionen geben, die nachweislich nur zum Zweck des Eindruckmachens enstanden sind, dann interessiert mich auch diese "Musik" nicht.
das jedenfalls sind Deine Worte, und sie bedürfen keiner großartigen Interpretation, denn sie sind eideuig genug.
 
voila:

das jedenfalls sind Deine Worte, und sie bedürfen keiner großartigen Interpretation, denn sie sind eideuig genug.

Ja, das sind meine Worte. Nur finde ich darin nirgends die Namen Cortot, Katsaris, Ney, Backhaus, Arrau, Yudina.
Möchtest du mir etwas unterstellen? Dann nur zu, aber ich werde darauf nicht weiter antworten. Die Zeit für sinnlose Auseinandersetzungen habe ich nicht.

LG, Sesam
 
Ja, das sind meine Worte. Nur finde ich darin nirgends die Namen Cortot, Katsaris, Ney, Backhaus, Arrau, Yudina.
Möchtest du mir etwas unterstellen? Dann nur zu, aber ich werde darauf nicht weiter antworten. Die Zeit für sinnlose Auseinandersetzungen habe ich nicht.

LG, Sesam
in Deinen Worten ist von "reifen Künstlern" die Rede, ich habe mir erlaubt ein paar solche zu nennen, und wie Du in Deinen Worten eindeutig schreibst, befremdet es Dich, dass diese auch "Zirkusnummern" (als Synonym für effektvolle Zugaben) spielen ------ das hat nix mit Streit oder sonstigem zu tun.

und ich warte immer noch darauf, dass Du erklärst, was an Fräulein Wangs Darbietung einer effektvollen Zugabe fehlt
 
in Deinen Worten ist von "reifen Künstlern" die Rede, ich habe mir erlaubt ein paar solche zu nennen, und wie Du in Deinen Worten eindeutig schreibst, befremdet es Dich, dass diese auch "Zirkusnummern" (als Synonym für effektvolle Zugaben) spielen ------ das hat nix mit Streit oder sonstigem zu tun.

und ich warte immer noch darauf, dass Du erklärst, was an Fräulein Wangs Darbietung einer effektvollen Zugabe fehlt

Ich meinen Worten ist "reife Klammer auf Fragezeichen Klammer zu Künstler" zu lesen. Das zum einen.
Zum anderen: an Fräulein Wangs effektvoller Zugabe fehlt: die Musik. Und somit auch der Effekt.
Jetzt entschuldige mich, ich muss mich hier um andere Effekte kümmern. Die Musik spielt für mich momentan an anderer Stelle ;) Gerne antworte ich dir auf weitere Fragen, aber nicht vor Mitte nächster Woche.

LG, Sesam
 
Ich meinen Worten ist "reife Klammer auf Fragezeichen Klammer zu Künstler" zu lesen. Das zum einen.
...interessant... dann sind wohl alle unfreif, weil sie bei Zugaben nicht auf effektvolle solche verzichten... :rolleyes:
Zum anderen: an Fräulein Wangs effektvoller Zugabe fehlt: die Musik. Und somit auch der Effekt.
...und das ist schlichtweg falsch!
 
Ich sehe irgendwie kein ernstliches Problem mit den Aufnahmen, solange das nur zugaben sind, ist es doch toll.
Zum einen sagt es nichts über das sonstige Repertoire der Künstler aus, noch, wie sie dieses spielen.

Zum anderen finde ich, wie Rolf schon bemerkte, befremdlich "virtuoses" zu degradieren.
Die meisten Leute die ein Instrument spielen finden es doch im Grunde von Haus aus interessant die Grenzen von diesem auszureizen. Da Komponisten nun mal auch oft Instrumentalisten sind tun sie das. Das hat nichts damit zu tun, dass sie unmusikalisch komponieren, sondern einfach weil sie am Instrument sitzen und sich damit befassen. Ich finde, das ist sowohl für den Interpreten, als auch für den Zuhörer eine schöne Abwechslung und mir persönlich macht es gelegentlich auch Spaß da zuzuhören. Spielen um so mehr.

Oft scheint mir die Tendenz von Leuten dahin zu gehen, dass alles, was zu schnell ist nichts mehr mit Musik zu tun hat. Abgesehen davon, dass ich von diesem Argument nichts halte, finde ich es umso schlimmer, dass scheinbar alles was Musik ist automatisch mit unfassbar viel Emotion und Inhalt beladen sein muss.
Ich würde ehrlich gesagt daran eingehen, wenn ich absolut und ausnahmslos jedes Klavier- bzw. Musikstück im alg. mit vollster Konzentration nach ihrer Erhabenheit, Schönheit und ihren weltbewegenden Inhalt untersuchen würde. Was soll schon daran verkehrt sein, sich mal zurückzulehnen und auch mal eine virtuose Darbietung zu genießen. Klar doch, Selbstdarstellung ist hier auch mit vorhanden, aber es sind Menschen, die für andere Menschen spielen. Man sollte in der Hinsicht auf dem Boden bleiben und nicht alles so arg idealisieren.

Verse la Flamme ist übrigens ein herrliches Stück. Die Aufnahme war mir bisher neu. Ehrlich gesagt, kannte ich bisher nur jene von Horowitz

Zeit totschlagende (Achja, alte Gewohnheiten :mrgreen:) Grüße von : Raskolnikow
 

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