landvoigt
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- 14. März 2024
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Guten Abend zusammen,
ich bin neu im Forum, hoffe daher dass ich mit meinem Anliegen hier richtig bin. Verzeiht mir falls nicht.
Ich bin gelernter Orgelbauer, komme aber eigentlich vom Klavier und träume seit ich denken kann vom eigenen Bösendorfer. Der warme, weiche Klang und der singende Tenor passen perfekt zu meinem Spiel, das stand spätestens nach Besuch des Salons in Wien fest. Ich weiß aber jetzt schon, dass ich mir mit meinem Beruf einen neuen niemals leisten können werde. Daher verfolge ich seit einigen Jahren den Gebrauchtmarkt in der Hoffnung, einen gut erhaltenen zu erwischen und das nötigste selbst zu machen (Filze erneuern, Hämmer abziehen, Garnierungen, einregulieren, intonieren und Stimmen kann ich in meiner Werkstatt und sind kein Problem. Alles Weitere wie Ausspanen und Schellack erneuern wäre des Aufwands zu viel!).
Jetzt habe ich einen gefunden, der mir ganz gut erscheint und den ich auf jeden Fall mal anschauen werde. Da ihr Klavierfachleute euch aber besser auskennt, wollte ich euch zumindest einige Fotos zeigen und würde mich über einen Eindruck freuen, ob es sich überhaupt lohnt einen Gutachter vorbeizuschicken. Der verlangt mittlerweile auch schon über 300€.
Nun also zum Flügel. Alle Infos basierend auf den Fotos. Ich werde, falls es sich lohnt, in Kürze persönlich vorbeifahren.
- Modell: Bösendorfer, dem Bild nach wohl ein 190 er
- Baujahr: Flügel trägt die Nr. 3681, das ist aber nicht die Seriennummer (wäre mit 1850er Jahren zu früh). Ich denke es ist die Arbeitsnummer, bei der die Zehntausenderstellen weggelassen wurden. Der Bauform nach tippe ich auf 23681, also um 1925.
- Oberfläche: Schellack, teilw. stark beschädigt mit UV-Schäden, Abrieb, einigen Rissen und Macken bis aufs Furnier. Ein Scharnier des Deckels ist unvollständig. Ich möchte aber anmerken, dass mir die Optik erstmal egal ist.
- Klaviatur: Sieht mir gleichmäßig reguliert aus. Zwei Tasten haben an der Vorderkante kleine Abplatzungen, ansonsten wohl i.O.
- Mechanik: Sieht mir gut erhalten aus, Hämmer entweder neu oder selten bespielt da kaum eingegraben, Dämpfer stehen gut, Bändchen und Lederteile muss ich mir anschauen. Filze teilw. etwas mitgenommen.
- Saiten: Alle intakt, der Patina nach original, laut Inschrift in 2001 auf 440 Hz gestimmt. Letzte Stimmung Anfang 2023, auf aktueller Klangprobe klingt alles recht sauber, scheint wohl die Stimmung zu halten.
- Stimmstock und Steg: Stifte stehen alle gerade, sehe auf den Aufnahmen keinerlei Risse. Haarrisse werden sich ggfs. erst aus der Nähe zeigen, sieht mir aber soweit i.O. aus.
- Rahmen: Sieht i.O. aus, auch hier werde ich in Person genau schauen.
- Reso: Einige Risse an den Leimfugen in Faserrichtung erkennbar, wohl nicht durchgehend. Ob diese problematisch sind, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.
- Pedale: i.O.
- Zusammenfassung: Optisch beschädigt, Spielanlage scheint mir gut erhalten, Stimmung scheint stabil, Resonanzboden bereitet mir noch etwas Bauchweh. Preis laut Verkäufer: VB 3.500€
- Was will ich: Ich brauche keinen optisch perfekten Flügel. Schellack erneuern ist sowieso unbezahlbar wenn ich es nicht selber mache. Wichtig ist mir eine dauerhaft stabile Stimmung, der warme Bösendorfer Klang der 1920er Modelle und ein gutes Spielgefühl. Also KEINE Generalüberholung für Zehntausende Euro, sondern nachhause holen, nachregulieren, intonieren, stimmen, fertig.
Meine Fragen an euch:
- Wie ist euer Eindruck zum Instrument? Lohnt es sich, ein Gutachten erstellen zu lassen?
- Im Falle eines Kaufes: Lohnt sich ein Luftbefeuchter bzw. ein leicht feuchteres Raumklima, um den Rissen im Reso entgegenzuwirken?
- Ich habe überlegt, die Stimmung ggfs. auf 432 oder 435 Hz abzusenken, um das Material etwas zu entlasten?
Im Anhang findet ihr die Aufnahmen. Habe auch noch mehr bei Bedarf. Ich freue mich auf Feedback!
Schönen Abend euch!
Landvoigt
ich bin neu im Forum, hoffe daher dass ich mit meinem Anliegen hier richtig bin. Verzeiht mir falls nicht.
Ich bin gelernter Orgelbauer, komme aber eigentlich vom Klavier und träume seit ich denken kann vom eigenen Bösendorfer. Der warme, weiche Klang und der singende Tenor passen perfekt zu meinem Spiel, das stand spätestens nach Besuch des Salons in Wien fest. Ich weiß aber jetzt schon, dass ich mir mit meinem Beruf einen neuen niemals leisten können werde. Daher verfolge ich seit einigen Jahren den Gebrauchtmarkt in der Hoffnung, einen gut erhaltenen zu erwischen und das nötigste selbst zu machen (Filze erneuern, Hämmer abziehen, Garnierungen, einregulieren, intonieren und Stimmen kann ich in meiner Werkstatt und sind kein Problem. Alles Weitere wie Ausspanen und Schellack erneuern wäre des Aufwands zu viel!).
Jetzt habe ich einen gefunden, der mir ganz gut erscheint und den ich auf jeden Fall mal anschauen werde. Da ihr Klavierfachleute euch aber besser auskennt, wollte ich euch zumindest einige Fotos zeigen und würde mich über einen Eindruck freuen, ob es sich überhaupt lohnt einen Gutachter vorbeizuschicken. Der verlangt mittlerweile auch schon über 300€.
Nun also zum Flügel. Alle Infos basierend auf den Fotos. Ich werde, falls es sich lohnt, in Kürze persönlich vorbeifahren.
- Modell: Bösendorfer, dem Bild nach wohl ein 190 er
- Baujahr: Flügel trägt die Nr. 3681, das ist aber nicht die Seriennummer (wäre mit 1850er Jahren zu früh). Ich denke es ist die Arbeitsnummer, bei der die Zehntausenderstellen weggelassen wurden. Der Bauform nach tippe ich auf 23681, also um 1925.
- Oberfläche: Schellack, teilw. stark beschädigt mit UV-Schäden, Abrieb, einigen Rissen und Macken bis aufs Furnier. Ein Scharnier des Deckels ist unvollständig. Ich möchte aber anmerken, dass mir die Optik erstmal egal ist.
- Klaviatur: Sieht mir gleichmäßig reguliert aus. Zwei Tasten haben an der Vorderkante kleine Abplatzungen, ansonsten wohl i.O.
- Mechanik: Sieht mir gut erhalten aus, Hämmer entweder neu oder selten bespielt da kaum eingegraben, Dämpfer stehen gut, Bändchen und Lederteile muss ich mir anschauen. Filze teilw. etwas mitgenommen.
- Saiten: Alle intakt, der Patina nach original, laut Inschrift in 2001 auf 440 Hz gestimmt. Letzte Stimmung Anfang 2023, auf aktueller Klangprobe klingt alles recht sauber, scheint wohl die Stimmung zu halten.
- Stimmstock und Steg: Stifte stehen alle gerade, sehe auf den Aufnahmen keinerlei Risse. Haarrisse werden sich ggfs. erst aus der Nähe zeigen, sieht mir aber soweit i.O. aus.
- Rahmen: Sieht i.O. aus, auch hier werde ich in Person genau schauen.
- Reso: Einige Risse an den Leimfugen in Faserrichtung erkennbar, wohl nicht durchgehend. Ob diese problematisch sind, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.
- Pedale: i.O.
- Zusammenfassung: Optisch beschädigt, Spielanlage scheint mir gut erhalten, Stimmung scheint stabil, Resonanzboden bereitet mir noch etwas Bauchweh. Preis laut Verkäufer: VB 3.500€
- Was will ich: Ich brauche keinen optisch perfekten Flügel. Schellack erneuern ist sowieso unbezahlbar wenn ich es nicht selber mache. Wichtig ist mir eine dauerhaft stabile Stimmung, der warme Bösendorfer Klang der 1920er Modelle und ein gutes Spielgefühl. Also KEINE Generalüberholung für Zehntausende Euro, sondern nachhause holen, nachregulieren, intonieren, stimmen, fertig.
Meine Fragen an euch:
- Wie ist euer Eindruck zum Instrument? Lohnt es sich, ein Gutachten erstellen zu lassen?
- Im Falle eines Kaufes: Lohnt sich ein Luftbefeuchter bzw. ein leicht feuchteres Raumklima, um den Rissen im Reso entgegenzuwirken?
- Ich habe überlegt, die Stimmung ggfs. auf 432 oder 435 Hz abzusenken, um das Material etwas zu entlasten?
Im Anhang findet ihr die Aufnahmen. Habe auch noch mehr bei Bedarf. Ich freue mich auf Feedback!
Schönen Abend euch!
Landvoigt
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