
solartron
- Dabei seit
- 21. Apr. 2010
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Bon Soir liebe Claviospora, ;)
Hintergrund/Motivation:
Ein zweiseitiger Artikel in der vorletzten Ausgabe der Zeitschrift "Keyboards" (5/2011) anlässlich des DVD-Starts von 'PIANOMANIA'. Der erste Teil des Artikels beschreibt in aller Kürze den Film, danach folgt ein Interview mit Stefan Knüpfer.Innerhalb dieses Frage-Antwort-Spiel erschien mir ein Absatz besonders bemerkenswert, so dass ich ihn hier gerne der Kommentierung respektive Diskussion 'preisgeben' würde:
KB: "Sie arbeiten mit Top-Pianisten an feinsten Klangdetails, die nicht jeder sofort erfassen kann. Was können junge Musiker tun, um ihr Gehör dahingehend zu schulen, auch wenn sie sich noch keinen Steinway leisten können? "
SK: ' Es geht da eher ums Gehirn als ums Gehör. Ich weiß noch, auf welchem Stand meine Wahrnehmung war, nachdem ich 15 Jahre Klavier gespielt hatte. Ehrlich gesagt habe ich nicht mal richtig gehört, ob das Klavier richtig gestimmt war. Man kann das lernen, indem man achtsam wird: „Hör mal, wie das klingt! Ist dieser Ton länger oder runder oder dunkler, oder - ganz banal - härter oder weicher?
Wirklich tragisch ist es, wenn ich auf Leute treffe, die Klavier auf hohem Niveau unterrichten und so gut wie keine Sensibilität für Klänge haben. Ich stelle ihnen einen Ton ihres Flügels ein, sodass er völlig anders klingt als der Rest, sage „Hör mal, so könnte der ganze Flügel klingen!" - und ich bekomme keine Reaktion von ihnen, weil sie keinen Unterschied hören! Also: Schüler sollten früh beginnen, bewusst zu hören und Klänge zu analysieren, und Lehrer sollten sie - und vielleicht auch zuerst sich selber - dort hinführen!
Dieses „empfindende Hören" hat übrigens nichts mit „Musiker oder Nicht-Musiker" zu tun. Es kommen Leute zu uns, die überhaupt noch nicht spielen, aber sehr gut Flügel(-klänge) unterscheiden können. Permanente Auseinandersetzung mit dem Thema, permanenter Vergleich verschiedener Klänge und Einflüsse: Das schult das Gehirn! '
Cordialement
Sol
Hintergrund/Motivation:
Ein zweiseitiger Artikel in der vorletzten Ausgabe der Zeitschrift "Keyboards" (5/2011) anlässlich des DVD-Starts von 'PIANOMANIA'. Der erste Teil des Artikels beschreibt in aller Kürze den Film, danach folgt ein Interview mit Stefan Knüpfer.Innerhalb dieses Frage-Antwort-Spiel erschien mir ein Absatz besonders bemerkenswert, so dass ich ihn hier gerne der Kommentierung respektive Diskussion 'preisgeben' würde:
KB: "Sie arbeiten mit Top-Pianisten an feinsten Klangdetails, die nicht jeder sofort erfassen kann. Was können junge Musiker tun, um ihr Gehör dahingehend zu schulen, auch wenn sie sich noch keinen Steinway leisten können? "
SK: ' Es geht da eher ums Gehirn als ums Gehör. Ich weiß noch, auf welchem Stand meine Wahrnehmung war, nachdem ich 15 Jahre Klavier gespielt hatte. Ehrlich gesagt habe ich nicht mal richtig gehört, ob das Klavier richtig gestimmt war. Man kann das lernen, indem man achtsam wird: „Hör mal, wie das klingt! Ist dieser Ton länger oder runder oder dunkler, oder - ganz banal - härter oder weicher?
Wirklich tragisch ist es, wenn ich auf Leute treffe, die Klavier auf hohem Niveau unterrichten und so gut wie keine Sensibilität für Klänge haben. Ich stelle ihnen einen Ton ihres Flügels ein, sodass er völlig anders klingt als der Rest, sage „Hör mal, so könnte der ganze Flügel klingen!" - und ich bekomme keine Reaktion von ihnen, weil sie keinen Unterschied hören! Also: Schüler sollten früh beginnen, bewusst zu hören und Klänge zu analysieren, und Lehrer sollten sie - und vielleicht auch zuerst sich selber - dort hinführen!
Dieses „empfindende Hören" hat übrigens nichts mit „Musiker oder Nicht-Musiker" zu tun. Es kommen Leute zu uns, die überhaupt noch nicht spielen, aber sehr gut Flügel(-klänge) unterscheiden können. Permanente Auseinandersetzung mit dem Thema, permanenter Vergleich verschiedener Klänge und Einflüsse: Das schult das Gehirn! '
Cordialement
Sol