Womit anfangen nach 46 Jahren...

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Deckel zu

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2. Feb. 2020
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...ohne zwischendurch mal auch nur eine einzige Taste berührt zu haben?

Ich hatte als Jugendlicher vier Jahre Klavierunterricht, diesen mehr oder weniger widerwillig über mich ergehen lassen, und dann als 15-jähriges Pubertier den Deckel mit einem lauten Knall "für immer" zugeklappt. Geduld war noch nie meine Stärke... aber Konsequenz.

Nur 46 Jahre später bekomme ich jetzt wieder richtig Lust, Klavier zu spielen. Nur so für mich, zum Vortragen wird es kaum reichen. Die Suche nach einem Lehrer läuft, und ein Klavier will jetzt in's Haus.

Das Herz will ein "richtiges" Klavier, der Verstand rät zu einem Digitalpiano mit eingebauten Lernhilfen. Platz ist genug da, laut darf es auch sein (EFH, mit liebenswerter musikalischer Ehefrau).

Was ist nun der bessere Einstieg, lieber ein günstiges Akustikpiano oder ein hochwertiges Digitales?

Bin gespannt...

Viele Grüße Tom
 
Da die Rahmenbedingungen stimmen jedenfalls ein akustisches.
 
Der Klang ist das wichtigste Kriterium, da wird ein akustisches Instrument immer gewinnen.
Die Vorteile des Digitalen sind unbestritten der Preis. Die Frage lautet also vornehmlich, was Du bereit bist, zu investieren.

Digis kann man abends, wenn die Familie oder der Nachbar schläft mit Kopfhörern spielen, da nervt auch die 100ste Wiederholung der gleichen Stelle niemanden, ob das bei Dir relevant ist, wirst Du am besten wissen.

Lernhilfen hab ich an meinem Digi noch keine gefunden. das regelmäßige fleißige üben als einziger Weg zum Ziel ist bei beiden Instrumentenarten das gleiche.
 
Das Herz will ein "richtiges" Klavier, der Verstand rät zu einem Digitalpiano mit eingebauten Lernhilfen. Platz ist genug da, laut darf es auch sein (EFH, mit liebenswerter musikalischer Ehefrau).

Höre auf dein Herz. Du und auch deine liebenswerte, musikalische Frau werden es nicht bereuen, einem echten Klavier den Vorzug gegeben zu haben.

Ein Digi - mag es auch noch so hochwertig (und dann auch teuer) sein - ist letztendlich nur ein Flugsimulator.
Richtig fliegen kannst du nur mit einem Klavier/Flügel.
 
Bei mir dauerte die Pause "nur" 39 Jahre.

Ich hatte von Anfang an ein akustisches Instrument (gut, das war ein Erbstück) und wenige Jahre nach dem Wiedereinstieg habe ich es in der Familie weitergegeben und durch einen Stutzflügel ersetzt.

Da würde ich dem Herzen folgen; liebenswerte Ehepartner- und Partnerinnen hören übrigens auch beim Üben gerne zu.
 
Der TE hat aber gefragt, ob
lieber ein günstiges Akustikpiano oder ein hochwertiges Digitales
besser ist. Einem günstigen und damit leider häufig einfach auch schlechten Akustikklavier würde ich immer ein hochwertiges Digitalpiano vorziehen. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass ein altes, günstiges Akustikklavier schlecht gepflegt worden ist, sich wegen nicht mehr festsitzender Wirbel ständig verstimmt, einen gerissenen Resonanzboden hat, Fehler in der Tastengewichtung und sonstige Gebrechen hat und bei nächster Gelegenheit für viel Geld generalüberholt werden muss.

In meinen Augen ist da am falschen Ende gespart. Optimal wäre natürlich ein akustisches Klavier, das neu und günstig ist (sehr unwahrscheinlich) oder ein generalüberholtes altes Klavier zum kleinen Preis (minimal wahrscheinlicher). Aber solange man diese Möglichkeiten nicht hat: Finger weg von alten, günstigen Akustikklavieren!
 
Glückwunsch zu dem Entschluss!
Es gibt sehr gute Digitalpianos, aber die sind auch im Preis nicht weit von einem guten Klavier entfernt. Ich kann nicht beurteilen, wie gut das Spielgefühl bei teuren Digis ist, aber wenn das so wäre wie bei meinem Roland, (ist ein billiges) dann müsste ich ehrlicherweise davon abraten, denn langes Üben darauf schadet dem Spiel auf dem mechanischen Klavier oder dem Flügel mehr als es nutzt. Ich habs kürzlich selbst mit Schrecken festgestellt. Hatte das allerdings auch exessiv wegen der Nachbarn nächtens mit Kopfhörer gemacht.
Also mein Rat: Ein gutes gebrauchtes Klavier anschaffen und einen guten (gebrauchten) , soll heißen- erfahrenen Klavierlehrer suchen, der bei sich unterrichtet und nicht bei dir. Der wird auch Rat wissen, mit welcher Literatur er dich wieder beginnen lässt.
Viel Glück dabei ! :026:
 
Einem günstigen und damit leider häufig einfach auch schlechten Akustikklavier würde ich immer ein hochwertiges Digitalpiano vorziehen. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass ein altes, günstiges Akustikklavier schlecht gepflegt worden ist, sich wegen nicht mehr festsitzender Wirbel ständig verstimmt, einen gerissenen Resonanzboden hat, Fehler in der Tastengewichtung und sonstige Gebrechen hat und bei nächster Gelegenheit für viel Geld generalüberholt werden muss.

Wo beginnt denn ein hochwertiges Digi? Meiner Meinung nach ungefähr ab der 2000 € Untergrenze (Kawai mit Grand Feel III Holztastatur, Roland ab PHA-50 Tastatur, Yamaha ab der Natural Wood X Tastatur).

Für diesen Preis bekommt man locker ein gutes, gebrauchtes Klavier ohne die von dir beschriebenen Mängel.

Ich habe für mein Rönisch 118K, 16 Jahre alt in technisch und optisch hervorragendem Zustand gerade mal 2500 € bezahlt. Seit es in meinem Haushalt steht wurde es, abgesehen von den regelmässigen Stimmungen, lediglich ein mal reguliert.
 
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Was ist nun der bessere Einstieg, lieber ein günstiges Akustikpiano oder ein hochwertiges Digitales?

Hallo Tom,

willkommen in unserer Runde und schön, dass Du zu den Tasten zurückgefunden hast.

Vielleicht kann Deine Frage besser beantwortet werden, wenn Du einen Betrag nennen würdest. Denn unter "günstig" und "hochwertig" verstehen einige etwas Unterschiedliches.
 
Glück gehabt. Vielleicht hängt es auch von der Region ab (Ost/West), aber in meiner Region (Nordwestdeutschland) geht es bei 4000 € los mit guten, generalüberholten gebrauchten Klavieren.

Man muss natürlich etwas länger suchen. Meist liegt der Gebrauchtpreis bei meinem Modell so um die 4500 €, ich habe allerdings im letzten Jahr nochmal ein 118K für den von mir bezahlten Preis gefunden.

Das hier ist 2 cm niedriger, kostet nur 1600 € und ich würde es (vorausgesetzt es ist technisch in Ordnung) immer jedem Digi vorziehen: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/klavier-roenisch-schwarz-1-hd-/1313280129-74-421
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

...bei mir warens etwa 44 Jahre zwischen "knapp ein Jahr Heimorgel-Unterricht" und "Beginn, Klavierspielen zu lernen". Ich erstand Anfang 2018 ein gutes (aber nicht sehr gutes) Digitalpiano (NP ca.1700 EUR, CN-Serie von Kawai) und war, solange ich noch kaum was konnte, sehr zufrieden damit.
Ende 2018 hab ich es dann aber nicht mehr ertragen, dass man am aktustischen Instrument beim Lehrer so viel mehr an Einfluss auf den Klang nehmen konnte, und das nach meinem Eindruck auch einfacher, eben weil es beim Aktustischen unendlich mehr Nuancen gibt als beim Digitalen, das alles sehr grob über eine handvoll Sensoren an Tasten und Pedal zu regeln versucht. Manches, was an Lehrers Flügel ging, ging am Digitalpiano überhaupt nicht.
Die Suche dauerte etwa drei Monate und seither steht hier ein akustisches instrument und das Digitalpiano schalte ich nur noch an, wenn ich mal ein E-Piano oder eine Orgel nachmachen will, was äußerst selten der Fall ist (alle zwei Monate mal für fünf Minuten vielleicht...)

Ich glaube, wenn man als Jugendlicher vier Jahre Klavierunterricht hatte, dann wird man mit einem aktustischen Instrument auf jeden Fall glücklicher werden. Weil man einiges schon kann, und weil das dazu Lernen daran m.E. leichter fällt.
.
 
Herzlich Willkommen!!!!
 
Ich würde mich erstmal klug machen, was es an Digitalpianos mit Hammermechanikfeeling in der mittleren bis oberen Preisklasse gibt.
wenn dem keine prinzipiellen Abneigungen entgegestehen, dann haben gute Digis den Vorteil, dass jederzeit geübt und überhaupt gespielt werden kann. Der Klang ist von guten Flügeln gesampelt, also schön.
Außerdem stehen diverse Klänge und Klankombinationen zur Verfügung. Das Stimmen entfällt auch, was bei einem herkömmlichen Klavier ein Kostenfaktor ist.
Ich kenne die guten Digis nicht, aber wenn sie beim Spielen das mechanische Gefühl von Flügeln und Klavieren vermitteln, dann wäre es eine Überlegung wert.
 
und man sollte evtl auch bedenken, dass DPs versuchen, das Spielgefühl von Flügeln zu imitieren.
Es gibt Stimmen, die sagen, dass vom Spielgefühl her manch gutes Digi näher am Flügel sei, als ein kustisches Klaviers
 
Wo beginnt denn ein hochwertiges Digi? Meiner Meinung nach ungefähr ab der 2000 € Untergrenze (Kawai mit Grand Feel III Holztastatur, Roland ab PHA-50 Tastatur, Yamaha ab der Natural Wood X Tastatur).

Kawai Grand Feel III gibt es doch erst im CA 79 ab 3111,-?

Wann ist ein Digitales sinnvoll:
- ganz wenig Geld
- ganz wenig Platz (Turmzimmer ohne Fenster nach einer steilen Raumsparwendeltreppe)
- ein akustisches ist zu laut, bzw. als Zweitinstrument
- Einsatz als Stagepiano, also transportabel, E-Piano Sounds und Line-Out

Ansonsten würde ich immer ein akustisches vorziehen - Stimmung und Regulation kommen zu den Anschaffungskosten natürlich dazu.
 
Der Klang ist das wichtigste Kriterium, da wird ein akustisches Instrument immer gewinnen.
Ja, wenn die Hämmer gut intoniert sind und die Tastengewichtung stimmt. Sonst nützt einem nämlich der beste theoretische Klang nichts.

Ich habe leider schon zu viele Akustik-Krücken erlebt, als dass ich eindeutig zu einem Akustikklavier raten könnte - vor allem, wenn der Preis günstig sein soll. Man kann Glück haben. Aber man kann auch an Klavierhändler mit günstigen Akustikklavieren geraten, die die Wirbel mit Sekundenkleber bearbeiten, damit die Mängel nicht sofort hörbar sind.

Tipp: Suche dir einen Sachverständigen, z.B. deinen zukünftigen Klavierlehrer, der mit dir gründlich nach dem richtigen Akustikklavier sucht.
 
Hi Tom (@Deckel zu ),

du hast ja super Voraussetzungen, daher schlage ich vor:
  1. Einen akustischen Flügel (ohne eingebautem Silent-System) und
  2. ein digitales Klavier oder alternativ Stage Piano
Zähle dir ein paar Szenarien auf wo ein Digi hilfreich ist:
  • man kann in der Früh spielen, Partner schläft noch
  • man kann am Abend spielen, andere Leute wollen vlt schon schlafen
  • man kann zur Mittagspause spielen (Nachbarn)
  • mit USB Stick kann man einfach aufnehmen oder Original abspielen und parallel dazu spielen
  • ….
SG
VLV
 
@Deckel zu
Geh doch mal mit deiner Lieben in ein Klaviergeschäft, das sowohl e-Pianos als auch akustische Klaviere in neu und gebraucht führt und lasst euch etwas vorspielen, bzw. klimpert herum. Meistens weiß man dann sehr schnell wohin es einen zieht. Ich sprech da aus Erfahrung.....
Aber ein wirklich toll klingendes Klavier (besser klingend als mein Thomann e-Piano)
für unter 4500 Euro habe ich bisher leider auch noch nicht gesehen, denn so schlecht ist der imitierte Flügelklang gar nicht...Aber ich suche weiter
 
Liebe Leute, whow- ganz herzlichen Dank, das ist ja einfach irre, wieviel Resonanz da in nur einem Tag gekommen ist!

Ich habe mich heute mal an Digitalpionas versucht (oder sollte man sagen vergriffen?), die Klaviatur fühlte sich wirklich gut an (Yamaha CLP 675, Kawai CN 78), aber ich war irritiert. So ein kleines Ding, und es hört sich an wie ein Riesenkonzertflügel... wenn ich schon spielen könnte, käme ich damit vielleicht klar. Für den Anfang / Wiedereinstieg ist mir das irgendwie zu abgekoppelt, da ist eine Diskrepanz zwischen Empfinden und Ergebnis.

Meine Tonleiter (mehr kann ich nicht mehr, schäm) auf einem "richtigen" Klavier hörte sich schon ganz andeers an. Nein, eher spürte sie sich anders an. Die mechanische Tonerzeugung, dieses ganz zarte (Tonleitern als Stümper sollte man eher leise anspielen) Vibrieren des Instruments, das hat mich berührt.

Geld spielt keine Rolex... äh... na ja, zumindest weniger, das Älterwerden muss ja auch Vorteile haben. Also bin ich auch dank Eurer Hinweise heute einen richtig großen Schritt weiter gekommen: es wird auf jeden Fall ein "normales" Klavier und kein "Simulator". Ich kann ja zuhause tagsüber durchaus etwas Lärm machen (und mein Üben wird zunächst nichts anderes als Lärm sein), der Abstand zu den Nachbarhäusern ist ausreichend.

Bin gespannt, wie das weitergeht... und hätte nie gedacht, dass ich 46 Jahre nach dem lauten Zuknallen des Deckels wieder so angefixt vom Klavierspielen sein könnte.

Viele Grüße, und nochmals Danke! Tom
 

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