Tastenjunkies Weihnachts-Countdown

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6. Dez. 2011
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Episode 1

Liebe Clavio-Gemeinde,

dieses Jahr habe ich es zum dritten mal in Folge geschafft eine Weihnachts-Einspielung zusammenzubasteln. Die lasse ich aber erst am Heilig Abend raus und bis dahin versuche ich mit meinem Schnee von gestern einen Spannungsbogen aufzubauen.

Und mit dem Stichwort "Schnee" leite ich auch schon über zu Episode 1, obwohl Weiße Weihnacht auch in diesem Jahr aussichtslos ist, zumindest hier im Clavio-Kernland. Aber vielleicht gibt es internationale Forumsmitglieder, die irgendwo im Schneetreiben sitzen.

Doch mit oder ohne Schnee, eins ist sicher: s'Christkind kommt bald!

Morgen geht es weiter...

LG

TJ

 
Mir gefällt das Timing, allerdings frage ich mich, welche Art von Niederschlag gemeint ist... :008:
Freie Interpretation von Leise...
 
Das ist witzig und interessant - Brad Mehldau "ganz stinknormal" begleiten zu hören! (So in etwa würde es auch klingen, wenn ich es begleiten würde.) Vermutlich um sie nicht "rauszuwerfen". Sie scheint ja, nach ihren Verzierungen zu urteilen, eher im Soul-/R&B- und nicht im Jazz-Bereich unterwegs zu sein.
 
Ein mal werden wir noch wach...

...also kommt hier Episode 3, aufgewärmt aus dem letzten Jahr.

Ist zwar kein Weihnachtslied, aber Gospel geht immer,
und ich bin besonders stolz auf die Deko :005:

Und morgen, Jungs und Mädels, zeige ich Euch - Nein! - zeigen WIR Euch unser nagelneues Baby :chr01:

 

Ich erweitere den Countdown um einen außerplanmäßigen externen Beitrag. Das ist mir auf YouTube aufgeploppt. Hach, wie schön, wenn der Papa ordentlich begleiten kann...
Er begleitet sie nicht, sondern führt sie gefühlvoll mit pianistischer Weisheit durch das Lied. Wenn er mal nicht den Puls deutlich spielt, kommt sie sofort aus dem Takt... :blöd:Er spielt bezaubernd!
 
Warum ist es eigentlich bei Sängerinnen immer OK und Anlass für Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft, wenn sie die Form nicht richtig draufhaben, aus dem Takt kommen oder falsche Töne singen (Mehldau spielt ja auch öfter anscheinend ganz bewusst Töne der Melodie als Oberstimme, also scheint sie auch diesbezüglich nicht sicher zu sein)? Normalerweise würde doch einer der berühmtesten Pianisten nicht ein Video ins Netz stellen, bei dem seine Tochter klar unsicher wirkt. Aber hier fand er es offenbar völlig OK, eben weil an Sängerinnen gar nicht die Erwartung gestellt wird, wirklich sicher zu sein (und eine solche Erwartung vermutlich als voll gemein und frauen- oder sängerinnenfeindlich gälte). Hauptsache, sie "singt irgendwie schön".

Im üblichen Gesangsunterricht sind meiner Meinung nach ganz erhebliche didaktisch-methodische Lücken, und zwar sowohl auf "Musikschul"- als auch auf Hochschulebene. Es wird zu viel immer nur auf Tonbildung und Aussprache geachtet sowie im Grunde ein besseres Karaoke betrieben (Sachen werden auf dem Klavier vor- oder parallel mitgespielt). Die ganzen Dinge, die "musicianship" ausmachen - also Blattsingen; Wissen, was man für Intervalle singt; Theorie; gängige Musikerausdrücke beherrschen; Klavierspielen etc. -, kommen dramatisch zu kurz.

Ich bin immer so was von froh, wenn ich mit einer singenden Person zusammenarbeite, die "musicianship" draufhat und von mir nicht "gepampert" werden muss, um nicht rauszufliegen, sondern bei der man das Gefühl hat, mit einer Person auf Augenhöhe zu spielen. Sind leider nicht viele, für die das gilt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum ist es eigentlich bei Sängerinnen immer OK und Anlass für Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft, wenn sie die Form nicht richtig draufhaben, aus dem Takt kommen oder falsche Töne singen (Mehldau spielt ja auch öfter anscheinend ganz bewusst Töne der Melodie als Oberstimme, also scheint sie auch diesbezüglich nicht sicher zu sein)? Normalerweise würde doch einer der berühmtesten Pianisten nicht ein Video ins Netz stellen, bei dem seine Tochter klar unsicher wirkt. Aber hier fand er es offenbar völlig OK, eben weil an Sängerinnen gar nicht die Erwartung gestellt wird, wirklich sicher zu sein (und eine solche Erwartung vermutlich als voll gemein und frauen- oder sängerinnenfeindlich gälte). Hauptsache, sie "singt irgendwie schön".

Im üblichen Gesangsunterricht sind meiner Meinung nach ganz erhebliche didaktisch-methodische Lücken, und zwar sowohl auf "Musikschul"- als auch auf Hochschulebene. Es wird zu viel immer nur auf Tonbildung und Aussprache geachtet sowie im Grunde ein besseres Karaoke betrieben (Sachen werden auf dem Klavier vor- oder parallel mitgespielt). Die ganzen Dinge, die "musicianship" ausmachen - also Blattsingen; Wissen, was man für Intervalle singt; Theorie; gängige Musikerausdrücke beherrschen; Klavierspielen etc. -, kommen dramatisch zu kurz.

Ich bin immer so was von froh, wenn ich mit einer singenden Person zusammenarbeite, die "musicianship" draufhat und von mir nicht "gepampert" werden muss, um nicht rauszufliegen, sondern bei der man das Gefühl hat, mit einer Person auf Augenhöhe zu spielen. Sind leider nicht viele, für die das gilt.
Dem muss ich (leider) zustimmen. Gleiches gilt oft für die Alpha-Personen aus der Frontlinie (Gitarrist innen/Bläser), natürlich vor allem im Amateurbereich. Konstruktive Anregungen zur Verbesserung von was auch immer laufen da oft total ins Leere.

Aber bei dem Mehldau-Video geht es aus meiner Sicht doch viel mehr darum, dass Vater und Tochter da eine wärmstherzige und sehr liebevolle Weihnachtsperformance im engsten Kreis hingelegt haben, die ihre Verbindung auch in vielen Jahren noch gestärkt haben wird. Dass er dem Hochladen zugestimmt hat, spricht für ihn als Vater. Pianistisch oder Performance-mäßig muss er schon lange niemanden mehr was beweisen.
 
Im üblichen Gesangsunterricht sind meiner Meinung nach ganz erhebliche didaktisch-methodische Lücken, und zwar sowohl auf "Musikschul"- als auch auf Hochschulebene
Sänger auf hohem Niveau benehmen sich wie andere wunderbare Musiker. Sobald es aber an´s Mittelmass geht, oder darunter, muss man sie möglichst meiden, vor Allem als Pianist.
Die Krux liegt m.M. und Erfahrung nach daran, dass Instrumentalisten durch jahrelanges Üben Bescheidenheit gelernt haben. Sie haben lange Unterricht gehabt, viel Literatur kennengelernt und noch mehr Missgeschicke.
Sänger hingegen (mir ist die Genderei hier zu umständlich) werden entdeckt. "Was hast du für eine wunderbare Stimme!! Mach was damit!"
Das Ego wird gepampert und selbst an den Muhos freuen sie sich über das hohe C des Tenors. Da wird er genommen. Den Rest lernt er schon noch.
Tut er oft nicht.
Sänger beginnen ja erst im fortgeschrittenen Alter mit ihrer musikalischen Laufbahn. "Üben? Häh? Ich muss meine Stimme schonen, da kann ich nicht fünf Stunden trainieren. Räusper."
Ein Pianist bekommt niemals einen Studienplatz nur, weil er einen Steinway spielt...
Hinzukommt, dass das Singen jedem Menschen gegeben ist und wer Freude daran hat, tut es einfach.
Dieses Video sehe ich auch als eine liebevolle Familiengeschichte, die nicht professionell sein will. Dass der Pianist es ist, da kann er nicht für...
 
"Üben? Häh? Ich muss meine Stimme schonen, da kann ich nicht fünf Stunden trainieren. Räusper."
Das ist das nächste Unding. Für jeden anderen Musiker ist es normal, mehrere Stunden pro Tag zu üben. Sängerinnen tun das aber nicht! Und ja, man muss manchmal die Stimme schonen, und man kann nicht täglich stundenlang singen, aber wie gesagt gibt es ja so viele wichtige Dinge neben dem Singen zu üben (bzw. Dinge, bei denen man nicht die volle Stimme auspacken muss, sondern wo entspanntes Trällern reicht). Die Damen socializen aber lieber, kaufen neue Klamotten oder optimieren das Makeup... :008:

(Und nein, die wenigen tollen Sängerinnen, mit denen ich das Glück habe, zusammenzuarbeiten, sind natürlich nicht so drauf!)
 

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