Unsere Hausorgel oder das etwas andere Musikinstrument

Alta - wir wußten selbstverständlich vorher, daß wir mit dieser Walker Orgel ein "Massenprodukt" gewählt haben. Die Konstruktion ist ausgereift - sonst hätte man ja nicht so viele davon hergestellt. Wir hatten auch andere Orgeln im Visir. Da gab es auch recht gute - oft Einzelstücke, aber wesentlich teurer.

Schön dass Du zufrieden bist. Ich äusser mich da jetzt mal nicht mehr weiter zur diesem Orgeltypus und wie es zu einer so hohen Stückzahl kam. Dazu habe ich einfach viel zu viel Insiderwissen.
Als Hausorgel ist sie sicher toll, das bezweifel ich überhaupt nicht.
LG Atra
 
Ich äusser mich da jetzt mal nicht mehr weiter zur diesem Orgeltypus und wie es zu einer so hohen Stückzahl kam. Dazu habe ich einfach viel zu viel Insiderwissen.
Als Hausorgel ist sie sicher toll, das bezweifel ich überhaupt nicht.

Also, dass von einem Orgeltypus viele Orgeln verkauft werden, ist kein Manko. Habe einen S&S-Flügel zu Hause zu stehen - ist auch ein Massenprodukt, wenn mal nur mal von der Stückzahl ausgeht.

Was ich gesehen habe, und was ich gehört habe und gelesen von der Disposition, finde ich die Orgel wunderschön, und für viele - einschliesslich mich - wird es ein Traum bleiben, so etwas als Übeorgel zu Hause zu haben, wo man im Warmen, ohne auf Dauer Rheuma zu kriegen, ungestört üben und komponieren kann.

Auch was du geschrieben hattest, dass es in der Natur der Sache liegen würde, dass kleinere mechanische Orgeln eine präzise Spieltraktur haben, kann ich so nicht bestätigen. Dazu habe ich an zu vielen kleinen "Krücken" gespielt, denen es offenbar an der fürsorglichen Hand eines Orgel- bzw. Klavierbauers mangelt, und an denen der Zahn der Zeit sehr genagt hat.

Welchen Orgeltypus empfiehlst du, und warum, für den Heimgebrauch, mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis, um mal dein "viel zu vieles Insiderwissen" anzapfen zu wollen?
 
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A
Welchen Orgeltypus empfiehlst du, und warum, für den Heimgebrauch, mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis, um mal dein "viel zu vieles Insiderwissen" anzapfen zu wollen?
Mein Insiderwissen bezieht sich auf die Fa. Walcker und die Art wie da Orgelbau betrieben wurde.

Ich für zuhause würde immer eine elektische (digitale) Sakralorgel wählen. Die kann ich leise stellen, mit Kopfhörer spielen und ich habe klanglich viel mehr Möglichkeiten.
Ich habe nicht das Bedürfnis, zuhause eine richtige Pfeifenorgel stehen zu haben.
Denn ich benutze das Instrument zum täglichen üben, es ist für mich kein Renomee sowas zu besitzen, für mich muss es vor allem zweckmäßig sein. In einem Reihenhaus fänden sowas die Nachbarn auch bestimmt nciht sehr lustig :floet:

Ich selbst habe leider nur eine anaolge Sakralorgel (2-manualig) von Johannus, die ich mal günstig vor 10 Jahren gebraucht erstanden habe. Aber zum Üben reicht es allemal.

LG Atra
 
Hallo Atra,

Ich kann Deine Abneigung für die Serienschrankorgel von Walker verstehen, es ist ja auch ein Unfug, solch eine Orgel in klimatischen Problemzonen aufzustellen, und davon auszugehen, daß sie das viele Jahrzehnte gut übersteht - dafür war sie nicht konzipiert.

Leider konnten wir uns nicht anfreunden mit elektronischen oder digitalen Sakral-Orgeln. Nicht, dass wir grundsätzlich abgeneigt gewesen wären, ganz und gar nicht, aber der Klang hat uns einfach nicht überzeugt - von keiner und kein einziges Register - ob mit oder ohne Kopfhörer! Und wir haben alle auf dem Markt befindlichen Modelle anprobiert;) . Christine soll Freude beim üben haben und nicht auf "muss jetzt" spielen. Sie betreibt es als Hobby und das soll ja Spass machen, das war die Ausgangslage.

Wir hatten hier in Dornbirn die Kirchenmesse und da kamen die namhaftesten Firmen mit ihren Spitzenmodellen - wir mussten gar nicht weit reisen für den direkten Vergleich. Eine wie die andere versagte beim Hörgenuss. Ich könnte sie mir aber in einem kleinen Gemeindehaus gut vorstellen. Die Zuhörer merken fast nichts, außerdem haben sie schöne Pfeifenimitate im Prospekt. Sogar in großen Kirchen, mit entsprechender Lautsprecheranlage werden die Gläubigen getäuscht. Das hat mir ein Organist erzählt. Die Orgel wurde monatelang generalsaniiert und der Betrieb lief weiter. Keinem Kirchgänger ist das aufgefallen, zumindest hat niemand ein Wort erwähnt ihm gegenüber.

Soviel zum Niedergang der Pfeifen-Orgeln.
Jede Firma, doch da war weit und breit keine andere mit größerem Engagement, hätte das gleiche Schicksal ereilt wie Walker, bei dem Versuch etwas gegen den Trend zu elektr. Sakral-Orgeln zu halten. Möglicherweise haben sie das zu spät erkannt und weiter auf das falsche Pferd gesetzt. Das ist meine Sicht der Dinge...

Was blieb uns also über? Übe-Orgeln mit einem Register - neu, 20-25.000,-?
Eine Truhenorgel für 15-20.000,-? - ganz gut für ein Standesamt oder eine Aufbahrungshalle - aber nichts für uns. Die meisten Sakral-Orgeln kosten auch nicht weniger. Natürlich, hätte ich 100.000,- in die Hände nehmen können, dann hätte ich einen Orgelbauer beauftragt mir etwas ähnliches wie die Walker zu bauen.

LG
Michael
 
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Ein Update: Unsere Hausorgel wird gerne benutzt und klingt nach wie vor sehr schön. Sie verstimmt sich kaum und brauchte zwischenzeitlich ein paar Tropfen Öl für den Motor.
Nun kann sie aber nicht als vollwertiger Ersatz für die vielen Möglichkeiten der Kirchenorgel dienen und so haben wir ein neues Projekt in Angriff genommen. :p

Zusätzlich wird "Hauptwerk" angeschafft. Auszug der Beschreibung von Sakralorgelwelt: "Die Software gibt dabei nicht nur einfach die aufgenommenen Samples wieder, sondern bildet das komplexe akustische Verhalten von Pfeifenorgeln in verschiedensten Parametern nach (z. B. die unterschiedliche Windversorgung). Dabei ist man nicht auf eine einzige "virtuelle Orgel" beschränkt: Es kann bereits eine große Anzahl an Samplesets erworben werden, darunter von berühmten historischen Orgeln, so z. B. von Schnitger, Silbermann oder Cavaillé-Coll. Das klangliche Ergebnis ist dabei absolut überwältigend!"

Natürlich hätte ich nun die vorhandene Walker Orgel digitalisieren können, ähnlich einer nachrüstbaren Stummschaltung fürs Klavier. Einzig die Beschränkung auf 2 Manuale lies uns von dieser Idee wieder abkommen und nun baue ich einen zusätzlichen Spieltisch mit 3 Manualen.

Ein nettes Forumsmitglied und Orgelbauer hat mir einen abgebrochenen Spieltisch, der unseren Vorgaben entspricht überlassen, welchen ich nun begonnen habe zu überarbeiten. Die 3x33 Untertasten des Spieltischs hatte ich bereits ohne Tastenbelag bekommen, da dieser vollkommen zerstört und deshalb für eine weitere Bearbeitung bereits abgelöst wurde.

Als erstes mussten die Tastenfronten gemacht werden. Hier das Ergebnis am ersten Manual:

Belag.jpg


Weitere Bilder des "Werdegangs" folgen...

LG
Michael
 
Bin gespannt, wie es mit deinem Hauptwerk-Orgelprojekt weiter geht!

Übe selber täglich an meiner Hauptwerk-Orgel, deren Elektronik ich zumindest selber zusammengestellt habe (Wira-Electronic für den Midi-Kram, ansonsten uC-Board, SSD usw. mit Spax-Schrauben am Gehäuse befestigt, Pedal vom Tischler aufarbeiten lassen).

Bei deinem Projekt nimmst du offensichtlich einen richtigen Orgelspieltisch - mich würde insbesondere interessieren, wie du die Druckpunktsimulation hinbekommst und welche Art der Kontaktierung für Midi du wählen möchtest. Meiner Meinung nach für letzteres würde ich unbedingt kontaktlose Verfahren wählen, ich halte die Variante mit kleinen Magneten und Hallsensoren für die beste.
 
mich würde insbesondere interessieren, wie du die Druckpunktsimulation hinbekommst und welche Art der Kontaktierung für Midi du wählen möchtest. Meiner Meinung nach für letzteres würde ich unbedingt kontaktlose Verfahren wählen, ich halte die Variante mit kleinen Magneten und Hallsensoren für die beste.
Soweit bin ich noch gar nicht, dass ich mir da schon groß Gedanken gemacht habe bezüglich Druckpunktsimulation und Midi.

Ich werde jedenfalls versuchen die Orgel der Kirche so exakt wie möglich zu kopieren, was den Anschlag sowie die genaue Position der Manuale und des Fußpedals betrifft. Für die Schalter und Register werden später zwei Touchscreens zur Verfügung stehen.

Aber zunächst beim ich noch eine Weile mit dem Tastenbelag beschäftigt, der an der Kirchenorgel aus altem Elfenbein ist und nun bei uns daheim ebenfalls aus Elfenbein, allerdings von kaputten Klavieren zusammen gebastelt wird.

Hier bin ich beim Sortieren der Elfis. Die Dickeren kommen jeweils in die Mitte der Klaviatur und die Ränder bekommen die dünneren Plättchen. :cool:

Belag1.jpg


Fertig mit Sortieren für das erste Manual. :p

Belag2.jpg


LG
Michael
 
Das erste Manual ist fix und fertig verleimt und vorgeschliffen.

Belagfertig.jpg


Eine Nahaufnahme davon

Belagnah.jpg


Nun mache ich das mittlere Manual:

Zuerst verleime ich die Vorderplättchen und kürze sie mal grob. Dann kommen die Hinterplättchen dran und die Form wird fertig geschliffen. Dadurch, dass Orgelobertasten kürzer sind als Klaviertasten (47mm statt 52mm oder 50mm) kann ich auch "wertlose" Klaviertastenbeläge verwenden.

Belagschneiden.jpg


LG
Michael
 
Sieht toll aus. Ich bin immer wieder begeistert von Deinen tollen Fugen zwischen Vorder- und Hinterplättchen.

Liebe Grüße,
Mawima
 

So, nun habe ich alle 3 Stockwerke fertig belegt. :D


3manuale.JPG



Als nächstes bleiche ich die vergilbten Plättchen und richte ein paar verzogene Tasten gerade. :cool:

LG
Michael
 
Danke Mawima,

Sonst noch irgendwelche Vorschläge wer Midianschlüsse für Orgel produziert?
Ich möchte ein wenig wählen können ;-)

LG
Michael
 
Hallo aus der Pseudo-Orgelwerkstatt :D

Heute hab ich Federn angefertigt und eingebaut :p

Federn.JPG


Ich muss auf ein Spielgewicht von 80 Gramm kommen!

LG
Michael
 
Also, wenn es mich jemals nach Ö verschlägt, MUSS ich nach Dornbirn: Michael einen Tag lang bei der Arbeit in der Klavierwerkstatt zusehen, und auf der Orgel spielen! (Beides freilich nur mit Erlaubnis...)
 
So, nun habe ich die Pedale renoviert und lackiert, Garnierstreifen angebracht und nach Anweisung meines Orgelbaumeisters Pedalausgleichsfedern montiert. So sieht das aus:

pedale.JPG


pedalfedern.JPG


Hoffentlich hab ich es richtig gemacht. :-)

LG
Michael
 

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