Völlig irrelevant, aber wie macht Ihr das, mit der Nahrungsaufnahme während des Unterrichts?

Dizmac

Dizmac

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18. Aug. 2013
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Werte Kolleg'innen,

im Schnitt unterrichte ich in der Kernzeit von 14-20 Uhr, manchmal auch zusätzlich vormittags. Die Bude ist gerappelt voll, könnte man sagen.

Nun könnte ich in der Unterrichtszeit ja fasten. Der Hunger kommt jedoch meistens beim Unterrichten. Dann esse ich Müsli. Ich frage die Schüler natürlich immer, ob das ok ist und sie sagen: ja klar, iss ruhig. Andererseits, was sollen sie auch sonst sagen?

Mit dem Müsli komme ich dann eine ganze Weile hin, manchmal esse ich dann nochmal in der letzten Stunde, sonst wirds sehr spät mit der letzten Mahlzeit. Da habe ich dann meistens ein Süppchen. Brot ist nicht so gut, weil man da ewig kauen muss und nichts zum Schüler sagen kann.

Mich würde echt interessieren, wie Ihr das so macht. Verkneift Ihr Euch das Essen, haut Ihr vorher richtig krass rein, esst Ihr lieber groß abends nach der Arbeit, plant Ihr Euch Pausen zum essen ein, wo dann kein Unterricht läuft?

Weder Google noch die Suche hier brachte bei den Stichworten "Essen im Klavierunterricht" brauchbare Ergebnisse.

Ich danke Euch für Eure Einblicke!
 
Da gibt's verschiedene Möglichkeiten. Spontan fällt mir eine Infusion ein, die von 14-20 Uhr dahintröpfelt. Dann wäre jetzt saisonbedingt noch das Stopfgans-Prinzip eine Option. Also vorher reinstopfen und erst aufhören, wenn auch mit Gewalt nix mehr geht. In beiden Fällen kannst du dich dann nimma rühren. Wenn das für die Schüler OK ist, würde aber nichts dagegen sprechen ;)

Also Pausen hast du keine?
 
Also falls das ernst gemeint ist, kannst du mal am Anfang der Stunde kurz in was Nahrhaftes reinbeißen, Nüsse, Vollkornbrot etc.
Essen während des Unterrichts (v.a. regelmäßig) ist ein absolutes No Go.
 
Ich unterrichte normalerweise IKT (IT & Telekommunikationstechnik) von ~11:00 - 18:30 und meine schüler dürfen bei mir (wegen der coronasituation & umbaumassnahmen in haus) sogar im unterrichtsraum essen. Sie wissen auch dass ich da eine grosse ausnahme bin (normalerweise ist essen und offene getränke im IT-raum verboten) und sie werden von mir auch eingeschult wie man brösel aus der tastatur klopft und speisereste von den geräten entfernt. Damit ist es bei uns keine frage das auch der "Lehrer" während des unterrichts (eine kleinigkeit) essen darf. Üblicherweise esse ich am nachmittag ein mohnweckerl (brötchen) damit mein magen nicht knurrt.

Wir haben aber auch eine lehrlingsausbildung für köche & konditoren im haus wo ich bei bedarf zu mittag ins firmeneigene restaurant essen gehen kann (alles frisch und supergünstig).
Mein aktueller tagesablauf:
9:00 - 10:00 frühstück: viel tee, kaffe & normalerweise 1 joghurt
14:00 - 16:00 1 mohnweckerl
am abend wird frisch gekocht - abendessen ~20:00 - 23:00 um einen nächtlichen fressanfall zu vermeiden
Da ich weiter abnehmen möchte (in den letzten 4 jahren ~40kg abgenommen) muss ich mich natürlich auch ein wenig mit den mengen zurückhalten. Wenn ich in der firma zu mittag speise esse ich dafür häufig am abend nichts mehr. Wenn sich der körper an die zeiten und mengen gewöhnt hat ist das alles ganz einfach.

Herzliche grüsse vom
Sputnik
 
Dann wäre jetzt saisonbedingt noch das Stopfgans-Prinzip eine Option. Also vorher reinstopfen und erst aufhören, wenn auch mit Gewalt nix mehr geht.
Sankt Martin ist vorbei. Aber was man nicht isst, kann man auch trinken. Also habe ich aus einer Sammlung von Trinksprüchen für vierstimmigen Männerchor den folgenden ausgewählt:
1605446079709.pngIn diesem Sinne PROST!!!
Aber mal im Ernst: Eine vollwertige warme Mahlzeit vor der Unterrichtsphase wird doch organisatorisch machbar sein? Also zwischen 12.00 und 13.30 Uhr Essensaufnahme sollte eine Basis für die Nachmittagsstunden sein. Spätestens seit Corona sind Pausen im Unterrichtsraum sogar vorgeschrieben, da ist auch zwischendurch eine Tasse Kaffee und ein Gebäckstück drin, um den Blutzuckerspiegel im Lot zu halten. Oder ein Müsliriegel oder etwas Obst. Im Unterricht selbst sind solche Unterbrechungen wie Nahrungsaufnahme oder private Telefonate nicht in Ordnung - mit voller Bezahlung sollte ungeteilte Aufmerksamkeit der Lehrkraft obligatorisch sein. Hinsichtlich der Umgangsformen ist ein gewisser Vorbildcharakter nie verkehrt.

Aus dem Probenbetrieb im Musiktheater kenne ich Abweichungen. Du kommst als Korrepetitor von einer anderen Produktion her, beginnst mit dem Spielen und wirst in der offiziellen Probenpause von Solisten gebeten, mal schnell die eine Ensemblestelle aus dem Finale des 2. Aktes nochmal anzuspielen. Dann machst Du Deine Kaffeepause eben, wenn der Regisseur Dialoge oder Auf- und Abgänge "trocken" probiert. Alles eine Frage vernünftiger Organisation. Bei der Lehrkraft ist das notwendige Selbstorganisation.

LG von Rheinkultur
 
14-20 Uhr sind 6 Stunden. Nicht übermäßig viel also.

Man sollte den Unterricht so organisieren, dass da irgendwo mal eine 15-Minuten-Pause drin ist, in der man sich dann ggf. einen Snack reinpfeifen kann.

Im Unterricht essen geht GAR NICHT!!

Außerdem: Wenn es Dir schwerfällt, 6 Stunden ohne Essen auszukommen und Du schlechte Laune, Hunger etc. bekommst, solltest Du Dein Essverhalten umstellen. Früher hatte ich diese Probleme auch. Seit ein paar Jahren intervallfaste ich, das heißt, 14-16 Stunden nichts essen, und in einem Zeitraum von 8-10 Stunden kann gegessen werden. Bei mir bedeutet das, ich frühstücke nicht mehr. Vorm Unterrichten esse ich eine ordentliche Portion zu Mittag, und das reicht dann locker bis abends. Zwischendurch keinerlei Snacks (das ist wichtig). Seit ich das so handhabe, kann ich bei bester Laune viele Stunden nichts essen; ich habe sogar schon ganze Bergwanderungen auf nüchternen Magen durchgeführt und mich 1a gefühlt. Hat zusätzlich noch diverse gesundheitliche Vorteile.
 
Aber was man nicht isst, kann man auch trinken.
Und das sogar mal ernst gemeint:
Wenn die kurzen Lüftungspausen (in denen ja auch noch die Klaviatur abgewischt wird) nicht ausreichen, um etwas zu essen, kann man schnell mal ein Almased-Getränk zubereiten und zu sich nehmen. Das ist zwar auch keine optimale Ernährungsweise, aber immerhin gesünder, als irgendwas schlecht gekaut herunterzuwürgen.
 
Vielen Dank für Eure Impulse! Das hat mir weitergeholfen!

Euch einen schönen Sonntag!
 

Viel Knoblauch ist dabei sehr wichtig!

Auch resultierende Rülpse (gerne mit Handstoß gegen die Brust oder Runterzieh-Geste) sind eine gute Sache - sie tragen zur Erheiterung des Schülers und zu einer lockeren, menschlichen Unterrichtsatmosphäre bei.
Ich kriege davon immer Blähungen. Von einem meiner Chorsänger habe ich mir das folgende Ritual abgeschaut, sobald sich Druck aufbaut: Rechte Hand zur Faust ballen, kleinen Finger abspreizen und mit der Aufforderung "Bitte einmal ziehen" dem Gesprächspartner entgegenstrecken. Sobald er zugreift, einen fahren lassen - so laut und so lang wie es geht. Kommt eine ablehnende oder kritische Äußerung, sagt man: "Totale Körperbeherrschung! Jeder andere hätte in die Hose gesch*****!" - alternativ dieses schöne Lied von den Söhnen Mülheims hier singen:



Geht auch mit Rülpsern, dann sagt man: "Totale Körperbeherrschung! Jeder andere hätte gek****!"

LG von Rheinkultur
 
das folgende Ritual abgeschaut, sobald sich Druck aufbaut: Rechte Hand zur Faust ballen, kleinen Finger abspreizen und mit der Aufforderung "Bitte einmal ziehen" dem Gesprächspartner entgegenstrecken. Sobald er zugreift, einen fahren lassen - so laut und so lang wie es geht.
papperlapapp
Profis handhaben das nach literarischem Vorbild:
" Als ich dergestalt mit einem Teller in der Hand vor der Tafel aufwartete und in meinem Gemüt von allerhand Tauben und werklichen Gedanken geplagt ward, ließ mich mein Bauch auch nicht zufrieden, er kurrete und murrete ohn Unterlaß und gab dadurch zu verstehen, daß Bursch in ihm vorhanden wären, die in freien Luft begehrten; ich gedacht, mir von dem ungeheuren Gerümpel abzuhelfen, den Paß zu öffnen und mich dabei meiner Kunst zu bedienen, die mich erst die vorig Nacht mein Kamerad gelernet hatte. Solchem Unterricht zufolg hub ich das linke Bein samt dem Schenkel in alle Höhe auf, druckte von allen Kräften, was ich konnte, und wollte meinen Spruch »Je pète« zugleich dreimal heimlich sagen. Als aber der ungeheure Gespann, der zum Hindern hinauswischte, wider mein Verhoffen so greulich tönete, wußte ich vor Schröcken nicht mehr, was ich täte: mir ward einsmals so bang, als wann ich auf der Leiter am Galgen gestanden wäre und mir der Henker bereits den Strick hätte anlegen wollen, und in solcher gählingen Angst so verwirret, daß ich auch meinen eigenen Gliedern nicht mehr befehlen konnte, maßen mein Maul in diesem urplötzlichen Lärmen auch rebellisch wurde und dem Hindern nichts bevorgeben noch gestatten wollte, daß er allein das Wort haben, es aber, das zum Reden und Schreien erschaffen, seine Reden heimlich brummlen sollte. Derowegen ließ solches dasjenige, so ich heimlich zu reden im Sinn hatte, dem Hindern zu Trutz überlaut hören, und zwar so schröcklich, als wann man mir die Kehle hätte abstechen wollen. Je greulicher der Unterwind knallete, je grausamer das »Je pète« oben herausfuhr, gleichsam als ob meines Magens Ein- und Ausgang einen Wettstreit miteinander gehalten hätten, welcher unter ihnen beiden die schröcklichste Stimme von sich zu donnern vermöchte. Hierdurch bekam ich wohl Linderung in meinem Eingeweid, dargegen aber einen ungnädigen Herrn an meinem Gouverneur. Seine Gäste wurden über diesem unversehenen Hall, Trompetenschall und hintern Kartaunenknall fast wieder alle nüchtern; ich aber, weil ich mit aller meiner angewandten Mühe und Arbeit keinen Wind bannen können, in eine Futterwanne gespannet und also zerkarbäitscht, daß ich noch bis auf diese Stunde daran gedenke. Solches waren die erste Bastonaden, die ich kriegte, seit ich das erstemal Luft geschöpft, weil ich denselben so abscheulich verderbt hatte, in welchem wir doch gemeinschaftlicherweise leben müssen. Da brachte man Rauchtäfelein und Kerzen, und die Gäste suchten ihre Bisemknöpfe und Balsambüchslein, auch sogar ihren Schnupftabak hervor, aber die beste Aromata wollten schier nichts erklecken. Also hatte ich von diesem Actu, den ich besser als der beste Komödiant in der Welt spielte, Friede in meinem Bauch, hingegen Schläg auf den Buckel, die Gäste aber ihre Nasen voller Gestank und die Aufwarter ihre Mühe, wieder einen guten Geruch ins Zimmer zu machen. "
:-D :-D :-D :-D :-D:trink191:
 
Will da wieder einer testen, ob ich den abenteuerlichen Simplicissimus gelesen habe? Man könnte meinen, Herr von Grimmelshausen hätte wieder heftiges Bauchgrimmen gehabt...!
 
Rund vier Stunden von der Nahrungsaufnahme (Beitrag 1) bis zur Ausscheidung (Beitrag 14). Die Verdauung geht in diesem Forum schneller vonstatten als es der menschliche Magen-Darm-Trakt vermag.
 
Mein KL lässt mich am Anfang der Stunde immer für ca. 5min aufwärmen, mich an das Instrument gewöhnen etc. Da geht er auch aus dem Raum. In dieser Zeit kann man ja was trinken oder einen kleinen Snack essen. Das dürfte gerade bei älteren bis erwachsenen Schülern gut machbar sein.

Aber unterrichtest du wirklich ganz ohne Pause durch? Ist das nicht extrem stressig?

lg marcus
 

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