Starlight Awakening: Emdaymarios Originalkomposition

So ziemlich jeder Möchtegernkomponist stellt hier seit Jahren 'ne schnell gespielte Improvisation ein, gibt ihr einen bedeutungsschwangeren Titel und ist fest davon überzeugt, einen Beitrag zum musikalischen Geschehen des 21. Jahrhunderts geleistet zu haben.

CW
Hallo CW,

vielen Dank für dein Feedback. Ich verstehe, dass du eine starke Meinung zu diesem Thema hast, aber ich möchte einige Punkte klarstellen.

Erstens, dies ist ein Klavierforum, und es sollte ein Ort sein, an dem jeder seine Kompositionen teilen kann, ohne Angst vor negativer Behandlung zu haben. Konstruktive Kritik ist immer willkommen, aber sie sollte respektvoll und wertschätzend sein.

Zweitens, meine Komposition ist keine schnell gespielte Improvisation. Ich habe viel Zeit und Mühe investiert, um dieses Stück zu entwickeln und auszuarbeiten. Tatsächlich habe ich ein ähnliches Stück bereits früher im Forum präsentiert und es weiter ausgearbeitet. Es ist enttäuschend, dass dies als “Möchtegernkomposition” abgetan wird. Ich habe nie behauptet, dass es sich um eine Jahrhundertkomposition handelt.

Darüber hinaus finde ich es problematisch, dass solche Aussagen andere Mitglieder beleidigen, die hier ihre Kompositionen teilen. Viele von uns sind hier, um Spaß zu haben und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Beleidigungen und abwertende Kommentare tragen nicht zu einer positiven und unterstützenden Gemeinschaft bei.

Deine erste Antwort war in Ordnung, aber ich verstehe nicht, warum du noch einmal nachsetzen musstest. Ein bisschen Wertschätzung und Respekt würde uns allen guttun.

Beste Grüße
 
@Emdaymario, Du empfindest keinerlei gewisse Schamgefühle (aka CRINGE) dabei, Dein Stück dergestalt anzupreisen?
ich finde es etwas übertrieben, das als “Schamgefühl” oder “CRINGE” zu bezeichnen. Nur weil ich mein Stück auf YouTube interessant beschrieben habe, bedeutet das nicht, dass ich mich selbst übermäßig lobe. Es ist doch ganz normal, dass man seine Arbeit ansprechend präsentiert. Warum sollte ich etwas Langweiliges schreiben?

Eine Beschreibung soll neugierig machen und Interesse wecken. Das ist keine übertriebene Anpreisung, sondern einfach eine Art, das Stück zu erklären und zu vermitteln, was es darstellen soll. Auf YouTube habe ich das auf Englisch gemacht, hier im Forum eben auf eine andere Weise.
 
Bis 0:50 finde ich das Stück nicht ganz reizlos. Man wähnt sich im Intro von etwas Spannendem, das vielleicht noch kommt, wird aber enttäuscht. Ab 0:50 kommt nur noch banales Dur-Kadenzen-Genudel ohne jeglichen roten Faden. @Emdaymario hat technisch genug drauf um dem zumindest beim ersten Hören einen Hauch Professionalität zu verleihen, allerdings funktioniert das nur bei ungeübten Hörern. Es klingt ja trotzdem sehr nett und stimmungsvoll, aber eine irgendwie sinnhafte Komposition ist es in meinen Ohren nicht.

Wo bleibt der Fuchs, der den Häschen an die Wäsche will und eine fiese dunkle Wolke vor dem Mond ? Trotz Happy-End ein bisschen Drama im Kontrast?
 
Nein! Warum sollten wir das müssen? Dafür gibt es keinen guten Grund. Marlene hat ja schon auf den Widerspruch hingewiesen.
Völlig ok, hier was einzustellen und Feedback einzufordern. Dafür ist das Forum da. Aber so eine Anpreisung ist wirklich daneben.

Der Frage kann ich mich nur anschließen. Gerade gegoogelt, ob es eine Steigerungsform von cringe gibt; gibt es nicht. :-)


Hallo Peter,

ich denke, es ist nicht so wichtig, sich an solchen Dingen aufzuhalten. Ich bin hier im Forum wegen der Musik und um mich mit anderen auszutauschen. Auf YouTube habe ich eine bestimmte Beschreibung gewählt, weil es ein anderes Publikum anspricht. Es ist meine Entscheidung, wie ich meine Werke dort präsentiere.

Lasst uns doch lieber auf die Musik konzentrieren und konstruktives Feedback geben. Das bringt uns allen mehr.

Beste Grüße
 
Mann, Du merkst doch, dass die meisten - insbesondere diejenigen, die Ahnung von der Materie haben - Dein Stück nicht gut finden. Du aber wehrst Dich wie 1989 das DDR-Politbüro dagegen, einzusehen, dass Du Dich hier gewaltig überschätzt hast.

Und natürlich wolltest Du in erster Linie das schöne Dopamin spüren, das einen durchströmt, wenn man gesagt kriegt, dass man selbst oder das von einem Geschaffene toll, schön etc. seien. Also den Sucht-Mechanismus von Social Media, dem ganz besonders Ihr jungen Leute leider verfallen seid und der unser aller Verhängnis ist.
 
Ich vermute, @Emdaymario hat die Kritik schon kapiert. Worum es hier geht, ist die Art, wie man sich präsentiert. Und da gibt es zwei Pole und eine gesunde Mitte. Der eine Pol ist Demut, also sich selbst kleinzumachen, aus Respekt vor dem, was auf dem eigenen Gebiet bereits geschaffen worden ist. Der andere Pol ist Selbstüberschätzung. Die Demut ist sehr deutsch und vom Protestantismus geprägt. US-amerikanische Musiker z.B. sprechen schon während des Musikstudiums auf Augenhöhe mit Stars und Koryphäen. Sie aktivieren ihr eigenes Potenzial, indem sie einen Anzug tragen, der ihnen eigentlich zu groß ist, in den sie aber gerade deshalb oft hineinwachsen. Die Drummerin der NDR-Bigband, die in den USA studiert hat, berichtet davon, dass die Studenten dort schon im ersten Semester gefragt werden, in welcher Band sie spielen wollen. Und mit diesen Bands sind u.a. Red Hot Chili Peppers und Coldplay gemeint. Das wird in den USA keineswegs als Selbstüberschätzung oder Überheblichkeit betrachtet. Und in diesem Sinne verstehe ich auch den Text von @Emdaymario.

Clavio ist in meinen Augen (zu) sehr von Demut geprägt. Manche, die ihre Werke hier einstellen, zeigen aber auch Selbstüberschätzung. Die gesunde Mitte fehlt. Deshalb gibt es hier auch immer wieder die gleichen Diskussionen.

P.S.: Es war doch ganz ähnlich, als ich eins meiner Stücke "Prelude"genannt habe. Da gab es Protest, weil ich mich damit angeblich auf eine Stufe mit Chopin oder Debussy stellen wollte. Dass auch Ketil Bjornstad und noch weit Unbekanntere Preludes komponiert haben, wurde geflissentlich übersehen. Wenn man das weiterführt, dürften Hobbyautoren ihre Werke auch nicht "Roman" nennen.

 
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Ist das nicht irgendwie doch branchentypisch? Wenn ich mich an so manches Geschriebsel erinnere, was so in Konzert-Programmheften von Pianisten aus der was weiß ich wievielten Liga so drinsteht....
Absolut! Wenn es danach geht, ist so gut wie alles nur ganz knapp unter allerhöchstem Weltniveau. Incredible, amazing, mind-blowing, genuinely authentic :müde:
 
Zuletzt bearbeitet:
nteressant finde ich dabei, dass diese Lobgesänge meistens noch nicht mal gelogen sind. Das hier zum Beispiel

"Egal, ob Sie ein Fan klassischer oder moderner Klaviermusik sind, diese Komposition verspricht ein einzigartiges Erlebnis."

stimmt ja, das Erlebnis ist einzigartig (was auch sonst), von einzigartig gut /interessant/künstlerisch wertvoll hat ja niemand was gesagt, aber einzigartig ist es schon. Diese Marketing-Floskeln versprechen etwas, das Interesse weckt (bzw. Clicks generiert), aber die Erwartungen nur selten einlöst.
 
Lieber @Emdaymario,
zunächst zur Anpreisung: Sie passt zu dem Bild, das Du Deiner Musik beigefügt hast. Das richtige Maß zu finden, wie man von seinem "Werk" erzählt, ist sicher auch eine Erfahrungssache, und Erfahrung fehlt Dir, die gewinnst Du aber gerade durch kritische Kommentare.
Das Bild ist sehr kitschig, als würdest Du nicht glauben, dass Deine Musik alleine in der Lage ist, das auszudrücken, was Du vielleicht fühlst und...
genauso ist es.
Komposition ist das Zusammensetzen von Tönen oder Klängen, auf dass sie eine wunderbare Symphonie miteinander erschaffen.

Ist in der Malerei bei einem gewollt naturalistischem Bild eine einzige Stelle aus der Perspektive gerutscht (ohne dass man dort eine Absicht vermuten würde), taugt das ganze Bild nix.
Ist ein Buch mit schönen Worten gefüllt, aber der Plott nicht stringent, taugt das Buch nix.
Ist in einem Musikstück eine Stelle musikalisch niederwertig, dann verferkelt diese das ganze Stück.

Bei den wirklich guten Komponisten stimmt immer alles, und dabei geht es nicht um Virtuosität, sondern um die Kunst der Komposition.
An Deiner Stelle würde ich nicht von "Werk" sprechen, auch ein opus brauchst du ihm nicht zu verleihen.
Wenn Musik Dir etwas bedeutet, dann umgib Dich mit guter Musik, höre Stücke aus der Spätromantik, höre Symphonien, alleine das wird dein Ohr schon schärfen und dann erkennst Du irgendwann, dass dieses Stück, das Du hier gepostet hast eine reine Aneinanderreihung von Tönen über C ist,
aber noch lange keine Musik.
Wenn man vor Figuren von Michelangelo steht, dann spürt man, dass es die Geheimnisse der Genies gibt, die totes Material leben lassen.
Darum berühren uns manche Melodien so besonders, weil sie genial sind.
In dem Sinne: Weitermachen! Aber nicht alles veröffentlichen. Das sollte man nur mit wirklich guten Dingen tun.
 

dies ist ein Klavierforum, und es sollte ein Ort sein, an dem jeder seine Kompositionen teilen kann, ohne Angst vor negativer Behandlung zu haben.
Kannst Du - Du kannst einstellen, soviel Du willst. Und ich kann herummäkeln, soviel wie ich will. Und ob Du Angst vor negativer Behandlung hast, weiß ich nicht - ist auch nicht mein Bier.
Deine erste Antwort war in Ordnung, aber ich verstehe nicht, warum du noch einmal nachsetzen musstest.
Weil mir die vielen Dutzende von Pseudokomponisten hier mit ihren ewig sich gleichenden C-Moll/Es-Dur/G7-Orgien auf den Keks gehen.

CW
 
@Peter
Ich will ja nicht irgendwas .... ich will "Ferkelwurst" :lol:
 

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