Wer waren die Komponisten des Notenbüchleins von Anna Magdalena Bach

Wieder eine typisches Beispiel, wie in völlige Unkenntnis historischer Tatsachen völlig fasche Dinge behauptet bzw. stark verzerrte Bilder gezeichnet werden -nämlich das Bild der von zehn schreienden Kindern umringten Hausfrau, die gerade mal noch Zeit hat, sich mit minderwertigen Menuetten zu beschäftigen.
Also: Anna Magdalena Bachs Aufgabe war es, den sehr großen Haushalt (ca 30 Personen, neben den Kindern auch Schüler, die oft wie damals üblich im Hause des Lehrers Logie hatten, andere Verwandte, Dienstboten etc.) und auch etliche musikalische bzw. kaufmännische Tätigkeiten wie den Instrumentenverleih etc. zu mangen - organisatorisch und auch finanziell.
Putzen, kochen, Wäsche waschen, die Öfen beheizen etc., für all das hatte sie Dienstboten, das musste sie nicht tun.
Ihre musikalische Bildung und ihr Verständnis für Musik war sehr hoch, schließlich war sie selbst professionelle Sängerin.
Sie hat sich fortwährend mit der Musik und den Aufführungen ihres Mannes beschäftigt, viele Werke seiner kopiert bzw. Stimmaterial hergestellt (hier eine Liste der erhaltenen Autographen https://mugi.hfmt-hamburg.de/receive/mugi_person_00000032). Sie war also an den Vorbereitungen der Kantatenaufführungen beteiligt und hat auch nach Bachs Tod bis zum Dienstantritt des Nachfolgers die Kantatenaufführungen organisiert.
Für so bedeutende Werksammlungen wie die Solosuiten für Cello ist ihre Abschrift die wesentliche, sehr zuverlässige Quelle.
D'accord. 👍
Aber dieser Satz hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht:
Ihre musikalische Bildung und ihr Verständnis für Musik war sehr hoch, schließlich war sie selbst professionelle Sängerin.
und ich fühle mich jetzt deswegen schlecht.
 
D'accord. 👍
Aber dieser Satz hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht:
"Ihre musikalische Bildung und ihr Verständnis für Musik war sehr hoch, schließlich war sie selbst professionelle Sängerin."
und ich fühle mich jetzt deswegen schlecht.
Ich weiß, ich weiß, mit Sängern und Sängerinnen und dem Verständnis für Musik (und hier besonders für Notenlängen, ganz zu schweigen vom Rhythmus) ist es zuweilen so eine Sache - aber nehmen wir einfach mal an, sie gehörte zu der Sorte von Sängerinnen mit musikalischem Verständnis, die gibt und gab es ja schließlich auch.
 
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OK, Diskussion beendet. Sie war Sängerin. Nuff said. Notenbüchlein hinreichend erklärt.
Ich weiß nicht, ob genug gesagt ist. Genug verstanden hast du aber anscheinend nicht. Wenn du wirklich Interesse daran hättest, wer sie war, was sie konnte, was sie geleistet hat, dann könntest du dich z. B. hier informieren:
Aber das würde ja vielleicht dein klischeehaftes Weltbild ein klein wenig ins Wanken bringen....
 
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Naja, die tiefsten Töne des Stückes, die dem Stück etwas "Bass" geben und für einen gewissen rhythmischen Eindruck sorgen, wenn Du verstehst, was ich meine. (Meine Beschreibung ist vielleicht nicht die beste, sorry.)

Baßtöne haben alle Stücke. In den Märschen und Polonaisen von Carl Ph. E. Bach hat der Baß ja auch eine wichtige rhythmische Funktion und eine deutliche Eigenständigkeit.
In der Musette dagegen gar nicht, das wird ja eigentlich nur der tiefe Dauerton des Dudelsacks imitiert (auf dem Cembalo klingt der Ton nicht lange, also repetiert man den Dauerton so gleichmäßig wie möglich).
 
Baßtöne haben alle Stücke. In den Märschen und Polonaisen von Carl Ph. E. Bach hat der Baß ja auch eine wichtige rhythmische Funktion und eine deutliche Eigenständigkeit.
In der Musette dagegen gar nicht, das wird ja eigentlich nur der tiefe Dauerton des Dudelsacks imitiert (auf dem Cembalo klingt der Ton nicht lange, also repetiert man den Dauerton so gleichmäßig wie möglich).
Dann scheinst du jedenfalls gut verstanden zu haben, was ich meine mit den "Bässen".

Du beziehst dich in Deinen Kommentaren auf die konkreten kompositorischen Mittel und analysierst sie. Das ist sicher auch ein guter Weg den vielleicht richtigen Komponisten zu erraten.
Aber wie findest Du das, was "zwischen den Tönen" rüberkommt? Ich meine, ich habe reichlich wenig Ahnung von dem kompositorischen "Krempel", und andere Leute noch weniger. Trotzdem erkennen viele mit ziemlicher Sicherheit einen Chopin, oft auch einen Mozart usw., weil es "danach klingt". Wonach bzw. nach wem klingt die Musette für dich, ganz ungeachtet der kompositorischen Mittel?
 
Wonach bzw. nach wem klingt die Musette für dich, ganz ungeachtet der kompositorischen Mittel?
Was glaubst du, woran es liegt, dass ein Stück nach einem bestimmten Komponisten oder Stil klingt, außer an den kompositorischen Mitteln?

Ohne kompositorische Mittel ist da ein leeres Blatt, das gar nicht, also nach niemandem oder jedem klingt.
 

Bist Du Asperger oder Autist, oder warum merkst Du nicht, dass meine Kommentare in diesem Thread klar erkennbar nicht ernsthaft-argumentativ sind, sondern lediglich ?
Wenn man sich anschaut, was du sonst so loslässt, gerade aber nicht nur in Bezug auf Frauen, wird deutlich, dass das nicht nur "freches Sprüchegeklopfe" ist, da steckt schon ein bestimmtes Denken, ein zum Teil im Grunde miefiges, wohl aus Frustration gespeistes Schubladendenken dahinter. Du siehst, auch ich beherrsche die Kunst der psychologischen Ferndiagnose, vielleicht sogar besser als du.
 
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Lasst uns doch bitte, wenn irgend möglich, beim eigentlichen Thema bleiben.

Ich finde manche "Sprüche" mancher Nutzer hier auch nicht besonders witzig (und ich bin nicht neurodivergent, sondern ziemlich neurotypisch) und wünsche mir regelmäßig, diejenigen würden das unterlassen. Aber bei manchen muss es wohl einfach raus.

Spannend finde ich ja immer, wenn Stücke (jahrelang) als "von Unbekannt" überliefert werden und irgendwann doch klar wird, von wem sie eigentlich sind. Ein schönes Beispiel ist die Fantasie BWV 1121 für Orgel. In verschiedenen (alten) Sammelbänden taucht die Fantasie noch mit dem Komponistennamen "Anonymus" auf - und wird von Max Seiffert als von einem "der ganz großen Meister" vermutet. Wie wir jetzt wissen, war er damit auf der richtigen Spur.
 
Spannend finde ich ja immer, wenn Stücke (jahrelang) als "von Unbekannt" überliefert werden und irgendwann doch klar wird, von wem sie eigentlich sind. Ein schönes Beispiel ist die Fantasie BWV 1121 für Orgel. In verschiedenen (alten) Sammelbänden taucht die Fantasie noch mit dem Komponistennamen "Anonymus" auf - und wird von Max Seiffert als von einem "der ganz großen Meister" vermutet. Wie wir jetzt wissen, war er damit auf der richtigen Spur.
Hermann Keller hat bereits 1940 in "Die Orgelwerke Bachs" Bach als Komponisten vorgeschlagen.
 
Wenn ich es aber recht verstehe, hat er das ausschließlich aufgrund einer stilistischen Nähe zu BWV 588 getan, oder irre ich da? Derlei Hinweise würden in der Philologie nie und nimmer als "Beweise" gelten, da Imitatio aus fremder Deder immer eine Möglichkeit ist. Inzwischen scheint man sich allerdings auf den paläographischen Befund zu stützen, was ein wesentlich härteres Argument liefert. Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege.
 
Wenn ich es aber recht verstehe, hat er das ausschließlich aufgrund einer stilistischen Nähe zu BWV 588 getan, oder irre ich da? Derlei Hinweise würden in der Philologie nie und nimmer als "Beweise" gelten, da Imitatio aus fremder Deder immer eine Möglichkeit ist. Inzwischen scheint man sich allerdings auf den paläographischen Befund zu stützen, was ein wesentlich härteres Argument liefert. Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege.
Richtig, Keller meint, dass beide Werke sich "innerlich nahe" stehen, was immer das auch sein mag. Das bringt ihn dazu, die Frage in den Raum zu stellen, ob die Fantasie von Bach sein könnte.
Solch eine Argumentation ist natürlich sehr schwach. Überhaupt ist es sehr schwer bis unmöglich, ein nicht sicher belegtes Werk einem Komponisten aus rein inneren Gründen zu- oder abzusprechen. Bei Gemälden z. B. ist das ja noch extremer.
Aber immerhin, Keller scheint hier das richtige Gespür gehabt zu haben
 
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