merkwürdig: dieselbe biografische Konnotation wie zur Revolutionsetüde sagt man dem d-Moll Prelude nach - da habe ich fast den Eindruck, dass d- und c-Moll beide ganz gut für "tragisch, dramatisch" stehen können
Ja, das sehe ich auch so. Trotzdem empfinde ich zwischen d-moll und c-moll einen deutlichen Unterschied in der Art
wie sich die Tragik und Dramatik äußert: c-moll ist viel härter und düsterer als d-moll. D-moll hat etwas weicheres, das die Tragik mehr in Richtung Verzweiflung, Trauer darstellt, finde ich. Ich finde es sehr schwer, dafür Worte zu finden, die das adäquat beschreiben (und das, was ich nun geschrieben habe, trifft es überhaupt nicht so genau, wie ich es gerne ausdrücken wollte) - aber vielleicht weiß ja jemand, was ich damit meine...
Man höre sich nur mal Rach 2 und 3 im Vergleich an, da wird das auch gut deutlich, finde ich.
Als Stückbeispiele fallen mir spontan noch ein:
d-moll:
- 2.Satz aus der Pastoralsonate von Beethoven ("vorsichtige" Tragik, aber weich, ganz anders als z.B. in der großen c-moll Sonate Op.111)
- Schuberts Streichquartett "Der Tod und das Mädchen"
- Orffs Carmina Burana (das ist ja kein richtiges d-moll, sondern eher eine Kirchentonart, oder? Da kenne ich mich (noch) nicht wirklich aus - allerdings ist das auch ein ganz charakteristisches d am Anfang, finde ich...)
- Bach Cello-Suite Nr.2
c-moll:
- Mozart Sonate KV 457
- Bach Cello-Suite Nr. 5 (hört euch diese unglaubliche Sarabande an - so sanft wie c-moll nur sein kann, aber trotzdem hart und schmerzlich, ganz anders als die Sarabande aus der d-moll Suite!)
- Shostakovitch Streichquartett (ich glaub nr. 8 - ok, so tonal wie Barock, Klassik und Moderne ist das natürlich nicht, aber auch hier hat das c-moll seine charakteristische Ausprägung)
liebe Grüße von der Partita