Wenn ich die Erklärungen etlicher Klavierhersteller nicht falsch verstanden habe, ist die geschwunge Form des Resos klanglich recht bedeutsam. Dass man das bei Klavieren nicht auch so macht, dürfte der Fertigungseffizienz und dem Wunsch nach einem "rechteckigem Schrankmöbel" geschuldet sein.
Ja, die geschwungene Form ist für den Klang bedeutsam.
Der Reso soll im Diskant steif und kurz für eine hohe Eigenfrequenz und im Baß dagegen lang und weich für eine niedrige Eigenfrequenz sein. Die Bucht folgt dann praktisch dem Hauptsteg, zumindest beim Geradsaiter. Schon beim Kreuzsaiter wird dieses Prinzip kompromittiert, da man den Baßsteg noch irgendwo unterbringen muß.
Bei alten Klavieren hat man sich noch Mühe gegeben, da findet man auch noch Resonanzböden, auch hier besonders bei Geradsaitern, die dem Stegverlauf folgen. Später hat man darauf verzichtet und bestenfalls noch mit einfachen Blindböden den Resonanzboden angepasst. Der Aufwand bringt wohl klanglich nicht soo viel, daß er sich in der Serie lohnte.
Das in vielerlei Hinsicht hochinteressante Rippen Maestro hat sich ja auch nicht nachhaltig durchgesetzt.
Bei aktuellen Flügeln variieren die Hersteller die Resoform gerne mal ein bißchen...im Diskant länger, im Baß breiter... obs was hilft....
Und nicht vergessen: hier geht es um einen 155er Stutzer, der entspricht von der Klanganlage einem 120er Klavier. Da ist die geringe Abweichung von der Idealform des Reso durch die Begradigung der Bucht das geringste Problem.
Sicher ist jedenfalls, daß sich die Form eines Flügels den Menschen ins Hirn gebrannt hat und es einen Aufschrei gibt, wenn da einer kommt und die Bucht einfach begradigt.
Ausser einem paar Einzelstücken, die Aufmerksamkeit erregen sollen, wird kein Hersteller der Stückzahlen verkaufen will sowas ernsthaft bauen.
Also mein Tip:
"weil man das schon immer so gemacht hat"
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