Gegoogelt. Ich habe mehrere primäre und sekundäre Quellen gefunden, die in Summe Folgendes darlegen:
- Nach Heinrichs Ausreise 1850 wurde der Steinweg-Klavierbau nicht abgewickelt, sondern bestand weiter
- Theodore übernahm den Steinweg-Klavierbau und führte das Geschäft mit kurzer Unterbrechung in Wolfenbüttel unter eigenem Namen weiter.
- Bis 1850 hat der Steinweg-Klavierbau 480 Tafelklaviere und Flügel hergestellt, akso in netto 13 Jahreb. Da in den ersten 5-6 Jahren die Stückzahl homöopathisch klein gewesen ist, muss Heinrich Mitarbeiter beschäftigt haben, denn seine Söhne waren dafür nicht ausreichend (von den 4 Söhnen waren nur 2-3 handwerklich beschlagen)
- Theodore fertigte nach Heinrichs Ausreise zunächst die gleichen Klaviermodelle wie Vater Heinrich
- Theodore übernahm Heinrichs Produktionsmittel und einige Mitarbeiter
- Theodores Kundenkreis baute zunächst auf dem des Vaters aus, aber mit Absicht der Vergrößerung, daher die Standortwechsel nach Wolfenbüttel und dann Braunschweig
Es gibt für die behaupteten 482 angeblich in Seesen hergestellten Klaviere und Flügel keinerlei mir bekannte, reputable Quellen. Nur die Ansage der Familie selber.
Nr. 482 war eh ein Fake, als "Eine Nummer eher" erwischt beim Auflösen der Fabrik an der 4th Ave. 52. bis 53. Straße, das Dingen wurde in New York gebaut, Erweis dafür, dass bei diesen Lieferlisten schon ganz gut min. anfangs geschummelt wurde, um sich als "erfahrener Klavierbauer aus D" zu präsentiern.
Ich hoffe mal, du hast die infernale Suchtechnik von Google per "site:"-Befehl auf Clavio.de selbst angewendet, denn die Liste ist HIER - bei Clavio.
"- Theodore übernahm Heinrichs Produktionsmittel und einige Mitarbeiter"
Sorry - ab hier wird es mir entschieden zu blöde.
Heinrich HATTE keine Mitarbeiter. ... Nur seine Kinder.
Und Theo verschwand aus Seesen, machte eine Weile auf Musikalien-Reparateur in Holzminden.
ERWIESEN.
Ob er da Papas Werkzeuge nutzte - dürfte komplett ungewiss sein. Da die Steinwegs mit dem Erlös des Hausverkaufs auch keine ganz kleinen armen Auswander waren, wäre genausogut auch annehmbar, dass wesentliche Werkzeuge über den Stimmhammer und die Stimmgabel hinaus sich in einer Werkzeugtasche oder einem Koffer auf dem Dampfer "Helene Sloman" hätten befinden können.
Ansonsten kann es "uns hier" doch vollkommen egal sein - ob der Heinrich-Laden um 1850 bei der Auswanderung hier "fortgeschrieben" wurde, oder aufgelöst, oder gen New York transferiert, oder gesplittet wurde - alles wumpe - es sei denn, man sei Grotrian-Mitarbeiter oder -Lobby oder -Anwalt oder beauftragt, den Wert der Assets und der immateriellen Dinge und Werte (Name, Ruf, Geschichte) in Braunschweig-Nord irgendwie publikumswirksam hochzuschwatzen und aufzuplustern.