W.Hoffmann Professional, Schimmel C116 Tradition, C.Bechstein Millenium K, Qualität?

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Man gewinnt den Eindruck, als seien Begriffe wie "Renner-Mechanik" und "100%ig-ausschließlich-garantiert-nur deutsche/tschechische/europäische Bauteile" so was wie der heilige Gral.

Auch in Deutschland wird Mist produziert, sogar von extrem renommierten Herstellern. :-( Auch im Ausland, sogar im außereuropäischen Ausland wird Qualität produziert. Mehr und mehr, übrigens.

Wichtig ist doch das Produkt selbst und nicht der Standort des Baums, des Schafs oder der Eisenerzgrube.

:konfus:
 
Das ist alles richtig, aber Kunden, die bei mir ein deutsches Klavier kaufen wollen und viel Geld in die Hand dafür nehmen, möchten eben ein deutsches mit Renner Mechanik.
Im Instrumentenbereich spielt eben Tradition und Bauchgefühl eine große Rolle.
 
Du hast tolle Kunden. Mein Grotrian-Steinweg Klavier, 100% deutsch mit Renner-Nachweis, habe ich monatelang inseriert - und kein einziger Interessent hat sich gemeldet. Nicht einer, der auch nur angefangen hätte zu feilschen.

Aus welcher Klientel rekrutieren sich die Kunden, die unbedingt ein deutsches Klavier mit Renner-Mechanik kaufen wollen, und wie erreicht man sie?
 
Ich betreue einige große Musikschulen, habe viele Privatkunden. Da kommt es schon vor, dass sich jemand verbessern will.
Wenn man diesen Leuten dann im direkten Vergleich ein deutsches oder europäisches und ein günstiges Massenprodukt vorführt,lassen sich doch manche überzeugen.
Es kommt auch gut an, dem Kunden am offenen Klavier ( ohne Holzfronten) zu zeigen, was sich so alles im Inneren befindet und wie alles zusammenspielt.
Und wenn dann deutsch, dann sollte es auch mit Renner sein. Obwohl es auch Kunden gibt, die dann bei Seiler zum günstigeren Ritmo- Modell greifen ( mit asiatischer Mechanik, aber komplett in Deutschland gebaut, was nicht irgendwie verheimlicht wird,von mir jedenfalls nicht ;-) )
weil die Mechanik eine Spur leichter spielt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Du hast tolle Kunden. Mein Grotrian-Steinweg Klavier, 100% deutsch mit Renner-Nachweis, habe ich monatelang inseriert - und kein einziger Interessent hat sich gemeldet. Nicht einer, der auch nur angefangen hätte zu feilschen.

Aus welcher Klientel rekrutieren sich die Kunden, die unbedingt ein deutsches Klavier mit Renner-Mechanik kaufen wollen, und wie erreicht man sie?

Zu teuer inseriert? :007:
 
Man gewinnt den Eindruck, als seien Begriffe wie "Renner-Mechanik" und "100%ig-ausschließlich-garantiert-nur deutsche/tschechische/europäische Bauteile" so was wie der heilige Gral.
Wenn jemand ein gutes preiswertes Messer kaufen will, kauft er ein Japanmesser oder vielleicht Schweizermesser und bei Klavieren und Orgeln ist Deutschland inkl. ehemalige kaiserl. Reichsgebiete eben wie in einigen anderen Bereichen - noch - Weltspitze und Maßstabshalter. Aber leider wird auf Erfolgen zu viel ausgeruht oder ins Ausland an "Geheimwissen" abgegeben
 
Und ein großer Vorteil spricht für deutsche Klavierbauer, man kann ganz bequem zum Produktionsort fahren und mit den Leuten verständlich abklären und schauen, was man braucht und wünscht, Werksführung, zugucken...,
In Löbau bei Förster geht das wunderbar und wir stärken den heimatlichen Handwerkerstand dort und erhalten Kulturstätten auf dem Lande....,
Förster engagiert sich auch sehr in der Jugend und Ausbildungsfoerderung vor Ort.

Wer wirklich mit dem Geld knappern muß, wird ein sehr preisgünstigeres gebrauchtes Klavier nehmen müssen.
Aber wer 10-15 k€ übrig hat, sollte über ein neues Förster oder anderes gutes deutsches Klavier nachdenken.

Im ehemals auch deutschsprachigem Raum bietet sich neuerdings Petrof an, wobei wirklich die aktuellen Modelle gemeint sind, ältere hatten ja noch einige Macken...

PS: fur die nächsten Weihnachten kann man sich , wenn man schon mal in Löbau ist, auch gleich noch passende Deko aus der einige Minütchen entfernten Herrenhuter Brüderunität mitbringen, die weltberühmten Herrenhuter Sterne
dp-Familie-beim-Aufbau_Pan.jpg
prospekt-1898.jpg
https://www.herrnhuter-sterne.de/de/Stammhaus.html

https://www.herrnhuter-sterne.de/Unternehmen.html
 
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Die Klavierhändler in der Runde könnten sicherlich sagen, ob es ein neues Ragazza 122 oder ähnl. Modell mit flügelähnlicher Mechanik von Sauter noch irgendwie für 12-13k€ gibt, das wäre doch auch sehr ordentlich oder die 116er Sauter.
 
In Löbau bei Förster geht das wunderbar und wir stärken den heimatlichen Handwerkerstand dort und erhalten Kulturstätten auf dem Lande....,

Schönes Plädoyer, doch solltest Du nicht vergessen, dass andere Käufer ihren eigenen "heimatlichen Handwerkerstand" haben, und der handelt ggf. mit anderen Marken..

PS. Ich hatte dank @frosch 's Initiative einmal Gelegenheit an einer Führung in Löbau teilzunehmen und war sehr beeindruckt! Nihilo trotzquam ...
 
Es gibt doch bei W.Hoffmann auch Werksführungen. Ist da schon mal jemand gewesen und hat vielleicht gesehen was und wie dort gefertigt wird?

Abgesehen davon haben wir uns auch entschieden. Das W.Hoffmann wird nochmal gestimmt, kontrolliert und dann vom Händler geliefert. Für uns ist eben auch wichtig das die Instrumente hier in der Nähe angespielt werden können und wir jemanden als Ansprechpartner direkt vorort haben, wenn mal was sein sollte. Bei einem richtigen Klavier kaufen wir auch nur genau das Instrument, welches wir auch ausprobiert und für gut befunden haben. Zudem ist eine brauchbare Silentlösung unumgänglich. Das Bechstein Vario gefällt uns auch gut. Damit kann man gut mit Kopfhörer üben und einen Megafunktionsumfang, wie wir das bei den E–Pianos haben, brauchen und wollen wir nicht. Nachdem ich dann eben auch die Kawai ATX3 Modelle angeschaut hatte, war es klar, dass die Betonung wirklich mehr auf das Klavier gerichtet sein soll. Das Bechstein Vario ist klein, unauffällig und einfach zu bedienen..
 
Ragazza 122 oder ähnl. Modell mit flügelähnlicher Mechanik von Sauter noch irgendwie für 12-13k€

Bei einem guten Hauspreis dürfte ein Ragazza 122 für 13,5 bis 14k zu kriegen sein. Für 13,5 wurde es mir letztes Jahr angeboten, allerdings steigen ja die Preise jährlich. Ich wäre fast schwach geworden, ein tolles Klavier mit klarem, sehr ausgewogenem Klang und die Mechanik - gut eingestellt - herrlich zu spielen.
Scheidet allerdings beim Thema Silent wieder aus.
 
Bei einem richtigen Klavier kaufen wir auch nur genau das Instrument, welches wir auch ausprobiert und für gut befunden haben.

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Bei dem Grotrian hätte ich damals ein fabrikneues bestellen müssen, um die Stummschaltung zu bekommen. Der Händler hatte mir zwar versichert, es genauso hinzubekommen, wie das Ausstellungsklavier, aber bei Instrumenten gibt es einfach natürliche Unterschiede / einen spezifischen Charakter und das ist ja genau das Merkmal, in das man sich „verliebt“, oder halt auch nicht.

Glückwunsch zur Entscheidung und hoffentlich bald viel Spaß nach der Auslieferung.

Grüße
Bluesman
 
Es gibt doch bei W.Hoffmann auch Werksführungen. Ist da schon mal jemand gewesen und hat vielleicht gesehen was und wie dort gefertigt wird?

Ein Bekannter war begeistert.
Alles tiptop, fahrt mal hin.

https://www.bechstein.com/centren/hradec-kralove/exkurze-u-firmy/

https://muzeumpetrof.com/factory-tours/

Mitte der 90er hatte Petrof mit Bechstein kooperiert und unter W. Hoffmann einige Modelle zusammen gefertigt,

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/bechstein-kooperiert-mit-hersteller-in-tschechien/21012.html

2005 Trennung der Koop. Bechstein mit Pe trof, dafür Übernahme der tschech. Bohemia Klavierfabrik (ebenfalls in Königgrätz, das Mekka des Tschech. Klavierbaus)

Es sollte sich wohl lohnen die Universitäts und Musikinstrumentenbaustadt Königgrätz zu besuchen und verschiedene Klavierbauführungen zu unternehmen...
Und bei Klavierwerkstatt Turek am selben Ort lohnt auch einen Besuch.
http://www.turekpianos.com
 

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