Hallo,
ich habe mir jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, aber möchte mich trotzdem mal zu dem Thema äußern.
Schnell spielen hat in erster Linie nichts mit den Fingern selbst zu tun, wie viele Klavierspieler meinen. Es ist eher eine Sache von mentaler Kraft!
Es gibt eigentlich vier Möglichkeiten, ein Stück zu üben:
- Mit Noten und mit Klavier
- Ohne Noten und mit Klavier
- Mit Noten und ohne Klavier
- Ohne Noten und ohne Klavier
Die dritte undvierte Methode ist übrigens die effektivste, auch wenn es sich noch so blöd anhört.
ich bin zwar nicht perfekt im Klavier spielen, aber mir hat es sehr geholfen, die dritte und vierte Methode anzuwenden.
Ich habe mir mein gewünschtes Tempo, bzw. den Puls vorgestellt. Die Noten hatte ich vor meinen Augen. Während ich mir den Puls vorstellte, habe ich das Stück innerlich nach Noten durchgehört.
Das erste mal, wo ich diese Methode angewandt habe, habe ich festgestellt, dass einige Stelle nicht so klappten, wie sollten, weil ich nicht die richtige musikalische Vorstellung von dieses Stellen hatte. Also habe ich kurz vorher wieder eingesetzt und mir die Stelle, die nicht klappte, zurechtgedacht.
Und irgendwann war ich dann soweit, dass ich während des Autofahrens mein Stück üben konnte. Ich war fähig, es komplett durchzuspielen und zwar im Tempo ohne, dass ich ein Klavier brauchte!
Was ich aber mit meinem Beitrag sagen möchte: Wenn du die korrekte Vorstellung von dem Stück hast, dann kommt der Rest von selbst.
Desweiteren kannst du Czerny - Schule der Geläufigkeit besorgen. Man meint zwar, dass das nur stupides Tonleiter-Gedöns ist, aber es hilft, Geläufigkeit zu trainieren, ohne dass man sich ein Stück versaut. Wenn man Geläufigkeit nur an seinen Stücken übt, dann ist das zwar nicht schlecht für den Klavierspieler selbst, jedoch für das Stück sehr. Und diese Etüden sind ja dazu da, um einem Stück nicht zu schaden. Aber auch dazu, um sich schnelle Sechzehntel innerlich vorstellen und wahrnehmen zu können
Was die mentale Vorstellung betrifft: Du musst nicht nur die musikalische Vorstellung trainieren. Sondern auch die motorische. Versuch mal einen Ball in den Korb zu werfen. Das schafft man wesentlich besser, wenn man sich erstmal die Bewegung der Arme und Hände und die Flugbahn des Balls vorstellt und dann erst wirft. Und später beim Basketballturnier klappt der Wurf dann wie von selbst.