Hallo Mark,
Ich (schon wieder mit ich) laste niemand etwas an - wozu auch. Wer will kann sich auch Stäbchen statt Saiten einbauen - oder eine vierte Saite dazu, weil ich ja gezeigt habe, dass es viersaitige Instrumente gibt. :p
Vor etwa 20 Jahren habe ich jemand ein wunderschönes Schiedmayer Klavier von etwa 1860 verkauft. Dieser hatte es als Hochzeitsgeschenk jemanden gegeben. Diese Leute hatten dann nach ein paar Jahren einen Stimmer, der aus allen 3-chörigen Tönen eine Saite ausbaute, so dass dieses Klavier ein schlapper Zweichörer wurde und sehr dünn klang - die ganze Charakteristik war weg. Die Begründung für diesen Unfug war, dass man dieses alte Klavier sonst nicht stimmen könne.
Ein Forumsmitglied von hier hat ein schönes altes Klavier der Marke Knacke, bei dem von etwa sechs bis acht 3 chörigen Basssaiten die Mittlere entfernt wurde. Den Grund kenne ich nicht - jedenfalls klingen diese Töne wesentlich dünner, da die Umwicklungen des Kupfers bei diesen Tönen nun mal auf 3-chörigkeit ausgelegt ist.
Es erschließt sich mir niemals irgendein fachlicher Grund, irgend eine Saite auszubauen und diese Stelle ("weil - es - nicht - anders - geht!") leer zu lassen. So vertrackt kann die Situation gar nicht sein. Ich musste im Übergang schon alles mögliche "basteln" bis hin zu Umlenkstifte am Gussrahmen, damit die Saiten zueinander den richtigen Abstand kriegen und behalten können. Es ist eine Unart, und wirklich durch nichts zu begründen, ein Klavier derart zu behandeln dass es hinterher kastriert ist - ich weiß auch nicht wie ich es anders ausdrücken könnte. Keinesfalls erteile ich Rede- oder Denkverbot oder will irgendjemand herab setzen, maßregeln oder brandmarken. Das ist wirklich nicht meine Intention, wenn ich von groben Unfug in diesem Bezug rede. Ich will im Gegenteil beitragen, dass Klaviere gut funktionstüchtig bleiben und mehr nicht.
LG
Michael