G
Gomez de Riquet
Guest
Die wichtigsten Stellungnahmen zum Thema (ein Pasticcio aus verschiedenen Threads),
bevor die Diskussion vielleicht weitergeht:
bevor die Diskussion vielleicht weitergeht:
WP ist längst zum besten und umfangreichsten lexikalischen Werk der Menschheitsgeschichte geworden.
Und auch Du kannst daran mitarbeiten. Wenn Du von "Halbwahrheiten" sprichst, korrigiere diese doch in WP.
Mache Dich aber ggf. auf fachliche Dispute gefaßt - denn da sitzen schon mal Fachleute am anderen Ende,
und alles reinschreiben, was man will, kann man in WP längst nicht.
Definitionen von Wikipedia sind keine Referenz!
An der Schule meiner Kinder (Gymnasium) ist es verboten, Artikel von Wikipedia für Referate,
Arbeiten etc. zu verwenden...... . Der Duden hingegen ist erlaubt.
[...] Ist es nicht gut, daß wir eine solche "Referenz" haben? Oder auch youtube?
Schon kann man sich mitteilen, worüber man redet, am anderen Ende der Welt.
Fachleute können mit Laien reden. Sich in ihren Ansichten gegenseitig befruchten, austauschen.
[...] Leider ist die Anzahl der ernstzunehmenden Artikel bei Wiki noch zu gering,
und das gilt nur für den Anspruch Enzyklopädie zu sein! Als Fachlexikon,
z.B. Musik- oder Literaturlexikon, taugt Tante Wiki gar nicht.
Meiner Erfahrung nach ist die englischsprachige Wikipedia recht zuverlässig,
zumindest in den Fachgebieten, die ich selber beurteilen kann. Abgesehen davon,
dass der von mir oben verlinkte Artikel wohl (mind. teilweise) nicht von einem Muttersprachler
geschrieben wurde, wirkt er auf mich deutlich professioneller als der deutsche.
[...] Dass die englischen besser sind, ist ja auch kein Wunder angesichts der wesentlich
größeren Personenanzahl, die in der englischen Version mitschreiben kann. [...]
Die englischsprachige Wikipedia ist aus meiner Sicht meistens eine nützliche Quelle.
Ich sage auch den Studenten, dass sie dort (nicht in der deutschen) kurz nachschauen sollen,
wenn sie etwas nicht kennen (weil sie sonst nämlich nirgendwo nachschlagen und die Fachartikel
völlig missverstehen). Zitieren dürfen sie sie natürlich nicht, aber sie können sich einen Überblick
verschaffen über etwas, das ihr Referatsthema nur am Rande berührt.
WP kann man zunächst einmal dazu verwenden, um zu erfahren, daß es den Gegenstand xyz überhaupt gibt;
denn auch die Encyclopedia Britannica kann natürlich diese Fülle an Lemmata nicht haben. Aber -
das sage ich immer dazu - ohne Gegenkontrolle geht es nicht, und die macht nun halt ein bißchen Mühe
und kollidiert nicht selten mit der Einstellung "was ich nicht im Internet finde gibt es nicht".
Dort, wo ich es beurteilen kann, sind WP-Artikel leider gar nicht selten ein kurioses Gemisch
aus Zutreffendem und manifestem Blödsinn, und ich werde oft den Verdacht nicht los,
daß manche Autoren der Versuchung nicht standhalten können, den luziden Erkenntnissen
ihrer Proseminararbeit, die der/die Dozent/-in völlig ungerechtfertigterweise mit einer Vier
bedacht hat, auf diesem Wege doch noch die gebührende Geltung zu verschaffen.
Mehr als oft finden sich Literaturangaben, die im Text nicht verwertet werden.
Ein Beispiel habe ich soeben vor mir - ich bereite gerade unsere Herbstexkursion
nach Ravenna vor, finde in einem Artikel einen Hinweis auf eine gute neuere Arbeit
zu dem religionspolitischen "Kampfcharakter" mancher Kirchenmosaiken, aber nichts
davon im Text: die Autoren haben das Buch offenbar nicht gelesen.
Wir verwenden inzwischen im allgemeinen Einführungskurs sogar eine ganze Sitzung darauf,
WP-Artikel, die nach deren internen Bewertungssystem ausgezeichnet wurden,
auseinanderzunehmen, um die notwendige kritische Einstellung zu schaffen.
WP wird erst dann ein brauchbares Instrument sein, wenn sie dem "Lektorat der Massen"
abschwört und zu namentlich gekennzeichneten Artikeln von Autoren(teams)
mit Qualifikationsnachweis übergeht.
Öhm... nicht daß ich gegen Benutzung von Wikipedia bzw. Internet
allgemein wäre... aber:
Wie haben das denn Leute, die sich für irgendwas interessieren,
vor Mitte der 90er Jahre gehandhabt?? Waren das alles arme Schweine,
weil die sich über nix so richtig informieren konnten und unwissend
durch die Welt stolpern mußten??
Irgendwie habe ich die damalige Zeit anders in Erinnerung...
Ich habe den Eindruck, daß es unter den Wikipädisten Spaßvögel gibt,
die vorsätzlich Unfug schreiben und dann warten, wie lange es dauert,
bis er irgendjemandem auffällt und korrigierenswert erscheint.
Einer meiner Lieblingsartikel steht in der deutschen Wikipedia
und wurde (Wikipedia lobt sich gerne selbst) in der aktuellen Version
am 13. September 2007 in die Liste der "exzellenten Artikel" aufgenommen.
Eigentlich dürfte ich's nicht sagen, weil die Quelle des Vergnügens
jetzt vermutlich beseitigt wird, aber sie hat eine Würdigung verdient:
Im Artikel Klaviersonate ist von Strawinskys zweiter Klaviersonate
die Rede. Erstens gibt es von Strawinsky nur eine Klaviersonate (zu zwei Händen)*,
zweitens präsentiert Wikipedia als dazu abrufbares Notenbeispiel den Beginn
von Strawinskys Ballett "Jeu de Cartes" (im Klavierauszug):
![]()
Sowas passiert nicht aus Versehen.
WP ist fünfzehn mal umfangreicher (in Wörtern) und fünf mal differenzierter
(in der Artikelzahl) als der Brockhaus. Seit 8 Jahren wurde und wird die lexikalische Qualität
von Wikipedia immer wieder mit der renommierter Lexika verglichen, z.B.
Wikipedia:Wikipedistik/Vergleiche
stern-Test: Wikipedia schlägt Brockhaus - Digital | STERN.DE
Wikipedia - Test, Brockhaus im Vergleich
Übereinstimmend wird WP eine mindestens genauso hohe, meistens höhere, Qualität bescheinigt.
Daher genügt es mir für meine Zwecke (insbesondere auch bei wichtigen und zentralen Begriffen).
Aber für den Tip, auf die englischsprachige WP zu achten, bin ich sehr dankbar!
Sie ist zweieinhalb mal so groß in Artikeln
1. Der erste Link führt zu einer WP-eigenen "Untersuchung", die somit nicht unabhängig ist.
2. Der zweite Link führt auf ein Unternehmen, das WP unfairerweise mit dem 15-,
und nicht mit dem 24-bändigen Brockhaus vergleicht. Aber um herauszufinden,
daß WP einen größeren Umfang hat, braucht man keinen Recherchedienst zu bemühen.
Interessanter wäre, nach welchen Kriterien die "Richtkeit" der Artikel beurteilt wurde,
wozu ebensowenig etwas gesagt wird wie über etwaige Kriterien zur Beurteilung
der inhaltliche Qualität. Es macht ja schon einen Unterschied, ob nur triviale Fakten
aufgezählt werden oder z.B. auch die Forschungslage zu einem Gegenstand adäquat beschrieben wird.
3. Der dritte Link führt auf einen Computer-Bild-Artikel, der vollkommen von Nr. 2 abhängig ist
und nichts weiter ist als ein Werbe-Container für das nächste Heft, dem eine WP-DVD beiliege.
Nebenbei: eine pikante Note bei solchen Vergleichen ist das unbestreibare Faktum,
daß viele WP-Artikel erst durch Ausplünderung der "traditionellen" Enzyklopädien entstanden sind.