Wie lerne ich das Notenumsetzenkönnen?

hi all,

@Notenlesen:

was meint Ihr aus Eurer Erfahrung, wie lange dauert es wohl, wenn man, nehmen wir an, was mittellanges, wie Beeth. Son. E-Dur, irgendwo findet, man hat noch nie vorher die Noten gesehen,
sie quasi irgendwo gefunden,es stehen keine Fingersätze drüber und man möchte diese drüberschreiben, damit man beim Üben die Noten besser trifft ?

beim Spielen dann: wie ist da der koordinative Vorgang ? was schaut man dann an ? nur die noten, nur die kleinen Ziffern, oder beides ? wenn man beides anschaut, beim Üben, hat dann der Kopf nicht zuviel zu tun ?

Euer - Olli
Was, genau willst Du damit sagen? Keine Fingersätze ? Meistens sind doch schon welche da? Jetzt mal abgesehen davon das ich als Anfängerin noch keine Bethoven Sonaten spiele erscheint mir die Einhaltung eines sinnvollen Fingersatzes wichtig um Fehler zu vermeiden. Meine KL meinte letztes ich solle auf den (angegebenen) Fingersatz achten (Clementi Op.36. No.1) sonst wird es Probleme geben mit dem Stück. Und ich merke auch, wenn ich an bestimmten Stellen manchmal unterschiedliche Finger nehme, tauchen genau dort später fast immer Fehler auf.
 
Hi Rolf :)

jaa, ok :D , nehmen wir halt irgend was knuffiges vor, simon und garfunkel, scarborough fair aus irgendeinem Sammelbuch, ich finde irgendwann ist immer das erste Mal,

:D

auch bei Noten, und irgendwie muss ja dieser Vorgang ablaufen: sehen - dann "platzieren" der Hände und finger - und dann AH MIST nee da muss ich so und so greifen, ! jetzt noch schnell meinen Bleistift holen ARGHHH Mine leer - und dann oah nee - da sind ja noch 3 seiten, wo ich das jetzt aufschreiben muss -

kurz gesagt: würd mir auf den Keks gehen - Ich mag aber nur scharfes, ;) - keine Kekse - und dauert - zumindest für meine Zwecke - zu lange, weswegen ich auch dafür plädiere, den Vorgang "Ziffern drüberschreiben" nur als Gast aufzunehmen, wenn es EXTREM HART wird. Vor allem wenn knufferigere stücke später kommen, die so 70 seiten haben, und man noch nicht weiß, dass auf so und sonen gebrochenen schnellen akkord sowieso nur das und das folgen KANN. Aber das kommt später, glaub ich.



-Euer : Olli -
 
Hi Magi

Was, genau willst Du damit sagen? Keine Fingersätze ? Meistens sind doch schon welche da? Jetzt mal abgesehen davon das ich als Anfängerin noch keine Bethoven Sonaten spiele

Und warum nicht, wenn ich fragen darf ? :) Die Fingersätze stehen doch drüber. (Bei manchen Stücken aber auch nicht, es gibt ganze Bände, wo kein einziger drübersteht), aber ok, nehmen wir an sie stehen drüber - das ist ja NOCH besser, dann. Oder steht da ein Schild "Verboten" auf den Sonaten ? Für mich sind das Zettel mit Noten. Mehr nicht.

;) Liebe Grüße, Olli !!
 
Und ich merke auch, wenn ich an bestimmten Stellen manchmal unterschiedliche Finger nehme, tauchen genau dort später fast immer Fehler auf.
Und genau deswegen ist das Notieren von Fingersätzen nicht zwingend nötig. Man merkt doch selber am besten, wie man etwas am besten spielen kann.
Ich selbst hatte noch nie das Problem, Fingersätze aufschreiben zu müssen aus dem Grund, dass ich sie mir nicht merken kann. Selbst wenn ich es mal vergesse, merke ich es beim Spielen sofort, dass da was nicht optimal ist. Bei einem neuen Stück ist es durchaus von Vorteil, wenn Fingersätze vorgeschlagen werden. Das sollte aber wirklich nur einzelne Phrasen betreffen, den Rest sucht man sich selbst zusammen. Und: es dürfen nur Vorschläge bleiben.

Sehr interessant fand ich kürzlich einen Dialog zwischen meinem KL und mir. Ich spielte ein Stück vor, er schlug mir einen anderen, für mich schwereren Fingersatz vor, den er für sich aber leichter fand. Der Grund lag nicht in den Fingern sondern im Ohr. Er sagte: Ich spiele hier 5-4-3-1-3 (linke Hand), weil 5-4-3-1 ein zusammenhängender Akkord ist (er hat es komplexer ausgedrückt) und ich da nicht umgreifen möchte (ich probierte oft und entschied mich dann aber doch für das für mich leichtere 5-3-1-3-1. So unterschiedlich geht man an Fingersätze ran und beide Fingersätze sind gleich richtig.
 
Vor allem wenn knufferigere stücke später kommen, die so 70 seiten haben
Ich rate zunächst ´mal zu Stücken, die nur eine einzige knuffige Seite haben. Dann geht das Einüben schneller und auch das Zuhören.

Der nächste Schritt wären dann knuffige zweiseitige Stücke. Das fordert den Zuhörer dann schon doppelt so stark.

Ehe man sich dann an die vielen - auch sicher knuffigen - dreiseitigen Stücke macht, wäre ein Abo im Schreibwarenladen sinnvoll, wg. des Nachschubes an Bleistiften. Am besten solche von Faber-Castell, die benutzte schon Wilhelm Busch. Und der konnte noch nicht einmal Klavier spielen.

CW
 
ich fürchte, im Schöpfungsplan war nicht vorgesehen, dass jedem stets und immer die günstigsten Fingersätze gelingen ;) ...also der Skeptiker Chopin hatte nicht ein solches Urvertrauen, der schrieb lieber Fingersätze in seine Etüden :D:D ...und altbekannt ist ja der Spruch, dass Schüler Genies im erfinden krummer Fingersätze sind... :)
 
Ich weiß nicht, ob man das Thema so verallgemeinern kann. Lerne ich eine Inventio mit vielen vielen Einzelnoten, die aber "eng aneinanderliegen", dann komme ich durchaus mit wenigen Notierungen aus. Lerne ich aber ein jazziges Arrangement mit Riesensprüngen und jeder Menge "vertrackter" Drei,-Vier- und Fünfklänge in jeder Hand, dann gehts überhaupt nicht ohne Fingersätze. Denn diese Akkorde kann ich (noch) nicht ad hoc entziffern. Da ist dann schnell mal die ganze Seite vollgeschrieben. Sicherlich ginge es auch ohne - aber in der fünffachen Zeit. Das Gesagte gilt bei mir für die "Lern-Phase" - sitzt das Stück noten- und fingersatztechnisch, dann wird eine neue Kopie gezogen, auf der nur das Allerallernötigste vermerkt ist. Zu diesem Zeitpunkt spiele ich aber meist mehr oder weniger auswendig.

Was mich nun interessieren würde: Wäre ich ohne diese Krücken nach 5 Jahren deutlich weiter? Oder hätte ich vielleicht aus Frust abgebrochen? Wer kann mirs verraten?
 
dann wird eine neue Kopie gezogen, auf der nur das Allerallernötigste vermerkt ist. Zu diesem Zeitpunkt spiele ich aber meist mehr oder weniger auswendig.

Was mich nun interessieren würde: Wäre ich ohne diese Krücken nach 5 Jahren deutlich weiter? Oder hätte ich vielleicht aus Frust abgebrochen? Wer kann mirs verraten?

Hi Fisherman,

das ist eine sehr sehr schwierige und komplexe Frage, finde ich, zumal Du ja als Beispiel anführst, dass Du Dich mit diesen m.E. superschwierigen und gemeinen Jazz-
Sachen beschäftigst. Beantworten kann ich die Frage also zwar nicht, was ich aber gut finde, ist Deine "Aussiebe"-Methode beim / Nach dem Lernprozess :) .. mit den Kopien.

LG, Olli !
 

@Fish:

Wer fünf Jahre Klavier, vielleicht sogar mit Unterricht, übersteht, schafft auch locker die nächsten fünfzig. Seine Karriere wird so zu einer nicht abreißenden Erfolgskette!

Brauche übrigens dringend den Fingersatz von "One Note Samba". Die Bridge kann ich aber schon.

CW
 
@Fisherman:

Ok, naja, vielleicht ist es ja beim Jazz auch so wie in anderen Bereichen auch: Wahrscheinlich gibts da schwieriges und leichtes,
und meist krieg ich schon beim Wort "Jazz" zwar nicht Angst, aber ein mulmiges Gefühl :D denn ok ich weiß nichtmal ob man das zum "Jazz" rechnet, aber ich habe auf unserem Abi-Konzert noch zusätzlich sone Gruppe zum Lied aus "Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh" am Klavier begleitet, die Begleitung waren zwar meist nur Akkorde, aber diese..diese...:D Jazz Leute haben mir nur son Blatt Papier hingelegt mit diesen Akkorden, oder halt diese Akkord-Benennungen ähnlich wie bei Gitarre, aber man sollte da wohl wenn man wollte auch improvisieren - habe später dann erst gehört, dass diese Methode beim Jazz glaub ich gang und Gäbe ist ? Das fand ich SUPERSCHWIERIG, weil es ABWICH. Ich hätte lieber eine vollständige "ordentliche" Version vor mir stehen gehabt, kannste mir glauben.. :D

LG - LMG !
 
habe später dann erst gehört, dass diese Methode beim Jazz glaub ich gang und Gäbe ist ?
Jupp. Habe das kürzlich im Unterricht gehabt. Auch da packte mir der Lehrer eine grobe Melodie und Akkorde auf´s Blatt, erzählte noch was von II_V_I und "mach da mal was draus". Das ist für Ungeübte wirlkich schwer, vor Allem, bis es dann auch mal jazzig klingt. Es macht aber sehr viel Spaß und man entdeckt ständig neue Möglichkeiten.
 
Hallo Blumentopf,
ich bin ja nun auch ein blutiger Anfänger (etwas über 1 Jahr Unterricht als Späteinsteiger) und der Baßschlüssel war für mich anfangs ein Buch mit 7 Siegeln, genau wie Noten mit mehr als 1 Hilfslinie (egal ob oben oder unten, Baß- oder Violinschlüssel). Mittlerweile funktioniert das recht gut, wobei ich immer wieder mal Noten dazwischen habe, wo sich mein altes Hirn strikt weigert, sie sich zu merken.
Meine Methode: Ich schreibe mir dann einfach den Namen der Note dazu. Wo auf der Klaviatur z.B. ein a sitzt weiss man doch, und wenn es sich um ein a auf der 2 unteren Hilfslinie im Violinschlüssel handelt, dann muss es folglich weiter links liegen, als dein mittleres c. Ich schreibe mir dann nur hier und da mal einen Notennamen rein, den Rest leite ich dann davon ab, wenn es weiter in der Oktave bleibt. Auf die Art kommst du nicht in Versuchung dir Fingersätze zu merken oder danach zu spielen und auf die Dauer lernst du auch die Noten. Also bei mir funktionier das prima. Klar, gibt es immer noch Noten, die ich nicht auf Anhieb erkenne, zumal ich noch nicht wirklich über die komplette Klaviatur spiele, aber ich bin mir sicher, dass ich mit meiner Methode ganz gut fahre.
Im übrigen hilft es auch alles mögliche vom Batt zu spielen (nicht der Perfektion wegen, sondern um das Notenlesen zu üben), nicht auf Tempo oder so, sondern wirklich nur, um diese verflixten schwarzen Punkte als Melodie zu entziffern.
Stell dir Notenlesen lernen (und das dazugehörige Umsetzen auf die Tastatur) wirklich wie das Lesenlernen bei Kindern vor. Erst sind es nur einzelne Buchstaben, dann werden Silben, Wörter und Sätze daraus, die auch mit Sinn und Verstand so gelesen werden. Und heute kannst du dir diesen Text ansehen und hast sofort schon ein paar Sätze oder zumindest Teile davon erkannt, ohne sie wirklich gelesen zu haben. So ist das auch mit den Noten. Irgendwann klappt es immer besser - aber ohne zu Lesen, lernt man das Lesen nicht , egal ob Buchstaben oder Noten.

Viel Spass beim Üben und viel Erfolg,

pianodreamer
 
Noten lernen und umsetzen

Hallo Blumentopf, wie schon gesagt wurde, ist auch das bewußte Schreiben der Noten mit ihren Tonbezeichnungen sehr sinnvoll, um sie erst einmal überhaupt lesen zu lernen, als Voraussetzung zur Umsetzung.
Dann aber analysiere nicht mehr beim Spiel: der Notentext wird zu einem "Erinnerungssymbol" für Tonhöhen, Rhythmen und Bewegungsabläufe. Wer analysiert und denkt, der spielt meist nicht mehr...
Zum Umsetzen noch ein Tip, sobald du mehr als die Töne der Mittellage beherrschst: geh mal auf Alles rund um die Musik - Musiksoftware, Freeware, MP3 Download, Noten,
da ist ein Notenspiel eingefügt, bei dem du die erkannte Note gleich auf einer (Teil-) Klaviatur per Mausklick eingeben mußt. Mit Laptop läßt sich das auch am Strand oder in der Badewanne üben. Der Schritt zur richtigen Klaviatur ist dann nur noch klein. Das Spiel kannst du unterschiedlich einstellen im Hinblick auf Tempo, Schlüssel, Tonarten, etc.
Viel Freude! Stephan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich habe bei der Notenumsetzung auch meine Probleme.

Wo das C auf dem Papier und der Tastatur ist hab ich mir endlich gemerkt.
Aber auch nach 4 Monaten des übens zähle ich vom Noten-C den richtigen Ton ab und suche ihn danach auf der Tastatur. Nach einer gefühlten Viertelstunde habe ich dann so den ersten Takt übertragen - grausam. :cry: Und wenn dann noch am Noteblattanfang 3 b's stehen fühle ich mich gefoltert. :cry2:
Selbst nach der Tastenfindung merke ich, wie ich nicht vom Blatt spiele sondern auswendig. Warscheinlich weil es leichter geht. Beim nächsten Song dann wieder (nix gelernt) von vorn: C suchen, zählen - und zum Schluß spiele ich es wieder auswendig.

Ich übe schon lange mit dem hier die Tastenfindung. Muß aber dort noch abzählen...

Habt ihr noch ein paar Tips für mich wie es endlich auch bei mir "Klick" machen könnte?

Eigentlich stelle ich mich mit anderen Dingen nicht so doof an... es ärgert mich... :geheim:
 
Mir hat folgendes geholfen:
1. Fixpunkte - Ein paar Noten, die du in ihrer Lage richtig auswendig lernst und als Bezugspunkt nimmst. Ich hab davon pro Schlüssel ca. 5 gehabt. Wenn man die erkennt fällt der Zwischenraum der nicht erkannten Noten kleiner aus und kann besser gelernt werden.
2. Spiel soviel wie möglich Anfängerstücken vom Blatt. Wirklich leichtes Zeug, ggf auch erstmal nur einstimmig in beiden Schlüsseln spielen. Ein Stück solltest du dort nur solange spielen, bis du merkst, dass du es auswendig spielst. Lieber sehr oft wechseln.
3. Schreib einfache Noten in eine andere Tonart um oder z.B. mal von Dur in Moll. Dabei sagst du dir die Notennamen an und spürst beim Spielen den Unterschied im Klang.Nimm für den Anfang leichte Tonarten mit wenig Vorzeichen und steiger das langsam.
4. Geduld dabei nicht vergessen. Wenn du das täglich ein paar Minuten übst, wird es besser werden. Versprochen!
 

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