ebent! "Volkstümlich" ist volksdümmlich. Übrigens schrieb Bertolt Brecht mal: das Volk ist nicht tümlich.
Da bin ich anderer Meinung.
Ihr erinnert Euch, dass der schwarze Birkhahn von gestern auf meinem "Neues Lieder-Album I und II und Volkstümliches Lieder-Album" , Ausgabe in einem Band, Ed. Wernthal 1385, 1395 und 1088 , saß ?
Zum genannten Volkstümlichen Lieder-Album gehören gemäß Inhaltsverzeichnis die Stücke ( Lieder ) Nr. 27 - 36 , welche lauten:
27 ) Die Liebe ist das höchste Glück ( H. Brandt )
28 ) Ob sie mich liebt ( H. Kristeller / F. Hellmuth )
29 ) Wie Morgentau und Sonnenschein ( M. Gottwald / P. Grossmann / Rud. Förster )
30 ) Das Waisenkind ( R. Matthes / F. Sabathil )
31 ) Der höchste Schatz ( E. Mannskopff / Alb. Wicher )
32 ) Ewig ( F. Hampel / Alb. Wicher )
33 ) Mein Herz ist am Rhein ( W. Müller / C. Lemacher )
34 ) Im trauten Elternhaus ( G. Waninger / Rob. Laugs, op. 50 )
35 ) Ja, so was liebt man ( G. Burwig )
36 ) Ich harre Dein! ( Jos. Grünstein / E. Jonas )
und sehen zuweilen so aus:
Also "dümmlich" sehen sie jedenfalls nicht aus. Man könnte höchstens feststellen: Es sind - heutzutage - nicht die bekanntesten, und somit ist auch volkstümliches Liedgut dem Wandel der Zeiten unterworfen: Aber immerhin sind sie so etwa wie einige Lieder aus Schumanns "Dichterliebe". Nur halt n Tick leichter, und evtl. etwas eingängiger für den Normalbürger.
Und...@ Bertolt Brecht , der politisch ja nicht unvoreingenommen war, ist natürlich zu sagen: Wenns kein Volks
tum gibt, gibts auch kein Brauch
tum.
"-tum", negativ-konnotierend-verbal(partizipial) "-tümeln(d)" ( "tümelnd" ist nat. abzulehnen, da der Ausdruck mit Kritik ggü. einer positiven Sache behaftet ist ), ist ein eigentlich leicht fassbares Anhängsel:
Es sind abstrakte Eigenschaften, mit denen jemand - oder etwas - behaftet ist, die aber in jeder Hinsicht klar dem kundigen Beobachter zutage treten und sich zeigen, auch wenn das vom Besitzer der Eigenschaft nicht erwünscht ist - oder aber im Verborgenen dem Subjekt innewohnen und wenn nötig, aufblitzen, oder in Gruppen Gleichgesinnter gepflegt werden, zur Förderung und Bewahrung der Überlieferungen traditioneller "Güter", "Gefühle", "Werte", "Sichtweisen" und "Affekte". Oder es beschreibt zusammenfassende Charakteristika großer Oberbereiche, innerhalb derer mannigfaltige Dinge zu entdecken sind, wie bei "Schrifttum" oder "Wachstum". Wobei die Brisanz in die Begriffe meist von denjenigen, die sie aus - mir unerfindlichen - Gründen ablehnen, eingebracht wird.
Beispiele: Helden-..., Deutsch-..., Alter-..., Volks-...., ( jagdliches ) Brauch-.... ( dieser Bereich wird u.a. in der Jägerprüfung unter diesem Namen abgeprüft, zumindest noch laut meinem Prüfungsbuch aus dem Jahr 2000 etwa ), Barbaren-.... (
@rolf ) , Schrift-...., Wachs-...
Mit anderen Worten: An volkstümlichen Liedern usw. ist nichts Schlechtes, und auch nichts Dümmliches, finde ich.
LG, Olli