Solche Verschriftlichungen sind sowieso problematisch.
Ich stelle mitnichten in Abrede, dass es manche Leute pianistisch weiterbringen kann, "ein Buch zu lesen". Vielleicht findet manch einer in so einem Buch die eine Metapher, die man sofort kapiert und endlich versteht, was die Lehrkraft irgendwie nicht so einleuchtend rüberbringen konnte, oder pfiffige Übetipps.
Allerdings steht bei der "Pianistik" die Praxis an den Tasten so dermaßen im Vordergrund*, dass Fließtexte allenfalls einen Anstoß zur aufmerksameren Selbstreflexion bzw. – erneut praxisbezogen! – zum aufmerksameren Realwirken an den Tasten geben. Bei solchen Büchern geht es oft um persönlichen Schw***vergleich, im zitierten Beispiel den der illustren Unbekannten Tetzel vs. Steinhausen.
Da arbeitet sich einer am (angeblichen) Quatsch des anderen ab.
Ich weiß nicht, für welche Zielgruppe solche Publikationen adäquat sind. Für Anfänger ist das abstrakte Geschwafel aussagefrei bzw. schafft ungünstigstenfalls sonderbare Vorstellungen. Profis werden hier und dort etwas akzidenziell herauspicken ("von allem das Beste") und dies inkl. ihrer
praktischen eigenen Erfahrungen (hoffentlich) an ihre Schüler
praktisch zu vermitteln versuchen. Das weite Feld zwischen Anfängern und Profis scheint solche Zitationen bzw. den ostentativen Bezug auf [blabla ... irgendwen] vorwiegend zu benutzen, um Erudition zu beweisen. Kommt mir jedenfalls so vor.
Falls jemand durchs Bücherlesen tatsächlich besser spielen kann – à la bonne heure.
* Ergänzt durch die Musiklehre, die aber nur indirekt mit Spielpraxis zu tun hat, weil man das Verstandene selbstverständlich besser spielen kann als das Nichtverstandene.