Ich glaube du hast nicht verstanden, was ich gemeint habe. Natürlich spielt man es am Ende nicht tenuto, es geht um den Anfang damit der Lauf gleichmäßig wird.
Das Abzählen hast du auch nicht verstanden, es ist doch klar, dass man beide Hände koordinieren muss, zwangsläufig werden also Noten der Girlanden gleichzeitig mit den letzten vier Achtel-Noten der LH erklingen. Es ist daher sehr sinnvoll diese zu Beginn zu unterteilen, was ich ja noch nachreichen wollte:
18 = 4 3 6 5
35 = 9 8 9 9
11 = 2 3 3 3
13 = 3 3 4 3
Nachher beim spielen zählt doch niemand mehr ab, ist ja albern, hier geht es um den Beginn, um den Ansatz.
Wie so leider üblich in diesem Forum werden Hinweise und Erfahrungswerte gleißend falsch einsortiert und abgewertet, wenn auch nur das kleinste Wort falsch steht. Jedoch werden die Einschränkungen dieses Vorschlags zu den cis-Moll-Tonleitern [wieso E-Dur? naja, egal, sind ja die gleichen Tasten :-P ], deutlich markiert mit den Buzzwords "um den Anfang", "zu Beginn" und "Nachher beim spielen" (im hierher gepasteten Zitatausschnitt vorfindlich), von denselben Meistern des Missverstehenwollens geflissentlich überlesen. Repetieren diese-welche ab und an noch, ob sie nicht gelegentlich ungewollt zu KKL mutieren?
Nicht jedem ist es gegeben, eine 35tole auf einen Atemzug (in 35 gleich langen Zeitabschnitten) zu spielen. Den meisten gelingt ja kaum einmal eine Quintole unfallfrei. Die ersten ca. N-3 Töne einer N-tole werden regelmäßig einen Ticken zu schnell gespielt, so dass auf den letzten drei Tönen ebenmal irgendwie ritardiert wird, um pünktlich auf dem nächsten Schlag anzukommen. Das ist einfach nur Kontrollverlust und hört sich auch so an.
Irgendwie wird nach oben und wieder runter geperlt - mal schauen, wieviel wir auf den ungefähr letzten fünf Noten das wieder so ausbügeln, dass die Takt-Eins sauber erreicht wird. Den Grundschlag spüren die Leute, die schon auf diesem Niveau spielen, ja schon irgendwie.
Diese Sache mit den Unterteilungen (18 = 4 3 6 5 usw.) würde ich eher als grundsätzliche Tonleiterübung für melodisch cis-Moll ansehen als als Vorübung speziell für dieses Nocturne (ich finde, man ruiniert sich das ganze Stück damit, wenn diese vier abgebildeten Takte so abgeübt werden).
Die 18 dann auch mal anders partitionieren: 18 = 3 4 5 6. Oder so. Ähnlich 35, 11 und 13. Wie es musikalisch immer so einigermaßen passt.
Wenn man dann so halbwegs willentlich zu bestimmten Zwischennoten hinlaufen/abbremsen/perlen kann, ohne aus dem Metrum zu fallen (insonderheit die Achtel links nicht plötzlich per Zufall inegal werden), ist man frei. Dann klingen die leichten Ritardandi an den Enden der perlenden Läufe (die ja nicht wie eine Tür auf der Eins ins Schloß fallen sollten) auch nicht wie ein rhythmischer Rettungsring, sondern gewünscht und gewollt.
Bei Beethoven gibt es ja Dutzende von gemischten N-tolen-Stellen. Regelmäßig wird da gepfuscht, en notes égalisées durchgerast und abgebremst. Schade drum. Ich würde solche Stellen ja gerne mal wenigstens richtig gespielt hören, wenn ich sie schon nicht selbst spielen kann.