Heinrich Neuhaus, aus Die Kunst des Klavierspiels: (...)
hihi................natürlich kenne ich das. :D Ich bin ein absoluter Fan von Neuhaus, wenn ich das mal so salopp sagen darf, aber ich befürchte, hier bin nicht nur ich anderer Meinung. :D
Vielleicht liegt es daran, dass Neuhaus' Schüler eher Richter etc. hießen (obwohl er auch schreibt, dass er anfangs auch (für ihn - hahahaha) unbegabte Schüler hatte, die sich sehr schwer taten, von denen er aber viel gelernt hätte), jedenfalls ist diese Übemethode für uns Normalsterbliche durchaus nützlich. :p
Das liegt daran, dass man lernt,
Gruppen von schnellen Tönen einer Passage, die man noch nicht im Tempo kann, zusammenzufassen und also keine Einzeltöne mehr zu denken und innerlich zu hören. Dabei wählt man die Rhythmen so, dass man erst einmal nur zwei Töne als Gruppe schnell nacheinander spielt, der zweite ist dann ein langer Ton, der zur Entspannung und inneren Vorbereitung auf die nächsten zwei Töne dient .... .
Ähem, Leute, ich habe mir mal die Mühe gemacht und so eine blöde Tabelle in meinem Finale-Programm aufzuschreiben versucht. Was von Hand höchstens eine Minute dauert, dauert hier bei mir zwei Stunden. Ich bin zu blöd für diese Programme - ich wollte z.B. gar keine Taktart, wusste aber nicht, wie das geht. Seufz! Ich bin aber selber schuld, weil ich gar keine Lust habe, mich damit zu beschäftigen. :p Nun genug der Lamentiererei, hier ist jedenfalls mal etwas, was man ein Relikt so einer Rhythmustabelle nennen kann:
Den Anhang 6248 betrachten
Den Anhang Rhythmustabelle.pdf betrachten
Da sieht man, dass die ersten beiden punktierten Rhythmen genau das verlangen, was ich oben gesagt habe: auf der punktierten Achtel wartet man (man kann auch doppelt punktiert denken - also lange warten), entspannt die Hand und macht sie ganz leicht und stellt sich innerlich die nächsten beiden Töne vor. Man kann auch anfangs erst mal gemütlicher punktieren.
Die Rhythmen 3,4,5 fassen dann schon drei schnellere Töne zusammen, 6 und 7 beziehen sich auf Triolen, wären also in diesem Fall anzuwenden (beim Schubert bringen die 3-5 nichts, da Triolen vorhanden). Diese Rhythmen 6 und 7 können später auch (schärfer) punktiert werden. Die Rhythmen 8 und 9 sind hier auch nicht zu gebrauchen, können aber entsprechend den Triolen so variiert werden, dass zwei Triolen zu einer Gruppe zusammengefasst werden, wobei der erste Ton der ersten Triole immer der lange (punktierte) ist. Wenn man sich auf der langen Note nicht entspannt und die Hand leicht macht, ist allerdings alles vergebens, deshalb sich unbedingt dafür die Zeit nehmen!
Weshalb Neuhaus sich gegen diese Methode ausspricht, hat vermutlich auch damit zu tun, dass bei dieser Art des Übens nicht die musikalische Seite im Vordergrund steht, also Intervalle, Phrasenverläufe etc. oft gleich oder zu gleich gespielt werden. Deshalb sollte das rhythmisierte Üben nur eine (nach meiner Meinung schon wichtige Methode) Möglichkeit sein, solche Figurationen zu üben. Sehr wichtig sind auch die anderen Schritte, die ich genannt habe (es gibt auch noch mehr) und sehr wichtig ist, dass man den Verlauf der Phrase kennt und entsprechend gestaltet. Also nicht nur Triolen sieht, die mehr oder weniger schnell gespielt werden, sondern vor allem Linien, Intervalle, Melodien ....... .
Liebe Grüße
chiarina
P.S.: Ich seh grad, bei Rhythmus 8 ist am Ende ein Fehler drin , aber egal................ ihr wisst schon, was gemeint ist, nämlich das Gleiche wie vorher.
P.S.S.: Das Prinzip des rhythmisierten Übens kann man dann immer mehr erweitern bzw. individuell anpassen. Z.B. immer größere Gruppen spielen (in 8ern, .........).