Noten lesen/Vorauslesen

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Linnea

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25. März 2018
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Hallo zusammen,

ich kann eigentlich recht flüssig Noten lesen (hatte als Kind mehrere Jahre Klavierunterricht und lerne jetzt seit gut einem Jahr Klarinette).
Dennoch habe ich jetzt festgestellt, dass ich nicht in der Geschwindigkeit lesen kann, die bei schnelleren Stücken oder beim Prima Vista spielen (da geht es mir wirklich noch um sehr einfache Stücke) gut wäre. Was mir total schwer fällt ist voraus zu lesen. Gerade sind meine Augen immer genau bei der Note, die ich spiele (egal ob Klavier oder Klarinette), und nicht, wie ich verstanden habe dass man es eigentlich machen sollte, schon im nächsten Takt.

Wie übt ihr das, oder kommt es mit zunehmender Spielpraxis von alleine?

Viele Grüße
Linnea
 
Dennoch habe ich jetzt festgestellt, dass ich nicht in der Geschwindigkeit lesen kann, die bei schnelleren Stücken oder beim Prima Vista spielen (da geht es mir wirklich noch um sehr einfache Stücke) gut wäre.
Zu deiner Beruhigung:
Das können die Wenigsten.

Mein Klavierlehrer kennt auch Niemanden in seinem Umfeld, der prima vista spielen kann.
 
Vielleicht kann jemand schildern, wie er/sie es geschafft hat, was ihm/ihr am meisten nützte. :super:
 
Ratko Delorko empfiehlt in seinem Buch "Profi-Tipps " Notennamen beim Üben von Läufen laut auszusprechen, um sich jede Note bewusst zu machen. Zunächst jede einzelne, dann jede zweite, vierte und so weiter. Ich könnte mir vorstelle, dass dann das Vorauslesen dann auch aus dem Gedächtnis geschieht. Das gilt natürlich nicht für das Prima Vista- Spiel.

Damit habe ich aber selbst keine Erfahrung, bei mir geht das zunehmend über‘s Gehör. Notenlesen kann ich mittlerweile gut, abgesehen von denen auf vielen Hilfslinien und auf der Tastatur kenne ich mich auch gut aus.

Falls unsere Profis beim lesen feststellen, dass ich hier Humbug geschrieben habe, bitte ich darauf hinzuweisen, dann löche ich meinen Beitrag!
 
Man liest die Noten nicht immer als individuelle Persönlichkeit. Man erkennt das Muster (z. B. kleine Terzen, chromatisch aufsteigend / zerlegte DVs, gegenläufig auf- oder absteigend / whatever you want). In der Zeit orientiert man sich, wie´s danach weitergeht.
 
- zuerst sicherstellen, dass man flüssigst und zügigst Noten beider Schlüssel und Hilfslinien lesen und promt greifen kann!(Alle gebräuchlichen)
- nehmt doch mal ein paar bezgl. des jeseinigen Level deutlich einfachere Stücke und schaut euch ein paar Takte oder Zeilchen nur an, lest sie genau (Harmonie"brücken", Rhythmus Marker, Ähnlichkeiten usw.), singt sie (innerlich) nach/mit und dann irgendwann versucht so viel wie möglich aus dem Gedächtnis aufzuschreiben!, das könnte man mal täglich eine zeitlang ETWAS intensiver angehen,
- man muss letztlich so viel wie möglich Stücke vom Blatt spielen, spielen, spielen, anfangs auch ohne Rücksicht auf diverse Fehler, damit man viel unterschiedliches Material kennengelernt hat, mit der Zeit vieles schon vorausahnt, selbst auf die Gefahr hin das man bei Begleitfiguren mal was auf kurz "umdreht", wird den allermeisten Hörern nicht mal auffallen,
- auch sollte man "Sehende" Gehörbildung betreiben, die Noten sollten einem was zu hören geben
- und es wird durchaus seeeehr nützlich sein, wenn man seine Tonleitern und Akkorde aus dem eFFeFF kann, wer Tonleitern und Akkorde verstanden hat und herunterschnurpst, wird sich mit dem Blattspiel deutlich einfacher tun
- fernerhin gibt es besonders für (bessere) Anfänger ein sehr guten Blattspiellehrgang von Paul Harris in 3 Bänden ( der erste Band kann meist schnell überflogen werden, wenn gute Grundlagen da sind) upload_2018-7-8_10-47-38.png (in 3 Bänden)

hier wird keiner überfordert und es ist auch kein Allheilmittel, aber bei durchgeschulter Verwendung, kann schon dem besseren Anfänger ein gutes Rüstzeug gegeben werden
 
… und insgesamt ist es tatsächlich eine Frage von Übung, Erfahrung, Strukturen erkennen (wie Barratt schreibt) und auf eine Frage vom Niveauunterschied zwischen Stücken, die man gerade erlernt/erarbeitet und solchen, die man Prima Vista zu spielen versucht.
Letztere sollten in der Anforderung deutlich unter ersteren liegen.

Die Bücher von Harris kann man empfehlen, sie enthalten auch einiges an (verwendbaren) Tipps!
 

Solange es kein Gen gibt, dass in MusikNota-phile und MusikNota-phobe scheidet, hat die Sache eine Chance. Bei absoluten Gehör ist es offenbar so wie beim sechsten Sinn. :puh:
 
danke für die Tipps, vor allem an Maxe!

Vielleicht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt - mir geht es nicht primär darum prima vista spielen zu können, sondern vor allem bei Stücken die ich übe und - noch - nicht auswendig kann schneller zu werden in dem ich eben etwas voraus lesen (sowie man es beim lesen von Texten ja auch macht wenn man laut vorliest) um mich weniger zu verspielen..
 
in dem ich eben etwas voraus lesen (sowie man es beim lesen von Texten ja auch macht wenn man laut vorliest) um mich weniger zu verspielen..
naja dann willst du schon richtig was erreichen:super:, finde ich sehr schön, aber da muss viel viel geprobt werden, denn du musst ja das, was gerade zu spielen ist, nahezu intuitiv blitzartig umsetzen und während dessen noch die "Muse" haben "vorauszulesen", ich meine, da gibts kaum noch "einfache" Tricks, man wird um intensives abwechslungsreiches Ü B E N nicht hinwegkommen (vielleicht auch mal linke und rechte Hand getrennt üben und
getrennt auswendiglernen, ist zwar anfangs schwierig, hält aber länger und besser vor...), was ich immerwieder beobachte: man probt schwierige Stücke viel zu schnell, wie soll da was hängen bleiben,
--es sollte schon eine individuelle langsame Geschwindigkeit geben (schlimmstenfalls eben Zeitlupe), bei der es nahezu fehlerfrei, wenigstens vom "Tippen" her läuft und dann kann man sich ja immer um 1-2 Tickse steigern....

ps: je mehr du die anwendungsorientierte Musiktheorie verstehst , um leichter wird Dir das vorausschauende Spiel gelingen, also kann , wenn die Zeit vorhanden ist, wärmstens Musiktheorie-Nachlernen empfohlen werden :bye:
 
das ist einleuchtend.. also übe ich mich weiter in Geduld und übe ;-)

Hast du einen Tipp zu guter Musiktheorie-Literatur? Lücken habe ich da sicherlich und auch schonmal nach Büchern/Websiten geschaut, aber dann aufgrund des unglaublichen großen Angebots gar nichts gekauft ;-)
 
Vielleicht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt - mir geht es nicht primär darum prima vista spielen zu können, sondern vor allem bei Stücken die ich übe und - noch - nicht auswendig kann schneller zu werden in dem ich eben etwas voraus lesen (sowie man es beim lesen von Texten ja auch macht wenn man laut vorliest) um mich weniger zu verspielen..
Üb mal rückwärts-additiv. Damit erübrigt sich das Vorauslesen und Verspielen.
 
Nützt aber für das Notenlesen bzw. Vomblattspielen nix.
 

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