Was sind das für Akkorde?

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Tastensucher

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Ich möchte gerne die Begleitung meines Keyboards nutzen, die Akkorde vorher eingeben und anschließend zu der Begleitung spielen. Im Großen und Ganzen klappt das auch, wenn nicht so seltsame Akkordbezeichnungen verwendet werden, wie z.B. bei "La Le Lu", aus der Schott Piano Lounge (Movie Classics), arrangiert von Carsten Gerlitz. Weder in meinem Keyboard, noch in der AMA Keyboard-Grifftabelle kann ich diese Akkorde finden. Wenn ich die Noten, so wie geschrieben eingebe, werden seltsame Akkordnamen angezeigt, die vielleicht als enharmonische Verwechslung zu deuten wären. Die dann gespielte Begleitung passt aber so gar nicht zu dem Stück.

Meine Frage bezieht sich auf die Akkorde Dm74, Bbj7, C9b und A9b7 und der offenbar unvollendete Csus

Kann mir dazu Jemand was sagen?

Besten Gruß,
Tastensucher

C 9b.JPG A 9_7b.JPG Bb j7.JPG Dm 7_4.JPG C sus.JPG
 
Manche Akkorde ergeben sich erst aus dem Kontext heraus und aus der Tonart. Da wird es jedes Keyboard schwierig haben, das zu erkennen.
 
Geht es um die Zahlen 4, j7, 7, 9 und 9b?

Das ist einfach. Sie bezeichnen die in einem Akkord verwendeten Zusatztöne.

4 = Quarte
j7 = große Septime, 7 = kleine Septime
9 = None, 9b = kleine None

Außerdem müsstest Du unterscheiden zwischen einem Melodieton und den Akkordtönen. Die Melodietöne gehören natürlich nicht in die Begleitautomatik.

CW
 
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Das dürfte schwierig sein. Die Automatik kennt meistens nur Dur, Moll und den Septakkord in Dur.
 
Das dürfte schwierig sein. Die Automatik kennt meistens nur Dur, Moll und den Septakkord in Dur.
Es gibt allerdings zwei Möglichkeiten, die Begleitautomatik einzusetzen. Die hier beschriebene Variante ist die "Einfingerautomatik", bei der nur der Grundton gegriffen und durch einen gleichzeitig dazu gegriffenen zweiten Ton wird aus dem dann erklingenden Durakkord entweder ein Mollakkord oder ein Septakkord. Die zweite Variante sind die "Fingered Chords", bei denen aber alle Akkordtöne ausgegriffen werden müssen. Es führt also kein Weg daran vorbei, den Aufbau der in den vom Fragesteller genannten Akkorde kennen und alle Akkordtöne spielen zu müssen. Die Begleitautomatik ordnet diesen Akkorden dann mehr oder minder gut passende Begleitmuster in der gewählten Stilistik, im vorgegebenen Tempo und in Soundkombinationen zu, die idealerweise zur Vorlage passen. Der linken Hand ist meist das Arrangement zugeordnet, während in der rechten Hand die Melodie und diverse Oberstimmen gespielt werden. Die ein- oder mehrtaktigen Begleitmuster sind durch Fill-ins anzureichern und es besteht auch die Möglichkeit, Anfang und Ende gesondert variieren zu lassen.

Während sich bei weniger versierten Spielern auf einfacheren Instrumenten die Arrangements schnell ziemlich einfach gestrickt und stereotyp anhören, gelangen versiertere Spieler auf leistungsfähigerem Instrumentarium zu abwechslungsreicheren Ergebnissen. Im Hinblick auf die überzeugendere Harmonik kann man von vornherein nur dazu raten, sich in die zweite Variante mit den ausgegriffenen Akkorden einzuarbeiten.

LG von Rheinkultur
 
Vielen Dank erstmal für die Antworten.
Das mit den Zahlen muss ich mir genauer zu Gemüte ziehen. Die Bezeichnung j7 findet man in der Grifftabelle nicht, ebensowenig die untereinander geschriebene 9 und 7.
Wenn ich Keyboard schreibe, ist das vielleicht etwas tiefgestapelt, es ist ein CVP 709, welches eigentlich keine Wünsche offen lässt. Das Instrument bietet den Vorteil, dass man in Einzelschritteingabe die Akkorde auf die Viertel-Note genau eingeben kann. Während des Spielens würde ich das nie schaffen, außerdem ist es ja meine Absicht, die Begleitung im Hintergrund laufen zu lassen und dazu den ausgeschriebenen Klavier-Part zu spielen. Mein Problem ist es, den genauen Akkord zu erkennen. Die Hoffnung, diese Akkorde in der AMA-Grifftabelle zu finden, hat sich nicht erfüllt. Im weltweiten www findet man nur Erklärungen für Drei- oder Vierklänge, aber damit erschöpft es sich dann langsam. Gibt es ein Werk (oder Computer-Programm), ähnlich wie die AMA-Grifftabelle, welche alle Akkorde einer Tonleiter aufzeigt? Das Stück ist in F-Dur geschrieben.

Frage noch an Rheinkultur zur Begleitautomatik.

Du schreibst „die Begleitautomatik ordnet diesen Akkorden dann mehr oder weniger gut passende Begleitmuster in der gewählten Stilistik, im vorgegebenen Tempo und in der Soundkombination zu“. Hat also der vorhergehende Akkord Einfluss auf den nachfolgenden? Oder sind jedem Akkord immer die gleichen Instrumente zugeordnet?

Gruß,
Tastensucher
 
Die Bezeichnung j7 findet man in der Grifftabelle nicht, ebensowenig die untereinander geschriebene 9 und 7.
Das liegt daran, dass die Schreibweise für die Akkorde nicht immer einheitlich verwendet wird. Beispiel: Der Akkord c-e-g-h wird oft als Cmaj7 bezeichnet, also: "C-Dur mit großer (major) Septime".
Cmaj7 wird manchmal verkürzt geschrieben als Cj7 (aus "Faulheit"* wird "maj" einfach zu "j" abgekürzt).

Statt der untereinander geschriebenen 9 und 7 wird manchmal (aus "Faulheit"*) einfach nur die "9" geschrieben. Mit "A9b" kann dann also der Akkord A-cis-e-g-b gemeint sein (wie in Deinem zweiten Notenbeispiel).

(*Faulheit" ist nicht negativ gemeint. Weniger Buchstaben/Zahlen bedeuten oft auch schnellere Lesbarkeit. Wichtig, wenn man "vom Blatt" die Akkordsymbole lesen will.)

Ich habe mal "Cmaj7 Cj7" in eine Google-Suche eingegeben und ein Treffer war das hier: http://www.hochweber.ch/theorie/akkordaufbau/akkordaufbau.htm
Vielleicht ganz informativ.
Statt Cj7 gibt es z. B. auch die Bezeichnung C7+. Das 7+ steht für die große Septime.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Dimo,

die Seite ist sehr interessant, vor allem, weil auch die Erweiterungen der Akkorde erklärt werden. Mit meinem KL bin ich die Akkorde durchgegeangen, er meinte aber auch, dass einige nicht korrekt gesetzt seien. Z.B. der Dm7/4, das wäre kein Moll, sondern ein Dur, der erst im 4. Viertel zum Moll wird (das 4. Bild bei "schlaf"). Übrigens ist La Le Lu gerade der Hit meiner Enkelkinder. Erstaunlich, wie sie schon den Text beherrschen und das mit 3 1/2 und zwei Jahren.

Gruß,
Tastensucher
 

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