Guter Mond, du gehst so stille
Worte und Weise um 1780
Guter Mond, du gehst so stille durch die Abendwolken hin. Bist so ruhig und ich fühle, daß ich ohne Ruhe bin. Traurig folgen meine Blicke deiner stillen, heitern Bahn. O, wie hart ist das Geschicke, daß ich dir nicht folgen kann.
Guter Mond, du gehst so stille durch die Abendwolken hin. Deines Schöpfers reiner Wille hieß auf dieser Bahn dich ziehn. Leuchte freundlich jedem Müden in das stille Kämmerlein und ergieße Ruh und Frieden ins bedrängte Herz hinein.
(Guter Mond, dir will ich's sagen, was mein banges Herze kränkt, und an wen mit bittern Klagen die betrübte Seele denkt! Guter Mond, du sollst es wissen, weil du so verschwiegen bist, warum meine Tränen fließen und mein Herz so traurig ist.)
Mit Klavier
Nacht und Träume
Franz Schubert/Matthäus von Collin
Heil’ge Nacht, du sinkest nieder;
Nieder wallen auch die Träume
Wie dein Mondlicht durch die Räume,
Durch der Menschen stille Brust.
Die belauschen sie mit Lust;
Rufen, wenn der Tag erwacht:
Kehre wieder, heil’ge Nacht!
Holde Träume, kehret wieder!