Tools / Hacks für Unterrichtsmanagement?

Also ich weiss nicht ... Planung? Ich bin ein sehr erwachsener Anfaenger, und moechte beim Unterricht schon ein Mitspracherecht haben. Wohlgemerkt: Nicht inhaltlich, sondern ablaufmaessig.

Ich habe immer mehrere Stuecke auf unterschiedlichen Lernniveau und auch Theorie, die Hausaufgaben und Merkpunkte schreibt die KL in mein Aufgabenheft. Zu Beginn der Stunde wirft sie einen kurzen Blick darauf, die Reihenfolge jedoch bestimme ich:
Zuerst Theorie, sollten so 15 Min. sein, wenn's laenger wird - weil gerade so interessant - macht das nix.
Dann kommen die Stuecke in der Reihenfolge meiner Wahl: je nach dem das mit den meisten Schwierigkeiten, das mit Fragen, das endlich "fertige", das neueste. Oder mit Zufallsgenerator, d.h. ich lasse KL entscheiden.

Die KL macht schon ein gewisses Zeitmanagement, um alles in der einen Stunde unterzubringen, aber wenn ein Stueck sich dahinzieht und ein anderes wegfaellt, so ist das mehr als in Ordnung, das war halt noetig, in der darauffolgenden Woche ist ja wieder eine Stunde. Es rennt mir keiner hinterher, es ist mir alles einfach nur eine Herzensangelegenheit, der ich mit der noetigen Disziplin und viel Freude meine Zeit widme.

Ja, und was das Inhaltliche angeht: Da gehe ich doch schon einmal davon aus, dass sie meine Defizite erkennt und mir Loesungen dafuer anbietet. Die Defizite erkennt sie direkt bei meinem Vorspiel, was gibt es dafuer zu planen? Aber ich bin ein Erwachsener, kein Kind oder Jugendlicher, bei denen wird alles wohl ein bisschen anders funktionieren.
 
Planung kann im Unterricht letztlich nur bedeuten, für verschiedene Probleme und Unterrichtssituationen ein möglichst großes Repertoire an Handlungsmöglichkeiten zu haben und abrufen zu können. Und da helfen einem Erfahrung und Routinen. Das gilt für den Einzelunterricht ebenso wie für Gruppenunterricht, z.B. in der Schule.
 
Was nützt die beste Unterrichtsplanung, wenn der/die Schüler/in unvorbereitet zum Unterricht erscheint? Was nützt eine Planung, wenn den/die Schüler/in an ganz anderer Stelle der Schuh drückt? Klavierlehrer/in sollte schon sehr gut Bescheid wissen, wie man welche Probleme löst, um ad hoc (re-)agieren zu können. Sie/er sollte auch einen langtistigen Plan haben, was der/die Schüler/in an Input benötigt, um sich weiterzuentwickeln. Aber einen fest strukturierten Unterrichtsplan? Das mag auf dem Finanzamt oder bei der Straßenverkehrsbehörde möglich sein. Aber wenn ich so etwas erlauben würde - ich würde nach der zweiten Stunde schreiend wegrennen. Ich erwarte von einem/einer Klavierlehrer/in Kreativität auf der Grundlage von ganz viel Wissen und Können. Wie heißt es doch immer so schön: Man/frau soll seine Schüler/innen dort abholen, wo sie sich gerade befinden - und nicht dort, wo man/frau sie gerne hätte (wahrscheinlich dort, wo der Pfeffer wächst).
Meine unmaßgebliche Meinung
cb

PS: Der Genderscheiß wird auch nicht erträglicher, wenn man/frau ihn selber praktiziert. Aber für diese Woche habe meinem Gutmenschentum damit wenigstens Genüge getan.
 
Klar - Pläne sollte der Klavierlehrer jederzeit über den Haufen werfen. Aber wie soll (eine gute!) Routine entstehen, wenn er sich nicht im Vornherein Gedanken über die Lernschritte macht?
Kann ein Lehrer sich nicht sogar für verschiedene Szenarien Lösungsstrategien überlegen?
Da gehe ich doch schon einmal davon aus, dass sie meine Defizite erkennt und mir Loesungen dafuer anbietet. Die Defizite erkennt sie direkt bei meinem Vorspiel, was gibt es dafuer zu planen? Aber ich bin ein Erwachsener, kein Kind oder Jugendlicher, bei denen wird alles wohl ein bisschen anders funktionieren.
Worst Case Szenario: der Schüler hat nicht geübt, hat also den selben Stand wie in der letzten Woche. Also sieht der Lehrer die selben Defizite und bietet die selben Lösungen an, also läuft fast die selbe Stunde zwei Mal ab?

Ich finde so einen "Defizit-orientierten" Unterricht fraglich.. "Spiel mal vor, ich kann schon was dazu sagen." ... "Spiel schneller!"

Das ist natürlich Teil eines jeden Unterrichts. Dennoch darf die Initiative auch vom Lehrer ausgehen: in den ersten 10 Minuten leite ich dich durch eine Improvisation o. Ä. Die Balance aus beidem machts. Und sich vorzubereiten sollte m. E. in einem Klavierlehrerforum nicht als "Anfängerfehler" abgestuft werden.. das ist wohl aber inzwischen auch ganz schön offtopic.

Ich mache meine Notizen übrigens analog. Außerdem spreche ich oft nach den Ferien (am Besten in einer Woche alle fragen - dann steht es im Heft gleich nebeneinander) über die Ziele des Schülers für die nächste Unterrichtszeit (also wieder bis zu den Ferien). Das markiere ich mir dann farbig in einem dicken Kasten - und alle paar Wochen schaue ich drauf, ob wir noch an diesem Ziel arbeiten oder uns vertüddelt haben. Und dann geht es mit dem roten Faden weiter.
 
Das Problem was ich mit "Planung" habe ist, dass so erst und überhaupt die ganzen einlaminier, Workbook - Fragen- Multiple Choise "Lehrer" entstehen. Zwar sind diese Didacta Messies in der Lage tausend "Lärmpegel" Ampeln, oder tollen Firlefanz xy, wie in einem Kochbuch abzulesen und "in den Schüler - Topf zu schütten", aber kochen lernen müssen, müssen sie nicht. Sie haben ja für jeden Mist eine App. Nudeln werden getimed, Eier, Fleisch kriegt nen Fieberthermometer appliziert. Prisen werden mit der Mikrowaage gemessen. Das Zeug kommt von Hallo Frisch und wird im Thermomix vermixt. Man ist ausschließlich mit dem pläne Planen und Hilfs-, Mess- , wissenschaftlich Vergewisserungsmitteln - Management beschäftigt, dass man den eigenen Sinn ruhig außer acht lassen kann. Ist nowadays ohnehin ein Atavismus, so ein Sinn, wenn er nicht der Wissenschaft gedient und nun wie eine lebensfrohe mRNS die Gesellschaft reproduzieren soll.

Wer muss da schon noch ein Auge, ein Ohr, ein irgendwas für irgendwas entwickeln? Warum denn auch?

Statt dass der Raum der Schüler und Lehrer trennt, statt dass er beiderseits wahrgenommen, erschlossen wird, knüppelt man sie tot mit ungelenken Methoden wie Aderlass bei Schwindsüchtigen. Aber! Man ist Gelehrter! Akkreditiert!

Aber hey, Künster vs. Pädagogen. Die Kunst der Pädagogik ist ja ein heftloses Schwert ohne Schneide.

Aber ja, mit einem Plan, könnte man seine Schröpftour effizientarisieren.
 
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Ich finde so einen "Defizit-orientierten" Unterricht fraglich.. "Spiel mal vor, ich kann schon was dazu sagen." ... "Spiel schneller!"
Meine Vorstellung des "Defizits" ist, dass mir etwas fehlt: Die Technik, das musikalische Verstaendnis, der Rhythmus, ... Dessen bin ich mir voll und ganz bewusst und moechte mit der Zeit meine Maengel mit Hilfe des Klavierlehrers und seinen Loesungsvorschlaegen ausgleichen.
Mir hat es widerstrebt, von "Fehlern" zu schreiben, das klingt immer gleich nach "falsch". Aber ich mache ja nichts falsch, ich kann und weiss es einfach noch nicht.
 
Im Übrigen bestimmt bei mir der Schüler nur mäßig, wie der Unterricht abläuft. Meine Aufgabe ist es natürlich, flexibel auf die Situation des Schülers zu reagieren (Siehe post #20).

Ich erinnere mich an einen Siebenjährigen, der mir dauernd vorschreiben wollte, was jetzt als nächstes kommen soll. Dann habe ich ihn gefragt, ob wir mal die Plätze tauschen sollten. Da hat er sehr merkwürdig geschaut...
Auch bei Erwachsenen ist es letztlich so, dass ich durch die Stunde führe, am Besten so, dass es der die das Schüler (tut mir leid, ich mag keine Gendersprache), gar nicht merkt.
Strukturierte Stunden fühlen sich gut an. Gerade für den Schüler.
Man stelle sich das Gegenteil vor: Lehrer total verpeilt...Welches Stück hatten wir doch gleich...ach, dann lass doch mal eben das machen, oder willst du vielleicht was anderes spielen?...auch gut, dann spiel mal....
Meine erwachsenen Hobbyschüler frage ich, was sie vorbereitet haben, und dann setze ich die Kohlen in den Zug. ;-)
Und das wollen sie auch.
 
Das Entscheidende ist als Lehrer doch, zu wissen, wo ein Schüler steht, auf welchem langfristigen didaktischen Weg er sich befindet, was in der letzten Stunde gemacht wurde, was für Impulse dort gesetzt wurden.

Es gibt immer sowohl eine langfristige Unterrichtsperspektive (was will ich als Lehrer im nächsten Jahr, in den nächsten Monaten dem Schüler vermitteln, was will ER lernen) als auch eine kurzfristige (was möchte ich dem Schüler jetzt/in den nächsten Stunden vermitteln, was möchte ER gerade lernen).

Es gibt also langfristige Ziele (z.B. die Entwicklung eines sicheren Gespürs für Rhythmus, Puls und Metrum) und kurzfristige Ziele (z.B. mithilfe Gehens und Klatschens Erfahrung von Puls, Metrum und einigen wenigen einfachen Notenwerten). Die kurzfristigen Ziele ebnen den Weg zu den langfristigen Zielen.

Das alles braucht eine gewisse Struktur. Ein kluger didaktischer und methodischer Aufbau des Unterrichts und der einzelnen Unterrichtsstunden ist effektiv und erfolgreich und macht deshalb Spaß.

Der Lehrer sollte also genau wissen, wo er sich mit dem Schüler befindet und wohin beide langfristig wollen. Notizen können helfen, sich zu erinnern und gleichzeitig den Weg nach vorne zu klären. Impulse, die in der letzten Stunde gesetzt wurden, Fragen, die gestellt wurden, Reaktionen des Schülers (was hat ihm besonders gut gefallen, wo gab es Probleme), sollten dem Lehrer bewusst sein, so dass die folgende Stunde darauf aufbaut.

Oft legt man als Lehrer einen Fokus auf bestimmte Dinge. Das dahinter liegende Ziel sollte nicht aus den Augen verloren werden. Lerninhalte sollten vor allem bei Kindern von vielen verschiedenen Seiten angeboten werden (Methodenvielfalt), so dass dem Lehrer klar sein sollte, was er in der letzten Stunde gemacht hat, was geklappt hat, wo noch Handlungsbedarf besteht.

Notizen und schriftliche Vor- und Nachbereitung dienen also dazu, dass der Lehrer besser vorbereitet ist auf den Schüler. Wenn er sich dann noch Gedanken darüber macht, wie denn ein sinnvoller Aufbau auf der letzten Stunde realisiert werden kann, welche methodischen Wege er zur Erreichung eines kurz- oder langfristigen Ziels er in der nächsten Stunde anbieten kann, wie Unterrichtsinhalte aussehen KÖNNTEN, reicht das völlig aus.

Denn im Moment des Unterrichtens gilt: "Es kommt immer anders, als man denkt." :003: :026: Der Schüler hat eine Woche (meistens) zu Hause geübt und als Lehrer weiß man nicht, was er da für Erfahrungen gemacht hat, welche Motivationen sich ergeben haben, was vielleicht schwierig war, welches tolle Stück der Schüler gerade gehört hat und unbedingt spielen will ... .

Wenn man von etwas begeistert ist, lernt man sehr effektiv und deshalb ist es wichtig, dass der Lehrer die Impulse, die auch der Schüler anstößt, aufgreift und in den Unterricht integriert. Wenn ein Schüler ans Klavier rennt und begeistert sagt: "Guck mal, das habe ich gestern erfunden", wird der Lehrer schwuppdiwupp seine klugen Ideen in dem Moment über den Haufen schmeißen und diese tolle Schüleridee gemeinsam mit dem Schüler zu einem besonderen musikalischen Erlebnis machen. Das macht den Unterricht auch für den Lehrer spannend und erlebnisreich. Nichts ist schlimmer, als wenn ein Lehrer auf Biegen und Brechen am Schüler vorbei seine geplanten Konzepte durchsetzt! Aber so war das hier ja auch nicht gemeint.

Liebe Grüße

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:
Weiß gar nicht wer das Wort "Planung" in die Diskussion geworfen hat. Es ging um effektive Organisation und Strukturierung von Unterricht mehrerer Schüler. Wenn man nicht gerade ein Allesmerker ist gehört vernünftige Vor- und Nachbereitung zwingend dazu, völlig egal ob analog, digital, mit Tabellen, Apps oder tollem Gedächtnis.

Wenn der Lehrer fragt "an was haben wir letztes Mal gearbeitet" finde ich das als Schüler schon ziemlich scheiße.
 
Fragt ihr eure KL eigentlich manchmal nach ihrem Lehrplan für euch? Was kriegt ihr da so für Antworten?
Und an die Lehrer: wie findet ihr das, wenn die Schüler euch das fragen?
 

Fragt ihr eure KL eigentlich manchmal nach ihrem Lehrplan für euch? Was kriegt ihr da so für Antworten?
Und an die Lehrer: wie findet ihr das, wenn die Schüler euch das fragen?
Ich frage zuerst! ;-)
Auf die Antwort, was der Schüler gerne lernen möchte, reagiere ich dann durchaus mit Skizzen, wie der Weg dahin aussehen könnte.
Bevor jemand bei mir neu anfängt, bei der Kennenlernstunde also, sage ich durchaus, was mir wichtig ist.
Aber welchen Weg ich mit ihnen genau gehe, damit sie ihrem Ziel näherkommen, das bleibt bei mir, ich navigiere bloß.
 
Ja, mach nur einen Plan,
Sei nur ein großes Licht.
Und mach dann noch ‚nen zweiten Plan -
Gehn tun sie beide nicht.
Denn für dieses Leben
ist der Mensch nicht schlecht genug.
Doch sein höh‘res Streben
ist ein schöner Zug.
(B. Brecht: Lied von der Unzulänglichkeit des Lebens, aus der „Dreigroschenoper“)

So ist das mit Fünfjahresplänen und Zielvorgaben - ob im Staat, in Unternehmen oder im Klavierunterricht. In der Realität wird das alles ganz schnell zur Makulatur,
meint jedenfalls
cb
 
...und genauso gehört dazu, dass Deine Planungen komplett über den Haufen geworfen werden, und dann mußt Du sehr spontan sein und imrpovisieren können.
Da kommt z.B. ein Schüler zum Unterricht und hat sich morgens beim Volleyballspielen in der Schule den Finger verstaucht. Dann kannst du nochmal neu reinkommen und dir flux überlegen, wie man die Stunde am besten nutzt.
Oder der Schüler hat überhaupt nicht geübt wegen Liebeskummer, mag aber gerne zum Unterricht kommen, dann darfst du ganz schnell in die Überraschungskiste schauen, wie man mit musikalischen Mitteln das Leben für den- oder die jenigen wieder lebenswert gestaltet ;-)
Das ist doch mal eine super Ansicht!

Ich unterrichte hauptsächlich Kinder. Das einzige worauf ich mich verlassen kann ist, dass ich mich auf nichts verlassen kann! Besonders die ganz jungen haben mal keine Lust, sind viel zu aufgeregt oder bringen sonstige Geschichten mit in den Unterricht. Da habe ich immer viele verschiedene motivierende Ideen im Hinterkopf und zur Not geht es sogar an ein anderes Instrument, wenn das Kind mal gar keine Lust hat.

Ich berechne für den Unterricht eine ganze Stunde. 45 Minuten dauert der Unterricht. Wenn der Schüler weg ist habe ich 15 Minuten um mir Notizen zu machen und Materialien für die nächste Stunde raus zu suchen. Für mich ist das die beste Lösung bis jetzt.
 
Dann kannst du nochmal neu reinkommen und dir flux überlegen, wie man die Stunde am besten nutzt.
Der dazugehörige Fachbegriff für dieses Ausbildungskonzept heißt "Schwellenpädagogik": man überschreitet die Schwelle zum Unterrichtsraum und überlegt sich dann, was man heute mal durchnehmen könnte...!

Was nützt die beste Unterrichtsplanung, wenn der/die Schüler/in unvorbereitet zum Unterricht erscheint?
Das kenne ich als Berufschorleiter aus der Arbeit mit Vokalensembles - nur extremer. Zum einen darf die Lehrkraft/Ensembleleitung oftmals gewisse Lerninhalte erneut aufgreifen, die bereits vermittelt, aber wieder vergessen wurden. Dies nicht nur aufgrund unzulänglicher Hausaufgabenbearbeitung, sondern aufgrund von Abwesenheit von Mitgliedern bei früheren Probenterminen. Spätestens dann, wenn man wiederholt immer wieder von vorne anfangen muss, ist es aber Zeit für die Lehrkraft, ihrerseits eine bessere Mitarbeit der Gegenseite einzufordern. Natürlich sollen interessant und abwechslungsreich gestaltete und gut strukturierte Proben/Unterrichtsstunden Interesse und Leistungswillen wecken und erhalten - aber wo nichts ist, wo also die Motivation zu gering ist, lässt sich aber auch nichts bewegen.

Ich berechne für den Unterricht eine ganze Stunde. 45 Minuten dauert der Unterricht. Wenn der Schüler weg ist habe ich 15 Minuten um mir Notizen zu machen und Materialien für die nächste Stunde raus zu suchen. Für mich ist das die beste Lösung bis jetzt.
Das hört sich sinnvoll und plausibel an. Die Notizen sollten knapp und schnell überschaubar und als Gedächtnisstütze unabhängig von bestimmten Schülerzahlen sein. Dass man ab zehn, fünfzehn oder wie viel Schülern auch immer erst ein Notizheft oder Stichwortzettel braucht und vorher sollte man gefälligst alle Daten im Kopf haben - da kann ich nicht folgen oder irgendwelche Patentrezepte aufgreifen.

Meine eigene Schüler- und Studentenzeit hat überwiegend zu vorelektronischen Zeiten stattgefunden und es befanden sich meist etwa drei oder vier Stücke unterschiedlicher Epochen mit individuellen künstlerisch-musikalischen Problemstellungen in Arbeit. Es genügte in der Unterrichtspraxis, wenn die in der Folgestunde als erarbeitet und vorbereitet vorausgesetzten Stücke namentlich aufgezählt wurden plus gegebenenfalls ein verbindliches Stichwort zum erwarteten Leistungsstand, etwa: "1. Satz auswendig, 2. Satz im Originaltempo (Dynamik + Akzente!)". In ein Notizheft im DIN-A-5-Format passten alle Eintragungen über einen Zeitraum von gut zweieinhalb Jahren; ich habe meine Merkhefte sogar noch archiviert zur Hand und bin sofort wieder im Bilde über das, was damals vor knapp vierzig Jahren so los war. Wichtige Erfahrung: nicht zu ausführlich mitschreiben, diese endlos langen Romane liest keiner.

So ist das mit Fünfjahresplänen und Zielvorgaben - ob im Staat, in Unternehmen oder im Klavierunterricht. In der Realität wird das alles ganz schnell zur Makulatur,
und deshalb passt dieses politisch korrekte Lied so gut:



Am besten ist, wenn das Plansoll übererfüllt wird. Die meisten Wessis dürften diesen Begriff nicht kennen,

meint mit LG
Hardcore-Wessi Rheinkultur
 

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