kreisleriana
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Schnell bevor ich nach Schottland enteile doch noch eine kurze Erwähnung eines Klavierabends mit Jörg Demus im gebirgigen Österreich.
Am Programm stand Bachs chromatische Fantasie und Fuge, Mozarts d Moll Fantasie, Schumanns kreisleriana, 3 Preludes von Debussy und Beethovens op 110.
Es war mein erstes live Konzert mit Jörg Demus.
Zu Beginn vielleicht Mozart, Sviatoslav Richters Worte "was ist schwieriger als Mozart?nichts!" Versteht man, wenn man Jörg Demus mit dieser Fantasie hört, Weder wird der Anfang zu düster, noch die spätere volksliedhafte Thematik zu leichtfertig gestaltet, jeder Ton, jede Phrase ist bis ins kleinste Detail durchgestaltet, wenn der alte Meister fast bewegungslos am Flügel musiziert.
Bachs chromatische Fantasie und Fuge steht oft am Programm von Demus' Konzerten. Die Gestaltung der Fuge mit dem mächtigen Schluss erinnerte an Hermann Hesses Gedicht vom Organisten, in dem von der Macht dieser musikalischen Architektur die Mauern das Kirchenschiffs zu wanken schienen, wohl selten erlebt man nach einer Bach-schen Fuge als erstem Stück so tosenden Applaus mit Bravo rufen.
Schumanns Kreisleriana ist ein unheimliches Werk , gespenstisches Geschehen wechselt mit lyrischer Innigkeit rastlos ab.
Nach einem leidenschaftlichen Beginn vermittelt Demus' geradezu zärtliche Anschlagskultur die elegische Schönheit der zweiten und vor allem der herrlichen sechsten Fantasie. Mit jugendlichem Feuer und respektgebietendem Tempo beginnt die dahinstürmende virtuose siebte Fantasie, in deren toccata-artigem Mittelteil man den großen Bach Interpreten hört, der - wie bei den vielen polyphonen Stellen in der Kreisleriana- auch in den heikelsten Stellen das Stimmengewebe Schumanns herauszuarbeiten versteht. Hier hörte man auch, über welche technischen Ressourcen der große Meister verfügt.
Der zweite Teil begann mit Debussy und Jörg Demus demonstrierte welche ätherischen Klangwolken man auch aus einem Yamaha c5 herauszuholen vermag.
Beethovens Sonate Op110 schloss sich beinahe nahtlos an den Debussy an, so schillernd zart realisierte Demus die grazilen Passagen zu Beginn des ersten Satzes, als ob Beethoven bereits vorausgeahnt und in Noten gesetzt hatte, welche klanglichen Möglichkeiten sein Hammerflügel fast ein Jahrhundert später entwickeln sollte, und Jörg Demus unvergleichlicher Klavierton realisierte dieses Gefühl. Mit der gewaltigen Schlussfuge schloss sich der Kreis dieses denkwürdigen Konzertes, das mit Bach begonnen hatte.
Sehr schön auch Demus' Abschlussworte dass nach den letzten Klaviersonaten Beethovens keine anderen Zugaben passend wären und er daher einen Satz aus der Sonate op 109 als Zugabe spielen werde.
Dass nach einem klassischen Klavierkonzert das sonst recht zurückhaltende österreichische Publikum mit minutenlangen standing Ovations und Bravo Rufen dankt, kommt wohl nicht allzuoft vor, bezeichnend ein aufgeschnappter Gesprächsfetzen nach dem Konzert , "so ein Klavierspiel habe ich in meinem Leben noch nie gehört"....
So, in vier Stunden geht mein Flieger, ich kann daher bis in zwei Wochen an allfälligen Gesprächen hier nicht teilnehmen. Liebe Grüße.
Am Programm stand Bachs chromatische Fantasie und Fuge, Mozarts d Moll Fantasie, Schumanns kreisleriana, 3 Preludes von Debussy und Beethovens op 110.
Es war mein erstes live Konzert mit Jörg Demus.
Zu Beginn vielleicht Mozart, Sviatoslav Richters Worte "was ist schwieriger als Mozart?nichts!" Versteht man, wenn man Jörg Demus mit dieser Fantasie hört, Weder wird der Anfang zu düster, noch die spätere volksliedhafte Thematik zu leichtfertig gestaltet, jeder Ton, jede Phrase ist bis ins kleinste Detail durchgestaltet, wenn der alte Meister fast bewegungslos am Flügel musiziert.
Bachs chromatische Fantasie und Fuge steht oft am Programm von Demus' Konzerten. Die Gestaltung der Fuge mit dem mächtigen Schluss erinnerte an Hermann Hesses Gedicht vom Organisten, in dem von der Macht dieser musikalischen Architektur die Mauern das Kirchenschiffs zu wanken schienen, wohl selten erlebt man nach einer Bach-schen Fuge als erstem Stück so tosenden Applaus mit Bravo rufen.
Schumanns Kreisleriana ist ein unheimliches Werk , gespenstisches Geschehen wechselt mit lyrischer Innigkeit rastlos ab.
Nach einem leidenschaftlichen Beginn vermittelt Demus' geradezu zärtliche Anschlagskultur die elegische Schönheit der zweiten und vor allem der herrlichen sechsten Fantasie. Mit jugendlichem Feuer und respektgebietendem Tempo beginnt die dahinstürmende virtuose siebte Fantasie, in deren toccata-artigem Mittelteil man den großen Bach Interpreten hört, der - wie bei den vielen polyphonen Stellen in der Kreisleriana- auch in den heikelsten Stellen das Stimmengewebe Schumanns herauszuarbeiten versteht. Hier hörte man auch, über welche technischen Ressourcen der große Meister verfügt.
Der zweite Teil begann mit Debussy und Jörg Demus demonstrierte welche ätherischen Klangwolken man auch aus einem Yamaha c5 herauszuholen vermag.
Beethovens Sonate Op110 schloss sich beinahe nahtlos an den Debussy an, so schillernd zart realisierte Demus die grazilen Passagen zu Beginn des ersten Satzes, als ob Beethoven bereits vorausgeahnt und in Noten gesetzt hatte, welche klanglichen Möglichkeiten sein Hammerflügel fast ein Jahrhundert später entwickeln sollte, und Jörg Demus unvergleichlicher Klavierton realisierte dieses Gefühl. Mit der gewaltigen Schlussfuge schloss sich der Kreis dieses denkwürdigen Konzertes, das mit Bach begonnen hatte.
Sehr schön auch Demus' Abschlussworte dass nach den letzten Klaviersonaten Beethovens keine anderen Zugaben passend wären und er daher einen Satz aus der Sonate op 109 als Zugabe spielen werde.
Dass nach einem klassischen Klavierkonzert das sonst recht zurückhaltende österreichische Publikum mit minutenlangen standing Ovations und Bravo Rufen dankt, kommt wohl nicht allzuoft vor, bezeichnend ein aufgeschnappter Gesprächsfetzen nach dem Konzert , "so ein Klavierspiel habe ich in meinem Leben noch nie gehört"....
So, in vier Stunden geht mein Flieger, ich kann daher bis in zwei Wochen an allfälligen Gesprächen hier nicht teilnehmen. Liebe Grüße.
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