Ohne das was ich da oben mal zur Diskussion gestellt hab, geht es bei keinem.
Ich meine inzwischen, ohne Automatisieren geht es wohl nicht.
Valentina Lisitsa (V.L.) ist wohl auf halber Wegstrecke zum brillianten Automaten.
Man bewundert diese Leute immer, die Professionellen, eigentlich sollte man bewundern, wieviel Arbeit und Energie in solchen Fertigkeiten enthalten sind.
Zu bewundern sind diejenigen, die ihre eigene Musik noch hören. Ob das bei V.L. der Fall ist weiß ich nicht; man kann nur vermuten, ein persönliches Interview und Aussagen würde wohl helfen.
Man kann immer den Neid anführen, der aufkommt, wenn man so jemanden spielen sieht oder hört und der oft zu irgendwelcher abwertender Kritik führt.
Die Einspielung von La Campanella geht in die richtige Interpretationsrichtung, meinetwegen ist sie "die richtige Interpretation", wie sie von Lizst wohl gewünscht wird. Etwas extrovertiert, sehr zügiges Tempo, frei in der Formgebung, nicht sehr akademisch genau, dafür mit ein Paar Fehlern.
Frei in der Formgebung: für mich ein Spiel, bei dem der Spieler die Phrasierung, Tempo, Verzögerungen und Akzente zwar einhält, aber nach eigenem Ermessen gestaltet ohne übertrieben zu spielen.