Unterricht in Schulen (Jeki etc.)

Ich lach mich Tod, in welcher Welt lebt Ihr, als wenn sich Eltern die gerade so über die Runden kommen ein Musikschule leisten können.
Was ist das denn, es geht um jeki, Umsonst vom Staat bezahlt!!! Auch die Instrumente werden umsonst ausgeliehen und dürfen mit nach Hause genommen werden.

Und zur Meinung, Eltern die über die Runden kommen, können immer Schwerpunkte setzen, staatliche Musikschulen bieten zudem Sozialtarife. Der Punkt ist, dass Kinder gar nicht erst in Kontakt mit Instrumenten kommen. Und ein 2. dass auch eine gewisse Elternschaft lernen muss, sein KInd zu motivieren und zu Übungen zuhause anzuhalten, dass gilt sowohl für Hausaufgaben als auch für das Erlernen eines Instrumentes. Das kostet gar nichts, nur Mühe, genauso wie Essen kochen......
 
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Meine Ansprüche an Erzieher sind vor allem die, dass sie in für Kinder angenehmen Lagen singen können und ein einigermaßen stabiles Rhythmusgefühl haben. Wenn dann noch ein paar Erzieher Gitarre o.ä. spielen können, bin ich schon zufrieden.
Sollten die Erzieher das nicht leisten können oder wollen, wäre schon das stundenweise Hinzuziehen externer Fachkräfte ein guter Einstieg. Ich weiß von hauptamtlich tätigen Kirchenmusikern, die in gemeindenahen Bildungseinrichtungen entsprechende Aufgaben wahrnehmen. Diese Kollegen besitzen auch einschlägige Erfahrungen in der Kinderchor- oder Singgruppenleitung und deren Dienste sind nicht unbezahlbar.

LG von Rheinkultur
 
Es gibt ja auch schon länger Bläser- und Streicherklassen. Da zahlt man auch in den ersten zwei Jahren nur eine kleine Instrumentleihgebühr, der Unterricht ist, verstärkt durch Fachkräfte der Musikschule, kostenlos. Durch die Auftritte sammelt man Geld in die dafür bestimmten Kassen und die später daraus resultierenden Vorzeigeensembles sorgen im Idealfall für ihre Nachfolger.
Aber auch hier hängt der Erfolg einfach sehr von der Zusammenarbeit mit den Eltern ab. Einfach nur anmelden reicht nicht aus. Wird aber leider oft genug gemacht. Ich hab es über 5 Jahre an einer Schule direkt mitbekommen und an zwei anderen indirekt, und leider ging es an allen dreien nach den ersten zwei Jahrgängen steil bergab...um jetzt wieder Luft zu holen. Und keiner kann das erklären...
 
Na ja, wenn ich mir die Breite des Regals im örtlichen Buchhandel ansehe das den Titel Musik trägt und das mit dem für Reisen, Sport, Garten usw. vergleiche, dann zeigt mir das, dass es für Musik anscheinend keinen so großen Markt gibt. War das früher anders?
 
https://www.bmbf.de/pub/Instrumentalunterricht_in_der_Grundschule.pdf

Vergleich verschiedener Projekte (es gibt offenbar viele verschiedene Ansätze). Nicht uninteressant. Auch Jeki wird "evaluiert".


Es wird ja gerne als Begründung für diese Gruppenunterrichte genannt, dass unterprivilegierte Kinder die Möglichkeit bekommen, auch mit der Welt der Musik in Berührung zu kommen; dass mehr Kinder merken, wie toll es ist, ein Instrument zu spielen, und dadurch "Kunden" für Musikschulen gewonnen werden; dass Sozialkompetenzen erhöht werden (u.a. auch für "schwierige" Kinder); dass Musikpräferenzen verändert und diversifiziert werden etc.

Kannste zwar selbst nachlesen, aber das Fazit scheint zu sein: Dufte Sache, solange es kostenlos ist, die Musiklehrkräfte gut in die schulischen Abläufe integriert sind und die Eltern dahinterstehen. Die Abbrecher nach dem 1. Jahr waren Kinder aus Familien, die sozioökonomisch besser dastehen. Die haben offenbar das Jeki abgebrochen, um ihre Kinder direkt in der Musikschule anzumelden.

Was nicht in die Bewertung einfließt, ist der "musikalische" Erfolg, aber für das Klassenklima und die persönliche Entwicklung der Kinder gibt´s offenbar nachweisliche Positiveffekte.
 
Na ja, wenn ich mir die Breite des Regals im örtlichen Buchhandel ansehe das den Titel Musik trägt und das mit dem für Reisen, Sport, Garten usw. vergleiche, dann zeigt mir das, dass es für Musik anscheinend keinen so großen Markt gibt. War das früher anders?

Das dürfte wohl daran liegen, dass die meisten Menschen Musik hören oder spielen, aber nicht lesen. :015:
 
Na ja, wenn ich mir die Breite des Regals im örtlichen Buchhandel ansehe das den Titel Musik trägt und das mit dem für Reisen, Sport, Garten usw. vergleiche, dann zeigt mir das, dass es für Musik anscheinend keinen so großen Markt gibt.
Heutzutage haben (gute) Schulen Schulgärten und Schulbiotope, welche von den Schulklassen (als AG?) gepflegt werden: die Kinder und Jugendlichen kommen aktiv erlebend mit der Natur in Berührung, lernen Verantwortung zu übernehmen. Insofern ist das breitere Bioregal im Buchladen gerechtfertigt.

...man sollte die lieben Kleinen nicht mit bourgeoiser "Kultur" (Oper, Konzert, Mozart, Bach, Instrument lernen) behelligen, da vertun die wertvolle Zeit: statt Jeki sollte man das Gegenteil tun, nämlich "Musik" aus der Liste der Schulfächer ersatzlos streichen.

Mag sein, dass vor langer Zeit (Im 18., 19. Jh.) Musik mal ein soziokultureller Wert war, aber heute ist das ganz anders, d.h. heute zählen ganz andere Sachen. Weg mit dem alten Krempel, Platz für neues, aktuelles, zeitgemäßes.

;-)
 

Ja, die Alternativen sind wirkmächtiger und ressourcenschonender (vulgo: billiger/weniger aufwändig). ;-)



Auch wenn solche Projekte nicht serienweise Top-Performer am Instrument hervorbringen, womöglich keinen einzigen, scheinen solche Projekte nachweislich den ubiquitären Hang zur Banalität und Verrohung mit einer gewissen Signifikanz zu verlangsamen.

Nota bene, unabhängig von der Kulturaffinität bzw. Migrationshintergründigkeit des Elternhauses! Die Eltern müssen nur spürbar dahinterstehen, die Musiklehrer müssen sich in ihrer Rolle wohlfühlen (motiviert und motivierend sein) und kosten sollte es möglichst lange möglichst nichts.

Ich glaube herausgelesen zu haben, dass die Kinder sowohl als Individuen und als auch als Gruppe in mehrfacher Hinsicht davon profitieren. Mithin scheint Jeki mal ausnahmsweise sinnvoll investiertes Geld zu sein. :-)
 
Na ja, wenn ich mir die Breite des Regals im örtlichen Buchhandel ansehe das den Titel Musik trägt und das mit dem für Reisen, Sport, Garten usw. vergleiche, dann zeigt mir das, dass es für Musik anscheinend keinen so großen Markt gibt. War das früher anders?

Die Frage würde ich umformulieren: "Warum nicht?" ( bzw.: warum gibts im örtlichen Buchhandel keinen "so großen Markt für Musik" :

Ich mein, ich hab ja keine große Ahnung von Büchern und so, für mich sind sie nur Gegenstände, aber:

Vielleicht liegts daran, dass diese "Musik" - Sachen in Spezialabteilungen vorzufinden sind?

Ferner: Die Zielgruppen sind vielschichtig, im Bereich Musik vielleicht sogar deutlich vielschichtig. ABER: Wer ernsthaft mit dem (un ? ) - konventionellen Gedanken spielt, sich Musikbücher, Noten, usw. zu besorgen, um dann in die Materie einzusteigen, ODER ABER, Personen, die eine gewisse Affinität zu diesem Thema haben, die würden sich auch aus eigenem Antrieb informieren, wo es diese seltenen Exemplare ( Noten, Biographien, Lehrbücher, Comics, Medienpakete, DVDs, CDs, Mikrofilme usw. ) zur Erweiterung oder Grundlagenbildung des Wissens um das besagte obskure Themenfeld gibt.

Diverse Büchereien oder Bücherhallen haben solche Spezialabteilungen, Online-Notenhändler geben sich die Klinken in die Hand, IMSLP lauert schon auf den nächsten Download, und...

...naja... : Händler, die vielleicht eigentlich nur auf Utta Danella, Nora Roberts, R. Pilcher, Konsalik usw. spezialisiert sind, würden da natürlich nicht so viel vorrätig haben:

Dies führt m.E: zu einer "Fehl"- bzw. vielleicht besser: "Nicht allgemein zutreffenden" Einschätzung?!

Denkt, mit vielen Grüßen,

Olli, Musikbücher-Skeptiker. :super::denken::-)
 

Heutzutage haben (gute) Schulen Schulgärten und Schulbiotope, welche von den Schulklassen (als AG?) gepflegt werden: die Kinder und Jugendlichen kommen aktiv erlebend mit der Natur in Berührung, lernen Verantwortung zu übernehmen. Insofern ist das breitere Bioregal im Buchladen gerechtfertigt.

...man sollte die lieben Kleinen nicht mit bourgeoiser "Kultur" (Oper, Konzert, Mozart, Bach, Instrument lernen) behelligen, da vertun die wertvolle Zeit: statt Jeki sollte man das Gegenteil tun, nämlich "Musik" aus der Liste der Schulfächer ersatzlos streichen.

Mag sein, dass vor langer Zeit (Im 18., 19. Jh.) Musik mal ein soziokultureller Wert war, aber heute ist das ganz anders, d.h. heute zählen ganz andere Sachen. Weg mit dem alten Krempel, Platz für neues, aktuelles, zeitgemäßes.

;-)

naa, Rolf, mal doch nicht so schwärzliche Gegenwartsbilder :-D - oh, hab ich da einen Hauch SARKAS- ähh ich meine: IRONIE verpasst? ;-)

LG, O.!

PS.: Wie eine Steinfliegenlave unter oder über oder ein Sprock über oder unter einem Stein klebt, ist doch eigtl. nicht minder interssant, als wie wenn man Oktaven oder andere Intervalle einhändig spielt ?

Beides kann nützen: Zum Notbehelf für Nahrung, statt für Forellen und Groppen für den Mensch, oder aber um Widerstände zu durchbrechen!! Vive la Kunst!! ;-);-)

HG, Olli !
 

Jein. Buchhändler orientieren ihre Verkaufsbestände überlebenslogischerweise daran, was nachgefragt wird. Für speziell Interessierte lohnt es sich nicht, die Objekte ihrer Spezialbegierde DORT zu suchen.

Besser sortiert war die hiesige "Akademische Buchhandlung" (gibts schon ewig nicht mehr) bzw. die Filiale der hiesigen Traditionsbuchhandlung Nr. 1 am Universitätscampus, die (zumindest zu meiner Zeit) das gängige Propädeutik-Zeugs aller von mir gesuchten Fachrichtungen realiter im Laden hatte.

Das war damals schon fast so was wie eine verstörende kognitive Dissonanz: :018: Ein Buchladen, der tatsächlich das vorrätig hat, was ich suche? Verrückt... Was stimmt nicht mit mir?:021:


Ausländische Titel: WOCHENLANGE Wartezeiten. Katastrophe. Bis man die verfügbaren Titel überhaupt erst mal gefunden hatte in den dicken Wälzern, die es auch nur in der Uni-Bibliothek gab. Bin schon als Schülerin lieber schnell direkt nach Frankreich rüber. FNAC/Les Halles war schon damals besser sortiert als alles, was mir in Deutschland je begegnet war. Weitaus günstiger übrigens auch, 1. weil Bücher in Deutschland grundsätzlich sehr teuer waren, 2. weil der Franc gegenüber der D-Mark sich diminuendo oder sogar morendo verhielt. :007:

Das Internet ist ein Segen. :027:
 
In unsere kleinen Grundschule, in unserem kleine Ort wird in der 3. Klasse von der Kreismusikschule die "Bläserklasse" angeboten. Angeboten ist nicht der richtige Ausdruck, da die Teilnahme verpflichtend ist und den Musikunterricht ersetzt. Es werden Gruppen von ca 6 Schülern unterrichtet. Querflöte, Trompete, Saxophon, Klarinette, Horn, Euphonium und es gibt eine Trommelgruppe. Zu Beginn des Schuljahres dürfen die Kinder alle Instrumente ausprobieren und Wünsche äußern. Die Instrumente werden kostenlos gestellt. Zum Ende des Schuljahres werden alle Kinder, nach einem Abschusskonzert, eingeladen, sich eine Probe beim Musikverein im Ort anzusehen. Monatsbeitrag 5€ sind zum Teil vorhanden. Jedes Jahr machen 2-3 Kinder auf diese Weise weiter. Natürlich will ich nicht behaupten, dass dieser Gruppenunterricht qualitativ sehr hochwertig ist, aber es wird ein Grundstein gelegt.
Mein Klavierlehrer leitet in dieser Schule die Klarinettengruppe. Er kommt direkt von dort zu mir und muss manchmal mit Kaffee und Keksen erst wieder aufgebaut werden. Das ist sicher hart verdientes Geld. ABER, ich war vor einigen Wochen Zuhörer der Schulband eines nahegelegenen Gymnasiums und links vorne saßen 5!!! Klarinettenspieler, alle aus unserem Ort, alle hatten in dieser Bläserklasse angefangen. Ich hab ihm davon ein Handyfoto gezeigt und ich hatte den Eindruck er hatte etwas Pipi in den Augen. Er kam dann auch zu dem Schluss, dass es nicht so schlecht gewesen sein kann, wenn so viele weitermachen.
 

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