H
Hacon
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- 28. Juli 2007
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Hallo,
Ich hab jetzt mal zwei grundsätzliche Fragen, die zwar nichts miteinander zutun haben, aber ich wollte trotzdem nur einen Thread aufmachen ( kann ja wenn nötig immer noch verschoben werden).
Die Fragen richten sich vor allem an die Fachleute ( weil die Erfahrung haben) und diejenigen, die selbst Unterricht geben. Mir geht es darum, was ihr ihn beiden Fällen euren Schülern ratet, bzw. was eure Meinung darüber ist.
Die Themen wurden teils auch schon in anderen Threads diskutiert, ich will sie hier aber noch etwas expliziter formulieren.
1. Wie sollte man mit einem Stück umgehen, dass man bereits vor Publikum vorgespielt hat, welches man also soweit kann, dass man sich traut, es preiszugeben?
(Hierbei muss man zwischen Klavierschüler und Berufsmusiker unterscheiden: ein Schüler muss ein Stück nicht so gut spielen, wie man es von der CD-Aufnahme kennt, solange das Publikum beim Schülerkonzert es nicht merkt; ein Konzertpianist sollte auch schon vor seinen Studenten eine schöne Interpretation darbieten)
Im Idealfall würde ich ein solches Stück immer wieder mal spielen, um mir so ein Repertoire aufzubauen.
Was ist aber, wann das Stück eigentlich im Ganzen gut läuft,wenn es aber noch bestimmte Stellen gibt, die noch nicht richtig oder gar nicht laufen, deren Ursache man aber zum momentanen Zeitpunkt, also beim momentanen Stand der eigenen Fähigkeiten, nicht beheben kann?
Spielt man das Stück ab und zu, um es nicht zu vergessen, dann festigen sich diese Stellen, und breiten sich sogar noch aus, denn wenn das Problem z.B. in Takt 70- bis Takt 75 liegt, und man an dieser Stelle verspielt, aber nicht wieder so leicht reinfindet, dann wird der Abschnitt Takt 76 bis Takt 79 vielleicht auch noch in Mitleidenschaft gezogen.
Jetzt ist man aber eben nicht in der Lage, diese Stelle, die man schon 100 mal geübt hat, zu beheben.
Soll man nun
a) diese Stelle ignorieren, und das Stück ins Repertoire aufnehmen, und immer wieder spielen?
b) doch nochmal täglich 10 Minuten einer Übungseinheit investieren, um noch mal zu versuchen, diese Stelle zu verbessern, auch wenn es hoffnungslos aussieht, damit das neue Repertoirestück zumindest nicht noch schlechter wird?
oder c) das Stück ein paar Monate ruhen lassen, um dann, wenn man inzwischen besser geworden ist, noch einmal richtig an dem Stück arbeiten, es auf ein höheres Niveau bringen, auch wenn man dann eben erstmal kein neues Repertoire-Stück hat?
2. Inwieweit ist es ratsam beim Erlernen eines Stückes CD-Aufnahmen oder Aufnahmen bei youtube zu Hilfe zu nehmen?
Wenn ich ein Stück zum Einüben auswähle, dann nehme ich es, weil ich es mir so gut gefällt, dass ich es mir schon einige mal angehört habe, im Ohr habe ich es also sowieso.
Solange ich das Stück dann einübe, vermeide ich es, dass Stück anzuhören, weil ich ja keine Kopie einer Interpretation eines Pianisten anfertigen will,
und weil ich so gezwungen bin, den Notentext aufmerksam zu lesen.
Ich übe das Stück also nach Notentext ein, es wird immer besser, dann ist da aber eine Stelle, kann auch eine ganze Notenseite lang sein, die sich für mich zwar laut Notentext richtig anhört, die aber einfach nicht in den Kontext passt.
( Z.B. hört sich eine Stelle von Pathétique1 bei mir sehr jazzig an, und eine darauffolgende Tonleiter hört sich fröhlich an, was ja aber eigentlich nicht sein kann)
Ist es nun ratsam, sich diese Stelle genau anzulören z.B. bei youtube um so ein Gefühl für sie zu bekommen, wodurch ich schneller mit dem Stück vorrankommen würde?
Oder soll ich lieber warten, um die Stelle dann mit meiner Lehrerin anschauen, die mir dann vielleicht eine Hilfestellung geben kann, damit ich diese Stelle auch so hinbekomme?
Das waren jetzt die beiden Fragen, bin schon gespannt auf eure Meinungen:p
Liebe Grüße
Hacon
Ich hab jetzt mal zwei grundsätzliche Fragen, die zwar nichts miteinander zutun haben, aber ich wollte trotzdem nur einen Thread aufmachen ( kann ja wenn nötig immer noch verschoben werden).
Die Fragen richten sich vor allem an die Fachleute ( weil die Erfahrung haben) und diejenigen, die selbst Unterricht geben. Mir geht es darum, was ihr ihn beiden Fällen euren Schülern ratet, bzw. was eure Meinung darüber ist.
Die Themen wurden teils auch schon in anderen Threads diskutiert, ich will sie hier aber noch etwas expliziter formulieren.
1. Wie sollte man mit einem Stück umgehen, dass man bereits vor Publikum vorgespielt hat, welches man also soweit kann, dass man sich traut, es preiszugeben?
(Hierbei muss man zwischen Klavierschüler und Berufsmusiker unterscheiden: ein Schüler muss ein Stück nicht so gut spielen, wie man es von der CD-Aufnahme kennt, solange das Publikum beim Schülerkonzert es nicht merkt; ein Konzertpianist sollte auch schon vor seinen Studenten eine schöne Interpretation darbieten)
Im Idealfall würde ich ein solches Stück immer wieder mal spielen, um mir so ein Repertoire aufzubauen.
Was ist aber, wann das Stück eigentlich im Ganzen gut läuft,wenn es aber noch bestimmte Stellen gibt, die noch nicht richtig oder gar nicht laufen, deren Ursache man aber zum momentanen Zeitpunkt, also beim momentanen Stand der eigenen Fähigkeiten, nicht beheben kann?
Spielt man das Stück ab und zu, um es nicht zu vergessen, dann festigen sich diese Stellen, und breiten sich sogar noch aus, denn wenn das Problem z.B. in Takt 70- bis Takt 75 liegt, und man an dieser Stelle verspielt, aber nicht wieder so leicht reinfindet, dann wird der Abschnitt Takt 76 bis Takt 79 vielleicht auch noch in Mitleidenschaft gezogen.
Jetzt ist man aber eben nicht in der Lage, diese Stelle, die man schon 100 mal geübt hat, zu beheben.
Soll man nun
a) diese Stelle ignorieren, und das Stück ins Repertoire aufnehmen, und immer wieder spielen?
b) doch nochmal täglich 10 Minuten einer Übungseinheit investieren, um noch mal zu versuchen, diese Stelle zu verbessern, auch wenn es hoffnungslos aussieht, damit das neue Repertoirestück zumindest nicht noch schlechter wird?
oder c) das Stück ein paar Monate ruhen lassen, um dann, wenn man inzwischen besser geworden ist, noch einmal richtig an dem Stück arbeiten, es auf ein höheres Niveau bringen, auch wenn man dann eben erstmal kein neues Repertoire-Stück hat?
2. Inwieweit ist es ratsam beim Erlernen eines Stückes CD-Aufnahmen oder Aufnahmen bei youtube zu Hilfe zu nehmen?
Wenn ich ein Stück zum Einüben auswähle, dann nehme ich es, weil ich es mir so gut gefällt, dass ich es mir schon einige mal angehört habe, im Ohr habe ich es also sowieso.
Solange ich das Stück dann einübe, vermeide ich es, dass Stück anzuhören, weil ich ja keine Kopie einer Interpretation eines Pianisten anfertigen will,
und weil ich so gezwungen bin, den Notentext aufmerksam zu lesen.
Ich übe das Stück also nach Notentext ein, es wird immer besser, dann ist da aber eine Stelle, kann auch eine ganze Notenseite lang sein, die sich für mich zwar laut Notentext richtig anhört, die aber einfach nicht in den Kontext passt.
( Z.B. hört sich eine Stelle von Pathétique1 bei mir sehr jazzig an, und eine darauffolgende Tonleiter hört sich fröhlich an, was ja aber eigentlich nicht sein kann)
Ist es nun ratsam, sich diese Stelle genau anzulören z.B. bei youtube um so ein Gefühl für sie zu bekommen, wodurch ich schneller mit dem Stück vorrankommen würde?
Oder soll ich lieber warten, um die Stelle dann mit meiner Lehrerin anschauen, die mir dann vielleicht eine Hilfestellung geben kann, damit ich diese Stelle auch so hinbekomme?
Das waren jetzt die beiden Fragen, bin schon gespannt auf eure Meinungen:p
Liebe Grüße
Hacon