Ich lehne mich jetzt sehr weit aus dem Fenster, indem ich erkläre, auf welchem Weg man sich schnelle stacc. Oktaven und Akkorde erarbeiten kann - dankbar wäre ich, wenn das nicht zu dogmatischen Scharmützeln führt!
erster Schritt:
in beiden Händen mit dem Daumen den Mittelfinger ungefähr beim vordersten Gelenk abstützen.
beide Arme auf eine Tischplatte ablegen.
jetzt nur aus dem Handgelenk mit dem 3. Finger in kleinen Bewegungen auf den Tisch pochen, und zwar recht schnell; man könnte sich hier vorstellen, dass man einen klackernden Tischtennisball imitiert
zweiter Schritt:
dasselbe nun auf irendeiner Taste: so leise wie möglich, so locker wie möglich, und nicht zu lange (z.B. 8 Sechzehntel plus ein Ruheton - so ein Tischtennisball klackert ja nicht ewig)
dritter Schritt:
wieder dasselbe, aber nun kombiniert mit Seitwärtsbewegungen (z.B. c-d-e-f-g-f-e-d-c)
bei manchen dauert es Monate, bis das funktioniert - also Geduld
vierter Schritt:
dasselbe mit einer Terz mit 2-4 (evtl begreift man nun, warum Beethovens c-Moll Variationen so grundlegend sind!)
auch das kann sehr lange dauern, vor allem, wenn man es anders gewöhnt ist...
fünfter Schritt:
Sextakkorde mit rechts 1-2-5, links 5-3-1
letzter Schritt:
alles mit Oktaven
man wird die Oktaven nur so schnell spielen können, so schnell man mit der Hand bzw. "aus dem Handgelenk" pochen/klopfen/abprallen kann, aber diese Bewegungsweise kann man trainieren und beschleunigen, wobei die Idee des Tischtennisballs hilft: er klackert immer schneller, wobei seine Bewegung (das auf und ab) immer kleiner wird
und nochwas: die Finger selber tun hier recht wenig (sie widerstehen lediglich automatisch - Stützreflex, ist schon bei allen vorhanden - dem Abprallen von den Tasten), wie so oft sind sie nur das koordinierte Endglied der Bewegungsimpulse aus den Armen.
das lockere Handgelenk, diese quasi minimierte "Wurf- und Abprallbewegung": das wird sehr sehr klein - für pp stacc..Oktaven kann das sogar weniger sein, als die Hubhöhe der Tasten: denn man muss gar nicht zwingend im Tastenboden ankommen!
selbstredend ist bei alledem "der Arm" beteiligt: dort sitzen ja die Muskeln, die diese Bewegungen initiieren und bewirken.
(Strawinski danse russe, der Beginn (akkordisch gesetztes Thema in 16teln, Viertel = 120 - das war einer der wenigen direkt praktischen Tipps, die ich erhalten hatte: klopf das mit allen Akzenten im Tempo - dann kannst Du´s auch spielen. Und das hatte gestimmt!)
Gruß, Rolf